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O diese Rasselbande

O diese Rasselbande

Titel: O diese Rasselbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosemarie Ditter
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Meldung macht. Das klingt beinahe wie ein Gefecht. Aber so weit sind doch gar keine Rotfedern vorgedrungen. Er ist mit Seidenhaar am weitesten vorgestoßen.
    Er galoppiert auf eine kleine Waldwiese zu und plötzlich reißt er Seidenhaar zurück, beinahe wäre ihm der Mund offen geblieben, denn er hat alles andere erwartet als das, was er nun sieht.
    Die Blaufedern wälzen sich im dicksten Kampf mit einer ganzen Reihe derber Bauernbuben. Es sind kräftige Kerle darunter, und sie sind beträchtlich in der Überzahl. Entgeistert starrt Bodo auf einen großen rothaarigen Fremdling, der, einen Knüppel schwingend, wie der leibhaftige Satan im Getümmel steht und versucht, Dieter Reich niederzuschlagen. Warum zieht Dieter sich nicht nach der Burg zurück und lockt die Fremden hinauf?!
    Warum hat er keinen Boten geschickt, damit die Rotfedern ihm zu Hilfe kommen. Dies hier kann doch nie etwas werden, bei der Übermacht der anderen. Mehr Zeit läßt Bodo sich nicht, zu überlegen. Er schwingt seine Reitpeitsche, stößt einen markerschütternden Kriegsruf aus und treibt Seidenhaar mitten in das Getümmel, zuerst mal an den Roten heran. Er muß Dieter aus der Klemme helfen.
    Die Fremden stutzen, als sie den Reiter hoch zu Roß auf sich zustieben sehen. Bodo schwingt die Peitsche hoch über dem Kopf und verpaßt dem Roten eine, noch ehe der weiß, was überhaupt los ist. Dieter hebt sein blutverschmiertes Gesicht zu Bodo empor, er hat eins auf die Nase bekommen.
    „Zur Burg rauf!“ schreit Bodo ihm entgegen, „was beißt du dich hier fest? Wir kommen!“ Da hat er schon gewendet und ist wie eine Erscheinung verschwunden.
    Er jagt, weit nach vorn gebeugt, durch den Wald. Immer sieht er Dieters blutverschmiertes Gesicht und seinen halbgeöffneten Mund, so, als wollte er ihm etwas Zurufen.
    Verdammt, daß er keine Fanfare bei sich hat, um Alarm blasen zu können. Wer rechnet aber auch mit sowas. Das ist vielleicht ein schöner Scheibenkleister! Wenn Dieter mit denBlaufedern erledigt wird und die fremde Horde zur Wiese hinauf kommt, haben sie denen nur die Rotfedern entgegenzusetzen. Er denkt keinen Augenblick darüber nach, was das ganze eigentlich bedeuten soll. Dies ist kein gespielter Kampf und Bodo fiebert, wieder umkehren zu können, um den anderen zu helfen.
    Jetzt pfeift er schrill zwischen den Fingern, wieder und wieder, während er weiterjagt. Hier und da lassen sich geschmeidige Gestalten zwischen den Ästen der Bäume zu Boden fallen und laufen mit großen Schritten der Wese zu.
    Irgend etwas ist geschehen, wenn der Bodo wie ein Verrückter zurückkommt.
    Vor dem Zelt steigt Seidenhaar steil in die Luft, ehe Bodo sich aus dem Sattel wirft.
    »Blas’ Alarm!“ sagt er atemlos zu Helmut, der ihn erstaunt
    betrachtet. „Die Blaufedern sind von einer fremden Horde angegriffen worden und weit in der Minderzahl, wir müssen sofort hin!“ Er spricht zu Helmut und nicht zu Jule, denn jetzt, da aus Spiel Ernst geworden ist, ist er der Anführer. Helmut braucht eine kurze Sekunde, bis er erfaßt hat, was Bodo da meldet. Dann greift er eine der drei Fanfaren. Er steht auf der Wiese, den blonden Kopf weit zurückgebogen, die Linke in die Hüfte gestemmt und bläst „Sammeln“!
    In Wald und Wiese wird es lebendig, die ausgeschwärmten Rotfedern eilen herbei.
    „Die Blaufedern liegen im Kampf mit Fremden“, ruft Helmut mit blitzenden Augen, „wir müssen ihnen helfen. Habt ihr genug Fesseln? Wir müssen Gefangene machen, um zu erkunden, wer sie sind und was sie wollen.“
    Fesseln haben sie genug in den Taschen, sie waren für die Blaufedern bestimmt.
    Helmut wendet sich an Silke, die ratlos von einem zum anderen sieht.
    „Silke, ich muß dir das Zelt allein anvertrauen, du kannst uns doch nicht helfen. Sobald sich einige von den Kerlen heranschleichen, bläst du sofort Alarm. Geh’ auf den Söller, dort kannst du mehr übersehen und bist sicherer. Mir nach!“ ruft er mit einer fast herrischen Kopfbewegung seinem Trupp zu und alle stürmen davon.
    Bodo reitet voran.
    Als die kleine Waldwiese in Sicht ist, stimmen sie ihren wilden Kriegsgesang an und stürzen sich wie Sturmwind über den Feind.
    Die Blaufedern sind gut zugerichtet, aber einige halten sich immer noch. Jetzt, da die Verstärkung anbraust, zögern die Feinde und lassen nach. Die geschlagenen Blattfedern aber tasten nach ihren Waffen, die ihnen entfallen sind und rappeln sich in die Höhe. Helmut steuert geradewegs auf den rothaarigen Kerl zu, der zwischen

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