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Nuyen, Jenny-May - Nijura, das Erbe der Elfenkrone

Nuyen, Jenny-May - Nijura, das Erbe der Elfenkrone

Titel: Nuyen, Jenny-May - Nijura, das Erbe der Elfenkrone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: das Erbe der Elfenkrone Nijura
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tun müsst, um das magische Messer der Freien Elfen zu zerstören. Es ist ein Zauberspruch. Und wenn Ihr ihn aussprecht, dann wird das magische Messer in seiner Mitte gespalten, es wird zerbrechen und verglühen wie ein Stück Kohle!«
    In den Augen des Königs lag ein Funkeln. »Es soll verglühen wie ein Stück Kohle«, wiederholte er.
    »Wie ein Stück Kohle, ja. Es wird zerstört.«
    »Es soll zerfallen wie Asche!« Der König lachte so schrill auf, dass Arane zusammenzuckte.
    Dann stand sie auf. Ihr Blick verschleierte sich.
    Für die Worte, die ihr jetzt über die Lippen kommen würden, würde sie enthauptet, oder … oder sie würde die mächtigste Königin, die die Welt je gesehen hatte.
    »Befolgt die Vision, die ich hatte, mein König, und Ihr werdet unbesiegbar wie ein Gott. Steigt bei Nacht zum höchsten Punkt des Turms hinauf, dorthin, wo die Winde zu den Wolken flüstern. Dort legt die Krone direkt vor Eure Füße, legt sie auf den Boden! Und dann wiederholt dreimal Euren Namen, laut und klar.«
»Meinen Namen?«, fragte der König.
    Arane blickte über ihn hinweg. Sie konnte ihm nicht in das erschreckende Gesicht sehen. »Ein Na-me«, sagte sie, »ist die größte Schwäche, die jemand haben kann. Einen Namen kann man verfluchen. Eu-er Name ist die letzte Schwäche, die Euch anhaftet.
    Der Mord am König der Moorelfen klebt an Eurem Namen. So wie das Blut an Euren Händen klebt.«
    Die Worte schienen den König wie Knüppelschlä-
    ge zu treffen.
    Arane hörte nicht auf zu sprechen. »Wenn Ihr Euren wahren Namen sagt, dreimal, werden die Winde des Himmels ihn auflösen, so wie sich Rauch im Regen auflöst. Und mit Eurem Namen wird Eure letzte Schwäche, das magische Messer der Freien Elfen, sich ebenfalls auflösen.«
    Der König sah sie aus lichtlosen Augen an. Der Donner grollte nicht mehr. Die Stille füllte den gesamten Turm wie Daunenfedern.
    Der König starrte Arane noch immer an. Was dachte er? Wollte er sie töten lassen für die Worte, die sie gesprochen hatte? Dachte er überhaupt etwas?
    Stunden schienen in der Stille zu verstreichen, während er sie ansah …
    … Erschrocken fuhr Arane aus dem Schlaf. Einen Herzschlag lang glaubte sie noch immer die wahnsinnigen Augen des Königs vor sich zu sehen –
    doch sie blickte auf den fein bestickten Stoff ihres Himmelbettes.
    Sie schluckte schwer, setzte sich auf und sah sich
im großen Bett um. Scapa war nicht neben ihr. Es dauerte einen Moment, bis sie nach dem Traum ihre Stimme wiederfand.
    »Scapa?«
    Er befand sich nicht im Zimmer. Durch die hohen Fenster drang bereits helles Tageslicht. Arane stand auf und rief nach ihren Dienerinnen. Mit ausgestreckten Armen ließ sie sich in ein grünes Kleid hüllen und frisieren; weil sie keine Zeit verlieren wollte, entschied sie sich, das Haar in einem lockeren Zopf zu tragen. Dann verließ sie das Zimmer und machte sich auf die Suche nach Scapa.

    Noch nie hatte er einen so durchdringenden Schrei gehört. Scapa zuckte zusammen, und als Arane nicht zu schreien aufhörte, trat er rückwärts mehrere Stufen hinab.
    Arane hielt das Kästchen mit dem Schmuck in beiden Händen. Das magische Messer war fort. Ihre Finger verkrampften sich. Mit aller Wucht schleuderte sie das Kästchen von der Empore. Das Holz zer-splitterte und die Schmuckstücke schlitterten über den Steinboden. Den Rock gerafft, kam Arane die Stufen herunter.
    »WEG?!«, schrie sie. »DAS MESSER IST
    WEG ?!«
    Einer Dienerin, die mit einem Frühstück neben der Empore stand, riss sie das Tablett aus der Hand. Die Speisen flogen durch die Luft. Die Dienerin zuckte zusammen und Arane gab ihr eine Ohrfeige. Wieder
stimmte sie einen ohrenbetäubenden Schrei an und riss am Stoff ihres Kleides. »WEG?! IN – DER –
    ERSTEN – NACHT VERSCHWINDET DAS MES-
    SER! WER HAT ES GESTOHLEN?«
    Sie fuhr zu den Grauen Kriegern herum, die die brauntätowierten Gesichter gesenkt hatten. Mit bebenden Nasenflügeln schritt sie an den Tyrmäen vorbei.
    »Wer hat es genommen?«, sagte sie.
    Die Krieger warfen sich unruhige Blicke zu. »Die, die … In Nacht, der Prinz von Freie Elfen und …
    Mädchen verschwunden«, stammelte einer von ihnen.
    Arane atmete schwer. Dann wurde ihr Keuchen zu einem wütenden Brüllen, sie packte den Grauen Krieger an den Schultern und stieß ihn zurück. Er ließ sich mehr von selbst zu Boden fallen, als dass er geworfen wurde. Dem zweiten Krieger riss Arane den Speer aus den Händen und schleuderte die Waffe

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