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Nuramon

Nuramon

Titel: Nuramon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Sullivan
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jedoch blieb nur der Weg nach Firnstayn übrig.
    »Was erwartet uns dort?«, fragte Nylma.
    Nuramon zuckte mit den Schultern. »Im besten Fall die Ruine einer verlassenen Stadt. Firnstayn war die Heimatstadt Mandred Torgridsons.« Er erzählte von seinem alten Gefährten und von dem Dorf, das zur Königsstadt herangewachsen war, dem Bündnis zwischen Albenmark und den Firnstaynern und der Seeschlacht, in der sich der Devanthar offenbart hatte. »Er benutzte einen Albenstein, schuf einen Fluchtweg und verschwand. Er hoffte wohl, dass wir ihm auf diesem Pfad folgten und in eine Falle liefen. Aber Emerelle schuf mit ihrem Albenstein einen anderen Weg zu unserem Feind. Der Albenstern dürfte noch existieren. Falls nicht, bleibt uns nur der Landweg.«
    »Sind denn so viele Pfade zerstört worden?«, fragte Yendred.
    Nuramon nickte. »In Arlamyr ist das Netz viel dichter geflochten. Es mag sein, dass auf dem anderen Kontinent viele der alten Albenpfade über die Jahrtausende durch Albensteine zerstört wurden. Arlamyr wirkt beinahe wie ein unberührtes Land. Die Pfade auf dem Kontinent im Westen jedoch haben spätestens nach dem Aufstieg der Tjuredanbeter gelitten.«
    Als Nuramon die Gefährten auf den Pfad nach Firnstayn führte, dachte er an Tarsun und was er von ihm und aus seinem Buch erfahren hatte. Die Magie, die Tarsun und seinesgleichen beherrschten, galt ihnen als Macht des Tjured. Die Abtrennung Albenmarks schrie ben sie ihrem Gott zu, nicht etwa Emerelle und den anderen mächtigen Albenkindern. Es war gewiss leicht, einen solchen Glauben zu verbreiten, immerhin waren alle fort, die hätten widersprechen können. Die Magie wurde einfach zur Macht Tjureds umgewidmet, und die magischen Quellen erklärte man zu heiligen Stätten, um dann zu behaupten, die Macht dieser Orte könnte nur durch die Tjuredpriester gezügelt werden.
    Als sie sich dem nächsten Albenstern näherten, erinnerte sich Nuramon an eine Stelle in Tarsuns Buch, die von einem Feldherrn namens Erilgar erzählte. Er war der Anführer der Tjuredanbeter bei der Schlacht um Albenmark gewesen. In einem Moment höchster Bedrängnis war ihm angeblich Tjured erschienen und hatte ihm befohlen, sich sofort zurückzuziehen. Erilgar folgte den Worten seines Gottes, doch viele seiner Krieger widersetzten sich dem Befehl, denn sie sahen sich kurz vor einem Sieg. Und dann hieß es in Tarsuns Buch, dass Albenmark in finsterem Nebel schwand und nur das Land zurückblieb, das sich unter den Füßen derer befand, die Erilgars Befehl gefolgt waren.
    Nuramon erinnerte sich an den Nebel und die Finsternis. Das ganze Land zwischen dem Tor, durch das die Tjuredanbeter nach Albenmark gekommen waren, und der großen Schlucht an der legendären Brücke Shalyn Falah war verschwunden. Das war der Beginn des großen Zaubers gewesen, der Albenmark von Dayra und der Zerbrochenen Welt abtrennen sollte. Von da an war ein Albenpfad nach dem anderen abgerissen. Und Nuramon war schließlich mit Farodin über einen der letzten fortgegangen, um Noroelle zu befreien.
    Erilgar musste das Geschehen aus dem verschwundenen Gebiet heraus betrachtet haben. Für den Feldherrn der Tjuredanbeter war Albenmark gewiss um ihn herum verschwunden. Es mochte sein, dass das Tor auf den Klippen des Fjords von Firnstayn noch immer in das Gebiet führte, das früher ein Teil Albenmarks gewesen war, wie eine Insel im Nichts, wie ein Splitter der Zerbrochenen Welt.
    Am nächsten Albenstern hielt Nuramon inne. Sie waren nur ein Tor von dem Ort entfernt, an dem er einst fünfzig Jahre unter Menschen gelebt hatte. Er hatte dort auf seine Gefährten Farodin und Mandred warten müssen, weil es diese durch fehlerhafte Torzauber Jahre in die Zukunft verschlagen hatte. Es war Mandreds Heimat – das Fjordland, das Land der Verbündeten Albenmarks und ebenso das Land, das den Tjuredanbetern in die Hände gefallen war.
    Nuramon schaute den goldenen Pfad entlang, auf dem er einst mit seinen Kampfgefährten zu dem Devanthar gegangen war. Da der Pfad nach dem Tod des Devanthar und damit kurz vor der Schlacht um Albenmark noch da gewesen war, hatte Nuramon die Hoffnung, dass dieser unbeschädigt war und sie sicher nach Süden führen würde. Bevor sie weitergingen, wollte er nur einen Blick durch den Albenstern in die Welt hinauswerfen; einen Blick auf die Ruinen von Firnstayn.
    Als Nuramon schließlich an Yendreds Seite die Hände auf den Albenstern senkte, spürte er zunächst eine gewaltige magische Kraft. Was er dann

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