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Oase der Versuchung

Oase der Versuchung

Titel: Oase der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Gates
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wüssten!“
    „Talia, es ist wichtig, dass du es mir sagst. Erst wenn ich wirklich Bescheid weiß, kann ich dir helfen. Und das werde ich auch. Versprochen.“
    „Klar! Bestimmt werden Sie die eigene Familie überführen! Und die Schuldigen ins Gefängnis stecken.“
    „Ich weiß ja noch nicht, wer daran Schuld hat, aber wenn ich deinem Bruder irgendwie helfen kann, werde ich es tun.“
    „Das passt schon besser zu Ihnen“, sagte sie bitter. „Leere Versprechungen machen, bis die dumme Gans, für die Sie mich anscheinend halten, alles ausplaudert, was Sie wissen wollen.“
    Wie sollte er ihr seine guten Absichten glaubhaft machen? „Wie gesagt, bisher weiß ich noch zu wenig. Doch das wird sich ändern. Und dann werde ich handeln. Eines aber kann ich jetzt schon sicher sagen: Wenn wirklich jemand aus meiner Familie etwas damit zu tun hat, werde ich ihn genauso behandeln wie jeden anderen, der gegen ein Gesetz verstoßen hat. Wer etwas verbrochen hat, muss auch dafür bestraft werden.“
    „Ach, hören Sie doch auf!“
    „Glaubst du, ich könnte den Frieden in einem Land wie Zohayd erhalten, wenn ich irgendjemanden bevorzugen würde? Ich bin nur deshalb so erfolgreich, weil alle wissen, dass ich niemals gegen meine Grundsätze handle. Egal in welcher Situation.“
    Offenbar war Talia ins Nachdenken gekommen. Doch dann kniff sie die Augen zusammen. „Wie schön für Sie! Aber trotzdem werde ich Ihnen nicht mehr verraten. Was wollen Sie jetzt tun? Gewalt anwenden? Dann, muss ich Ihnen leider sagen, sind Sie keinen Deut besser als meine Entführer!“
    Wie konnte er ihr nur endlich begreiflich machen, dass diese Sorge völlig unbegründet war? Er ertrug es einfach nicht, dass sie womöglich Angst vor ihm hatte. „Ich schwöre dir, dass dir bei mir nichts passiert, komme, was da wolle.“
    Eindringlich, fast flehentlich sah er sie an. Wenn sie mir doch endlich vertrauen würde!
    Schließlich zuckte sie die Schultern.
    Immerhin. Der Ansatz eines Entgegenkommens! Mehr lässt sich im Augenblick nicht erreichen.
    Tief atmete er aus. „Da das geklärt ist, können wir uns anderen wichtigen Punkten zuwenden. Du bist weder Reporterin noch Spionin, das weiß ich inzwischen – warum hat man dich also entführt?“
    Ärgerlich sah sie ihn an. „Was soll das? Jetzt möchten Sie wohl auf Umwegen mehr herausbekommen? Also gut, ein für alle Mal, damit endlich Ruhe ist: Ich bin hergekommen, weil ich einem Beweis für die Unschuld meines Bruders auf der Spur bin. Und dabei bin ich auf etwas gestoßen, was den Aal Shalaans sehr schaden kann. Keine Ahnung, wie das aufgeflogen ist. Noch dazu so schnell! Vielleicht weil ich mit dem Anwalt meines Bruders in E-Mail-Kontakt stehe. Entführt wurde ich, weil Ihr gegnerischer Clan die Informationen braucht, um Sie zu vernichten. Und Sie, nehme ich an, haben mich nur gerettet, um genau das zu verhindern.“
    Obwohl sie ihn ansah, als hätte sie nichts gegen seine „Vernichtung“ einzuwenden, konnte Hassan nicht umhin, sie zu bewundern. Sie war eine Frau wie eine Löwin mit goldenem Herzen, die sich furchtlos für ihren Bruder einsetzte. Er seufzte. „Aber du hast mir immer noch nicht gesagt, wem du die Chance verdankst, Todds Unschuld zu beweisen. Bist du eigentlich schon mal auf die Idee gekommen, dass irgendwer das Ganze inszeniert hat?“
    Sie zögerte. „Das wäre möglich …“
    „Ich vermute, dass jemand dich und deinen Bruder nur benutzt.“
    Langsam nickte sie. „Ich habe mir auch schon gedacht, dass da nicht reine Herzensgüte dahintersteckt.“
    „Hast du denn schon etwas gefunden, was deinen Bruder entlastet?“
    Widerstrebend schüttelte sie den Kopf.
    „Kommt es dir nicht verdächtig vor, dass du bisher nur Informationen hast, die den Aal Shalaans schaden können?“
    Ihre blauen Augen funkelten, als sie sagte: „Wenn sie wahr sind, ist es mit ihrer Herrschaft vorbei.“
    Hassan biss die Zähne aufeinander. „Was geschieht jetzt mit diesen Informationen? Inwieweit können sie überhaupt deinem Bruder helfen?“
    Wieder zuckte sie die Schultern, und zum ersten Mal schien ihre Entschlossenheit ins Wanken zu geraten. „Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Ich habe erst heute Morgen davon erfahren, und kurz darauf wurde ich entführt. Aber ich habe mir fest vorgenommen, den Kidnappern kein Wort zu verraten, obwohl ich Angst hatte, nicht mit dem Leben davonzukommen … Jedenfalls habe ich mich in keine Ihrer Stammesfehden verwickeln lassen. Und ich

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