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Nuyen, Jenny-May - Nijura, das Erbe der Elfenkrone

Nuyen, Jenny-May - Nijura, das Erbe der Elfenkrone

Titel: Nuyen, Jenny-May - Nijura, das Erbe der Elfenkrone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: das Erbe der Elfenkrone Nijura
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Bogen in die Barke. Dann blickte er lächelnd zu Nill auf, und sie spürte, wie sie sein Lächeln mit Erleichterung erwiderte.
    Bruno, das Wildschwein des Prinzen, passte nicht in die Barke. Er hatte Schwierigkeiten, mit seinen Hufen einzusteigen, und wehrte sich mit einem em-pörten Grunzen dagegen, von Kaveh hineingehievt zu werden. Außerdem war die Barke bereits beträchtlich tiefer ins Wasser gesunken, seit sich Mareju, Arjas und Erijel hinter Nill gesetzt hatten; für das zu-sätzliche Gewicht eines ausgewachsenen Keilers war das Boot nicht geschaffen.
    »Es nützt alles nichts«, seufzte Kaveh. Mit einem
wütenden Schnauben befreite Bruno sich aus seinen Armen und galoppierte ans Ufer zurück. »Bruno muss auf festem Boden bleiben. Und ich bei ihm.«
    Damit hob Kaveh Bogen und Köcher wieder aus der Barke und schlang sich beides um die Schulter.
    »Zu Fuß seid ihr nicht schnell genug«, sagte Nill.
    Daraufhin lächelten die Elfen gutmütig.
    »Keine Angst.« Kaveh trat ans Ufer zurück. Langsam nahm die Strömung das Boot auf und es kam in Bewegung. »Bruno und ich sind gute Läufer.«
    Kaveh winkte ihnen noch einmal, dann war er im Uferdickicht verschwunden.

    Gefährten

    Nill wusste nicht recht, wie sie sich verhalten sollte.
    Bereits zehn Minuten nach ihrem Aufbruch bezwei-felte sie ihre Entscheidung – sie hätte sich nie von den Elfen begleiten lassen dürfen! Sie kannte sie nicht einmal. In der Nacht konnten sie ihr den Steindorn stehlen. Und das war noch das Harmloseste, was ihr zustoßen mochte.
    Die Blicke der Elfen schienen ihr in den Rücken zu brennen und sie wagte nicht, sich zu ihnen umzudrehen. So vergingen mehrere Minuten der Fahrt, während Nill sich in immer schrecklicheren Ängsten und Vorwürfen verlor.
    Dann lenkte sie ein Blitzen aus dem Wald ab. Sie blickte zum Ufer hinüber. Da war es wieder – eine Reflektion.
»Habt ihr das gesehen?«, fragte sie mit brüchiger Stimme. »Da, da, das Licht.«
    »Das ist bloß Kaveh. Sein Brustpanzer reflektiert.«
    Der Elfenritter Arjas zuckte mit den Schultern. Dabei kamen seine Schultern Nill fast noch zu schmal vor, um zu einem Ritter zu gehören – die Elfen waren allesamt mehr Jungen als Männer und bestimmt nicht viel älter als Nill selbst. Nur Erijel traute sie zwei, drei Jahre mehr zu.
    »Und … ihr seid alle Ritter des Königs?«, fragte sie.
    »Ja«, erwiderte Mareju prompt. Und nach einem kurzen Stocken fügte er hinzu: »Nicht direkt. Unsere Treue haben wir Prinz Kaveh, dem zweitgeborenen Sohn des Königs, geschworen. Wir sind seine persönliche Rittergarde.« Er sagte es mit so viel Stolz, dass Nill ausschloss, dass er log.
    »Hat er denn einen älteren Bruder?«, fragte Nill weiter.
    Arjas kratzte sich das grün schimmernde Haar.
    »Der Erstgeborene ist Prinz Kejael. Der hat wie Kaveh seinen selbst erwählten Ritterstab. Aber seine Ritter sind natürlich nicht mit denen von Prinz Kaveh zu vergleichen.« Er grinste breit und steckte auch seinen Zwillingsbruder damit an.
    »Ist das der Grund, weshalb der König euch als Kundschafter ausgeschickt hat?«, fragte Nill.
    »Na klar!«, sagte Mareju mit einem eifrigen Nicken. »Genau deshalb. Wir haben uns schon oft als Kundschafter bewiesen. Wir sind absolut unschlag-bar, weißt du.«
Nill lächelte zögernd. »Ihr müsst euch gut verstehen. Mit dem Prinzen, meine ich.«
    Der Meinung waren die Zwillinge auch. »Wir sind Blutsbrüder!«, erklärte Arjas. »Die Treue, die wir ihm geschworen haben, hat auch Kaveh uns geschworen.«
    »Ja«, knurrte plötzlich Erijel, der ganz hinten mit einer säuerlichen Miene in der Barke saß. »Und einen besonderen Eid haben wir auf Tollkühnheit abgelegt.«
    Die Zwillinge zuckten fast gleichzeitig mit den Achseln. Inzwischen hatte sich Erijels scharfer Blick auf Nill gerichtet. »Aus welchem Grund genau hat man dich nach Korr geschickt?«
    Nills Zunge fühlte sich plötzlich wie gelähmt an.
    »Ich soll mich nur umhören«, wich sie seiner Frage aus. Natürlich nahm er ihr das kein bisschen ab, sie hätte es selbst nicht getan.
    »Und ihr, ihr hört euch auch nur um?«, fragte sie zurück.
    Arjas, Mareju und Erijel nickten.

    Genauso rasch, wie Nills Angst vor den Elfen zuvor gekommen war, schwand sie wieder. Als die ersten Sonnenstrahlen durch die Wolken brachen und blasses Licht durch die Laubdächer weit über ihnen sickerte, lachte und scherzte Nill ausgelassen mit Mareju und Arjas. Erijel hatte sich inzwischen eingerollt und schlief. Er hatte,

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