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Obduktion

Obduktion

Titel: Obduktion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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daran, dass sein ursprüngliches Versteck ganz in der Nähe der roten Mauer gewesen sein muss, die genau hinter uns steht.«
    »Wo fängt der Tunnel an?«, fragte Sana, während sie sich in der großen Kammer umsah.
    »Er verläuft direkt unter uns. Wir befinden uns nun auf der Ebene von Konstantins Basilika. Wir müssen weiter hinunter, um auf die Ebene des Petrusgrabs zu kommen.
Dafür müssen wir in die nächste Grabkammer. Bist du so weit?«
    »Schon lange«, sagte Sana. Aufgrund ihres Unwohlseins wollte sie nur noch sehen, wo sie später arbeiten würden, und dann nichts wie weg hier. Deshalb konnte sie mit Shawns ausschweifenden Erklärungen im Moment nichts anfangen, obwohl er dabei wirklich sehr geduldig war.
    Shawn führte sie ein paar Metallstufen hinunter in einen großen Raum, in dem sich mittlerweile auch die Touristengruppe wieder versammelt hatte. Der Führer erklärte gerade, dass die Plexiglaskästen, die man durch eine kleine Öffnung in der Wand zum Petrusgrab sehen konnte, dessen Knochen enthielten.
    »Ist das wahr?«, flüsterte Sana.
    »Papst Pius XII. behauptete das«, sagte Shawn leise. »Sie wurden verstreut in einer v-förmigen Nische der roten Mauer gefunden. Papst Pius wurde wohl von der Tatsache in die Irre geführt, dass der Kopf nicht gefunden wurde. Nach den Überlieferungen sollte der nämlich in der Lateranbasilika San Giovanni liegen.«
    »Okay, also wo ist nun der Tunnel?«, fragte Sana ungeduldig. Sie hatte jetzt genug von Geschichte.
    »Folge mir einfach!«, sagte Shawn. Sie gingen hinter der Gruppe vorbei und näherten sich einer schiffsdeckähnlichen Metallplattform mit einer Reling, die man über mehrere hinabführende Stufen erreichen konnte. Der Boden bestand aus großen, durchsichtigen Glasquadern, die etwa zwei Zentimeter dick waren. Wenn man auf dieser Plattform stand, konnte man etwa zweiundzwanzig Meter auf die tiefste Stelle der Ausgrabung heruntersehen.
    »Dies ist die Ebene des Petrusgrabs«, erklärte Shawn. »Um zu dem Tunnel zu gelangen, müssen wir hinuntergehen
und dann wieder zurück in Richtung der Graffiti-Wand. «
    »Wie sollen wir denn da runterkommen?«, fragte Sana, die sich suchend auf dem transparenten Deck umsah. Sie konnte keine Öffnung erkennen.
    »Der Glasdeckel in der hinteren Ecke lässt sich anheben. Er ist wahnsinnig schwer, aber zu zweit sollten wir es schaffen. Was meinst du? Fühlst du dich all dem gewachsen?«
    Sie litt unter leichter Klaustrophobie, und die Vorstellung, durch einen engen Tunnel zu kriechen, machte ihr Angst. Dass sie an dieser Stelle bereits etwa fünfzehn Meter unter der Erde waren, machte es nicht gerade leichter.
    »Willst du es dir noch mal überlegen?«, fragte Shawn, weil Sana ihm nicht sofort antwortete.
    »Werden die Lampen denn an sein?«, fragte Sana mit rauer Stimme. Verzweifelt und auf der Suche nach ein bisschen Speichel ließ Sana ihre Zunge im Mund kreisen. Ihr Hals war plötzlich ganz ausgetrocknet.
    »Wir müssen das Licht gelöscht lassen«, sagte Shawn, »es ist an eine Zeitschaltuhr gekoppelt, und wenn jemand die Türen zur Nekropole öffnen und die Lichter sehen würde, wüsste er, dass etwas nicht stimmt. Abgesehen davon brauchen wir die Dunkelheit als eine Art Warnsystem. Sollte irgendjemand durch die Basilika gehen, während wir unseren Meißel benutzen, könnte er uns hören, selbst wenn wir fünfzehn bis zwanzig Meter entfernt sind. Vergiss nicht, dass Marmor die Geräusche gut leitet. Sollte also jemand kommen, um nachzuschauen, was los ist, müsste er das Licht anmachen und wir wären gewarnt. Verstehst du das?«
    Sana nickte widerwillig. Sie verstand es sehr gut, aber es gefiel ihr nicht.

    »Sprich mit mir!«, verlangte Shawn. »Wirst du das schaffen?«
    Sana nickte erneut.
    »Sag es!« Shawns Stimme war jetzt lauter und ein wenig streng. »Du musst dir ganz sicher sein!«
    »Okay, okay!«, sagte Sana. »Ich werde es schaffen.« Verlegen schaute sie auf die Teilnehmer der Gruppe, die ihnen am nächsten standen und sie neugierig beobachteten. Dann sah sie wieder zu Shawn hinüber. »Ich schaffe es. Mach dir keine Sorgen«, versicherte sie ihm flüsternd. Wenn sie allerdings gewusst hätte, was bis dahin noch alles passieren würde, wäre sie sich wahrscheinlich nicht so sicher gewesen.

Kapitel 11
11:34 Uhr, Dienstag, 2. Dezember 2008 New York City (17:34 Uhr, Rom)
    W ie war dein Abendessen gestern?«, fragte Jack und streckte seinen Kopf in Chets Büro, wo sein Kollege damit beschäftigt war,

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