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Nybbas Träume - Benkau, J: Nybbas Träume

Nybbas Träume - Benkau, J: Nybbas Träume

Titel: Nybbas Träume - Benkau, J: Nybbas Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Benkau
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Handy aus ihrer Tasche. Wählte Agnes’ Telefonnummer blind, ohne sich einmal zu vertippen.
    Christina rüttelte an ihrem Arm. „Joana? Joana, geht es dir gut? Sag etwas! Wirst du ohnmächtig? Trink besser einen Schluck.“
    Agnes meldete sich am anderen Ende der Leitung.
    „Tante Agnes?“ Sie hörte ihre eigenen Worte kaum, so leise kamen sie über ihre Lippen. „Ich weiß nicht wo ich bin. Ich will es auch nicht wissen. Aber in Hamburg, bei Meyers Pharmazeutika, da findest du den, der mich soeben umgebracht hat. Er ist ein Dämon.“
    Das Telefon fiel ihr aus den Händen, als Agnes aufgebracht eine Antwort schrie. Es hüpfte munter die Treppe herab. Vielleicht hatte Joana es auch zu Boden geworfen.

    Er kam zu sich, weil irgendetwas seinen Brustkorb sprengen wollte. Sein Körper wurde wild durchgeschüttelt und nach hinten geworfen, jedoch sofort wieder in die Aufrechte gezerrt. Ein Schrei blieb ihm in der Kehle stecken. Die Luft fehlte, seine Lungen waren wie in einen Schraubstock eingespannt. Der Dämon wollte hinaus, und ohne einen Moment an bewusste Gedanken zu verschwenden, schloss er sich diesem Trieb an. Egal wo er war, nur weg hier. Er keuchte schmerzerfüllt auf, als der Schatten explodierte, jedoch von den Wänden aus Fleisch und Blut zurückgeworfen wurde.
    Absurderweise kam ihm die Erinnerung an die Geburt aus Alien, nur dass sein Körper nicht aufriss. Was bedauerlich war, denn so tobte es weiter in ihm.
    Mit aller Konzentration drängte er den Schatten zurück, zischte sich selbst ein zitteriges „Schscht“ zu, ehe es ihm endgültig die Gedärme zerfetzen würde. Sein Inneres gab nach und ließ ihn zu Atem kommen. Ungern zwar, knurrend, aber es ließ von den Versuchen ab, den Körper einfach zu zerreißen. Es schien ja doch zwecklos.
    Er schmeckte Blut in der Kehle, dummerweise war es sein eigenes. Es lief ihm in den Mund und in einem dünnen Rinnsal über die trockenen Lippen. Da sein Kopf vornüber auf der Brust hing, tropfte es ihm in den Schoß, auf die Hände, die er zu Fäusten geballt gegen seinen Bauch presste, und auf das glitzernde Metall um die Gelenke. Handschellen.
    Oh Scheiße.
    „Na, wieder da?“, höhnte eine Stimme.
    Sie gehörte zu einer Gurgel, die jeder Teil von ihm mit Freuden mehrfach umgedreht hätte, wenn seine Situation nur ein klein wenig besser gewesen wäre. Alexander.
    Er zwang seinen Blick mühsam ein wenig höher und erkannte die Hosen von Matt und unter einem knielangen Rock die Schenkel von Lillian. Sie standen nah um ihn herum, bereit, sofort zuzufassen, falls er auf irgendeine Weise flüchten würde. Doch wie sollte er? Alexander hielt ihn fest in seinem mentalen Griff. Es schwächte den Whiro, einen anderen Dämon zu bezwingen, daher tat er es selten. Dies war keine kleine Demonstration von Macht, kein sadistisches Spiel. Es war ernst und sah übel für ihn aus.
    Etwas weiter hinten in dem kahlen Raum, genau im Pegel eines Deckenstrahlers, stand Elias und gaffte. Das grelle Licht ließ seine blasse Haut schimmern. Er würde ihm nicht helfen, er hatte ihn nicht einmal gewarnt. Nicholas hatte nicht mehr genug Kraft, um Elias’ Geist zu manipulieren.
    „Mieser Verräter“, wisperte er tonlos, ohne dass Elias’ Verhalten ihn verwundert hätte. Er konnte ihm kaum verübeln, lieber endgültig frei sein zu wollen, statt ewig an seiner Seite zu kämpfen.
    „Kann man so sagen“, nahm Alexander seine Worte auf. Schweiß perlte von seiner Stirn, er brauchte seine ganze Kraft, um den Nybbas davon abzuhalten, auszubrechen. „Hängt ihn auf.“
    Ein Rasseln erklang, Nicholas sah nach oben. An einem schweren, eisernen Ring in der Decke hing eine Kette herab. Matt zog diese trotz aller Gegenwehr durch die Handschellen. Mit einem Ruck wurden Nicholas die Arme hochgerissen. Es krachte in seinen Schultern. Das Metall schnitt scharf in seine Gelenke. Das Blut, das daraufhin über seine Unterarme rann, fühlte sich fast an wie eine zarte Berührung.
    Jo …! Nicholas gelang ein Blick auf Matts Armbanduhr. Wenn sie auf ihn hören würde, sollte sie gleich losfahren. Keiner von den anderen kannte seine Zweitwohnung, dort war sie sicher. Er hoffte sie würde auf ihn hören und schloss die Augen.
    Tu einmal im Leben was ich dir sage, Jo!
    Der nächste Ruck riss ihn auf die Füße. Erst als er lang ausgestreckt an der Wand stand, befestigte Matt die Kette mit einem Vorhängeschloss.
    Alexander trat näher, nahm den Schlüssel an sich und steckte ihn ein. Er zog eine in

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