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O du Mörderische

Titel: O du Mörderische Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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beiden. »
    Sie trägt keine Unterhosen«, ergänzte die andere.
    »Ach? Das ist ja bedauerlich.« Das war eine lächerliche Antwort, aber was erwarteten sie von mir? Daß ich mit ihnen stritt?
     Ich lief weiter in Richtung Auto, die Schlüssel in der Hand.
    »Mercy war auch eine Schlampe.«
    »Trug sie auch keine Unterhosen?« wagte ich vorsichtig zu fragen.
    |208| »Siehst du, Glynnie? Claire hat doch gesagt, daß Mrs.   Hollowell nicht auf den Kopf gefallen ist.«
    Ich verlangsamte meinen Gang. Der Nieselregen, der an diesem Morgen die Gerüche für Woofer verstärkt hatte, kam nun mir zugute.
     Durch die Abgase der Autos hindurch, die den Parkplatz verließen, konnte ich deutlich Alkohol riechen.
    »Schon Dania war eine Schlampe«, fuhr eine Zwillingsschwester fort.
    Die andere lachte hysterisch. »Dania. Hat Liliane Ihnen von unserer Großmutter erzählt? Sie war eine Schlampe.«
    Ich blieb stehen, wich ein Stück zurück und blickte sie an. Sie waren sturzbesoffen. Sternhagelvoll.
    »Sind Sie mit dem Auto hier?« fragte ich.
    »Unser Wagen steht hier.«
    »Unser Wagen steht irgendwo.«
    »Nun ja, ich glaube nicht, daß Sie in Ihrem Zustand fahren sollten. Ich bringe Sie nach Hause. Ich werd’ nur rasch dem Wächter
     Bescheid sagen, daß wir Ihren Wagen hierlassen. Was für eine Marke ist es?«
    »Ein Mustang.«
    »Nein. Es ist ein Mercedes.«
    »Kleiner Unterschied«, bemerkte ich. Ich führte sie zu meinem Auto und schloß es auf. »Bitte, steigen Sie ein, ich erkläre
     dem Mann nur schnell, daß er hier die Nacht über einen Wagen stehen hat.«
    »Prima, Mrs.   Hollowell. Glynnie ist betrunken. Ich bin als Fahrerin ausersehen.«
    »Und die ausersehene Fahrerin ist selbst betrunken, was moralisch verwerflich ist«, erwiderte Glynn. »Moralisch verwerflich.«
    »Rein mit Ihnen. Hinten im Fußraum liegt ein Handtuch. Wenn Sie denken, daß Sie sich übergeben müssen, benutzen Sie es.«
    Als ich schließlich wieder von dem Gespräch mit dem Parkwächter |209| zurück war, der meine Erklärungen nicht zu verstehen schien und beharrlich wiederholte, daß dies kein 2 4-Stunden -Parkplatz sei, waren die beiden eingeschlafen.
    Ich stupste die Nähergelegene an. »Wo wohnen Sie? Bei Ihrer Großtante Liliane?« Meine Frage wurde mit einem Schnarchen beantwortet.
    »Was soll ich bloß mit euch machen?« Schnarchen.
    Verdammt. Ich schlug aufs Lenkrad und hupte dabei versehentlich. Der Parkwächter kam auf uns zu. Ich ließ den Wagen an, winkte
     ihm zu und passierte die Ausgangsschranke, die für all die spät Abfahrenden offenstand. Wenn sie auf mein Auto herabgefallen
     wäre, hätte, glaube ich, keiner der Zwillinge etwas gemerkt.
    Ich brachte sie zu uns nach Hause. Ich würde Liliane von dort aus anrufen, damit sie sie abholte. Glücklicherweise benutzte
     keine von beiden das Handtuch auf dem Weg über den Berg.
     
    »Wer?« fragte Fred. »Wer liegt in deinem Auto?«
    »Claire Moons Schwestern«, erklärte ich zum wiederholten Male. »Sie kamen betrunken aus der Bibliothek, und ich konnte sie
     nicht allein heimfahren lassen.«
    »Nun gut, aber warum hast du sie nicht zu sich nach Hause gebracht?«
    »Ich weiß nicht, wo ihre Großtante Liliane lebt, Fred. Ich schau’ im Telefonbuch nach und sag’ ihr, sie soll sie holen.«
    Fred schob seine Brille nach oben und faßte sich in exakt der Weise an die Nase, wie Miss Boxx es in meinem Traum getan hatte.
     »Ich hole sie rein«, sagte er. »Sie können doch nicht im Auto bleiben.«
    »Wirf einfach eine Decke über sie«, erwiderte ich.
    »Nein. Ich sage ihnen, sie sollen ins Haus kommen und einen Kaffee trinken.« Er steuerte auf die Tür zu. »Ich versteh’ nicht,
     Patricia Anne, warum diese Familie dir ständig an den Fersen klebt.«
    |210| »Die kleben mir nicht an den Fersen.«
    »Das kannst du deiner Großmutter erzählen.«
    Als er ohne die Zwillinge zurückkehrte, hatte ich über die Auskunft herausgefunden, daß Liliane Bedsole eine Geheimnummer
     besaß.
    »Scheiße, Scheiße!« sagte ich zu der automatischen Ansagestimme.
    Freds Gesichtsausdruck war weicher geworden. »Sie sehen wie zwei identische Puppen aus«, sagte er. »Ich habe beschlossen,
     sie nicht zu wecken.«
    »Identische Betrunkene. Nimm eine Decke mit hinaus, wie ich dir gesagt habe. Ich muß herausfinden, wie ich ihre Großtante
     erreichen kann.«
    »Hat sie eine Geheimnummer?«
    »Du hast’s erfaßt.«
    »Vielleicht kennt Mary Alice sie.«
    »Warum sollte sie?«
    »Die international

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