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Nuyen, Jenny-May - Nijura, das Erbe der Elfenkrone

Nuyen, Jenny-May - Nijura, das Erbe der Elfenkrone

Titel: Nuyen, Jenny-May - Nijura, das Erbe der Elfenkrone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: das Erbe der Elfenkrone Nijura
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Scapa. »Er ist unser letzter Gefährte.« Und an Fesco gewandt fuhr er fort: »Denn der nächste Fuchs, der mir jetzt noch über den Weg läuft, wird weder mitkommen, noch zurückgehen.«
    Aber Scapa wusste, dass kein zweiter Dieb kommen würde. Kein Fuchs wäre ihm so weit gefolgt wie Fesco.
    Du Narr! Fesco, du Narr …. dachte Scapa. Und es tat ihm weh.

In der Nacht
    Scapa lag wach in der Dunkelheit. Er hatte sich fest in seinen Umhang und die dünne Stoffdecke gehüllt, die er mitgenommen hatte, denn die Nacht war kühl.
Vielleicht waren es auch nur die Gedanken, die ihn frösteln ließen. Wieso, zum Henker, war Fesco ihm gefolgt? Er zerstörte all seine Pläne! Und Scapa konnte ihm nicht einmal böse sein.
    Es war zum Verrücktwerden. Plötzlich trug Scapa die Verantwortung für Fesco, und das nur, weil Fesco die Verantwortung für ihn tragen wollte. Dabei brauchte Scapa niemanden. Er hatte bereits beschlossen, seinen Tod in Kauf zu nehmen, da konnte er auf einen Beschützer verzichten. Und selbst schützen wollte er doch nur Nill, damit sie ungehindert seine Rache vollziehen konnte.
    Scapa schloss die Augen, um diese Gedanken zu vertreiben. Er wollte nicht mehr überlegen. Er fürchtete die Einsichten, zu denen er dabei kommen könn-te … dass das alles hier, sein ganzer Racheplan, nichts als das verzweifelte Aufbäumen seiner Sehnsucht war. Seiner Sehnsucht nach Arane.
    Er war nicht nur aus Wut darüber hier, dass er sie niemals wiederbekommen würde, sondern auch, weil er ihr jetzt in einer Weise doch nahe sein konnte. Die Entschlossenheit, sie zu rächen, brachte sie fast ins Leben zurück. Es war, als sei sie wieder neben ihm, als höre er wieder ihre Stimme, sanft und bestimmend.
    Scapa seufzte. Nun hatte er es doch gedacht. Unruhig drehte er sich auf die Seite. Fescos leises Schnarchen war tröstlich und beklemmend zugleich.
    Die Elfen gaben fast keinen Ton von sich – man konnte meinen, sie lägen dort in der Dunkelheit und beobachteten ihn aus starren Augen. Bei ihnen konn-
te man nie wissen. Und Nill … Scapa war sich unsicher. Ihm war richtig unwohl bei dem Gedanken, dass er nicht genau wusste, ob sie eine Elfe oder ein Mensch war. Dass sie etwas dazwischen sein könnte, war ihm schon durch den Kopf gegangen. In Kesselstadt gab es eine Menge Leute, in denen Menschen-und Moorelfenblut floss. Aber sie waren meistens sehr hager, nicht besonders schön und hatten seltsame Augen und eine undefinierbare Hautfarbe. Vielleicht vertrug sich das Blut von Menschen besser mit dem der Freien Elfen aus dem Dunklen Waldreich.
    Ja, vielleicht war Nill eine Tochter der Elfen aus den Wäldern, nicht aus dem Moor. Denn sie hatte irgendwo in ihrem Gesicht doch eine unbestimmte Feinheit, wie nur die Freien Elfen sie hatten. Scapa drehte sich noch einmal auf die andere Seite und schüttelte auch diese Gedanken ab. Wie lange der Schlaf in dieser Nacht auf sich warten ließ!

    Nill öffnete die Augen, als sie ein Luftschnappen hörte – und einen Namen. Neben ihr zeichnete sich Scapas Silhouette ab.
    Er saß aufrecht, sein Atem ging schnell. Mit der Hand fuhr er sich über die Haare.
    Nill stützte sich lautlos auf ihre Arme. »Kannst du nicht schlafen?«, flüsterte sie.
    Scapa schrak zusammen. »Nill?«, fragte er zö-
    gernd zurück.
    Sie verkreuzte die Beine. »Du hast wohl im Traum geschluchzt.«
»Was?« Entsetzt berührte er seine Wange und stellte fest, dass sie feucht von Tränen war. Er wischte sie hastig ab. »Ich, äh, das wusste ich gar nicht«, murmelte er und räusperte sich.
    »Du … hast einen Namen gesagt. Wer ist das?
    Wer ist Arane?«
    Scapa legte den Kopf in den Nacken, und seine Augen irrten durch die Finsternis, die sich über ihnen erstreckte wie ein tiefer, endloser Ozean.
    »Wie könnte ich erklären, wer sie ist?«, flüsterte er, ganz leise bloß. »Arane … Das ist eine Welt. Sie war meine Welt. Meine Familie … Und jetzt ist Arane mein Tod. Sie …« Er drückte sich Daumen und Zeigefinger gegen die Nasenwurzel. »Liebst du jemanden, Nill?«
    Nill dachte an ihre Eltern. Nicht an Agwin, nicht an Grenjo; sie dachte an einen Mann und an eine Frau, die sie sich nicht deutlicher als in zwei Schemen vorstellen konnte. Sie dachte daran, wie dieses Paar sich geliebt hatte – so sehr, dass es den Hass ihrer Völker zu überwinden fähig war. Und sie dachte daran, dass sie, Nill, das trostlose Ergebnis dessen war, was vielleicht nur einen Sommer gehalten hatte.
    »Was ist das schon, Liebe?«,

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