Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nuyen, Jenny-May - Nijura, das Erbe der Elfenkrone

Nuyen, Jenny-May - Nijura, das Erbe der Elfenkrone

Titel: Nuyen, Jenny-May - Nijura, das Erbe der Elfenkrone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: das Erbe der Elfenkrone Nijura
Vom Netzwerk:
du bist auch ei-ne Elfe, du bist eben …« Kaveh verstummte.
    Nill lächelte, ohne jemanden ansehen zu können.
    »Ist schon gut. Ich weiß, was ich bin.«
    Um rasch abzulenken und um nicht noch eine peinliche Stille erdulden zu müssen, fragte sie etwas anderes: »Wenn du wirklich ein Prinz bist, und ihr Ritter seid, was macht ihr dann hier?« Hatte man sie nicht gewarnt, sich ja vor den Elfen fernzuhalten?
    Schließlich trug sie das magische Messer bei sich, nach dem sie vielleicht – oder gar wahrscheinlich! –
    suchten.
    Kaveh blickte von einem erwartungsvollen Gesicht zum nächsten. »Wir sind …«
    »…auf dem Weg zum König der Moorelfen. Als Kundschafter«, beendete einer der Zwillinge, Mareju, den Satz des Prinzen. Erijel legte eine Hand über seine Augen.
    »Zum König der Moorelfen?«, wiederholte Nill zögernd. »Ihr meint den König von Korr?«
    Kaveh räusperte sich abermals. »Ja. Genau. Wir hätten es dir eigentlich nicht anvertrauen dürfen –«, er blickte ein wenig hilflos zu Erijel, dessen Augen Blitze in Marejus Richtung feuerten – »aber ich hoffe und ich glaube, dass wir dir vertrauen können ….
Nill. Wie ein Spion des Königs siehst du nicht unbedingt aus.« Er lächelte und räusperte sich sogleich wieder. »Wir wollen nur mal sehen, wie es in Korr eben, du weißt schon, aussieht … Ja. Aber was tust du hier, so ganz alleine in den Dunklen Wäldern?«
    Einige Momente lang schwieg sie, als hätte sie ih-re eigene Stimme verschluckt. Dann beschloss sie den Elfen einen Teil der Wahrheit zu sagen: »Auch ich bin sozusagen auf dem Weg zum König von Korr. Als Kundschafterin.«
    »Tatsächlich?« Kaveh strahlte. »Das ist ja ein seltsamer Zufall. Und du bist trotzdem ganz allein?«
    »Nun, ja.« Nills Hand rutschte unauffällig zu ihrem Rock hinab. Ganz alleine war sie nicht … Durch den Stoff spürte sie zum Glück noch den Steindorn.
    »Kennst du den Weg nach Korr?«, erkundigte Kaveh sich weiter.
    Nill kam sich zusehends dümmer vor. Sie wusste nicht, was ihr eigener Name bedeutete, und jetzt auch noch das! Die Elfen mussten sie schlichtweg für einen Trottel halten. »Nein … nicht direkt.«
    »Aber wir kennen den Weg«, fiel Arjas ins Gespräch ein. Er erntete einen aufmunternden Blick von Kaveh und ein Augenrollen von Erijel. »Ja – eigentlich ziemlich genau, wenn ich es mir genau überlege.
    Der Weg wurde uns haargenau erklärt.«
    »Genau.« Mareju strahlte. »Und wenn Prinz Kaveh sich dazu bereit erklären würde, dann würden wir den Weg vielleicht mit dir zusammen gehen.«
    Nill wandte sich verdutzt an Kaveh. Sein Lächeln
malte ihm Grübchen auf die Wangen, und in diesem Moment beschloss Nill, ihm endgültig zu vertrauen, aus einem Grund, den sie sich selbst nicht ganz er-klären konnte.
    »Du bist schließlich ganz allein in den Dunklen Wäldern. Wenn du also willst, könnten wir dir sicheren Geleitschutz bieten.«
    Ihr Puls ging sonderbarer Weise schneller als sonst, aber nicht aus Furcht – nur ein unbekanntes Gefühl breitete sich m ihr aus. Vielleicht war es das Gefühl, das man hatte, wenn man geachtet wurde.
    Wenn plötzlich jemand da war, der sich sorgte.
    »Geleitschutz?«, murmelte Nill und biss sich auf die Unterlippe, um nicht einfach zu strahlen.
    »Ja, es wäre uns eine Ehre.«
    »Wieso?« Ihre Stimme klang zu ihrem eigenen Ärgernis wie ein heiseres Piepsen.
    Kaveh blickte in die Gesichter seiner Gefährten und lachte. »Wir sind Ritter der Freien Elfen! Unser Stand verlangt es, dass wir uns wie Ehrenmänner verhalten.«
    »Ja«, knurrte Erijel. »Ehrenmänner – uns wie Männer zu verhalten, ist uns schließlich unmöglich.«

    Nill war losgelaufen, um die Barke zu holen. Wenn sie Glück hatten, passten sie alle zusammen hinein und konnten die Dunklen Wälder schneller hinter sich lassen als zu Fuß – auch wenn Nill noch nicht so recht wusste, wie das Wildschwein des Prinzen in dem schmalen Boot Platz finden sollte.
Kaveh stand an einem seichteren Uferabschnitt, wo die Wellen über den Kies glitten, und wartete auf Nill. Erijel, Mareju und Arjas standen neben ihm.
    Ausnahmsweise waren die Zwillingsbrüder still. Die Erkenntnis, dass das Mädchen sich ihnen nun tatsächlich angeschlossen hatte, schien ihnen noch ein wenig das Sprechen zu erschweren. Ganz anders als Erijel. Kaveh atmete seufzend aus, als sich die bereits erwartete Hand auf seine Schulter legte.
    »Kaveh«, sagte Erijel eindringlich. »Bist du dir auch ganz sicher, was du hier

Weitere Kostenlose Bücher