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Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden

Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden

Titel: Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Barnes
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Urzeiten verloren gegangen waren. Im Gegensatz zu Fizzik besaß Trillot Talent und die Bereitschaft, Risiken einzugehen. Nach einem schiechten Start in der Kommunikationsabteilung bei Cestus Kybernetik hatte er seinen Platz in der Vermittlung zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern gefunden. Trillots alle drei Jahre stattfindender Wechsel zwischen männlicher und weiblicher Gestalt brachte seine Gegner und Rivalen von den Immigranten immer wieder durcheinander. Fizzik wusste, dass Trillot, anders als die meisten X’Ting, einen importierten Cocktail aus Viptiel und anderen importierten Kräutern trank, um die eigentlich monatelange Brutperiode am jeweiligen Ende des Geschlechtszyklus auf wenige Stunden zu verkürzen. Keine Beschwerden, keine Fruchtbarkeit. Keine quäkenden Maden für jemanden mit dem Ehrgeiz Trillots.
    Fünf Jahre später hatte Trillot einem hiesigen Tenloss-Syndikat einen Dienst erwiesen, und zwei Jahre danach gab er den Job bei Cestus Kybernetik auf und arbeitete direkt für den obersten Boss.
    Eine mysteriöse Welle tragischer Unfälle bereitete den Weg für Trillots Aufstieg. Nun, sie waren so lange unerklärlich, wie Trillot dazu schwieg.
    Alles, was daraufhin folgte, war so gut wie vorgezeichnet. Als der oberste Boss Trillots Skrupellosigkeit sah und die Unausweichlichkeit seines Aufstiegs ahnte, wollte er von Cestus verschwunden und die Macht Trillot überlassen.
    Das kam jedoch zu spät. Auch der Boss erlitt einen tragischen Unfall, fast so, als wolle jemand sicherstellen, dass er nie wieder zurückkehren würde, um das zu beanspruchen, was ihm einst gehört hatte.
    Trillots Macht in ChikatLik war niemals in Frage gestellt worden. Ohne seine Vorsicht hätte es eine solche Herausforderung vermutlich in dem monatelangen Übergangsprozess zwischen den Geschlechtern gegeben, wie ihn die meisten seiner Art durchmachten. Das war ein weiteres Motiv, den illegalen Viptiel-Cocktail einzusetzen, um die Verwandlung in einer einzigen schmerzhaften Nacht durchzuziehen. Trillot war ständig aggressiv.
    Im Niemandsland zwischen Arbeitern und Management, zwischen weißem und schwarzem Markt, zwischen Ober- und Unterklasse und Außenweltlern und X’Ting-Stockrat gab es keinen besseren Vermittler als Trillot, und das wussten alle.
    Wie die meisten männlichen X’Ting war er ein scheinbar zartes insektenartiges Wesen. Seine Bewegungen wirkten sorgsam kultiviert und überlegt wie die bei einem Dejarik-Meisterspiel. Eine hohe, kristallartige Stirn über Facettenaugen und das längliche Oval des Körpers verliehen ihm den Anschein von hoher Intelligenz und großer Sanftmut. Fizzik wusste jedoch, dass nur der erste Eindruck der Wirklichkeit entsprach.
    Trillots Thorax war rot und angeschwollen, ein sicheres Zeichen der Feminisation. Solche schnellen Wechsel mussten schmerzhaft sein, und Fizzik fragte sich, welche Kräuter und Medikamente Trillot nahm, um den Schmerz zu ertragen. Und dann noch weitere, um seinen von den anderen Mitteln benebelten Verstand wieder klar zu bekommen. Und weitere, um sich vor den toxischen Nebenwirkungen der übrigen zu schützen. Und dann welche, um…
    Fizzik wurde schon schwindlig, wenn er nur darüber nachdachte.
    Trillot sprach mit der Wache in einer klickenden, knallenden Sprache, die aus seinem seltsam steifen Mund eigenartig klang. Die Wache antwortete in der gleichen unverständlichen Sprache. Dann wandte er den Kopf seinem Gast zu. »Ah. Fizzik«, sagte er. In der Stimme eines Exekutionsdroiden hatte Fizzik schon mehr Wärme und Herzlichkeit gespürt. »Anscheinend hast du Informationen für mich. Na los, raus damit. Nein, nein. Natürlich bekommst du eine Belohnung, wenn deine Informationen nützlich sind.«
    »Ich möchte lediglich meinem älteren Bruder dienen.« Fizzik senkte respektvoll den Blick.
    »Ah.« Trillots Körper schien sich Glied für Glied zu bewegen, so dass ein Teil stets still verharrte. Es machte nervös, dabei zuzuschauen. Obwohl er zur gleichen Spezies gehörte, war Fizzik nie so beweglich gewesen. Trillot ging ein bisschen unbeholfen wegen seines angeschwollenen Eisacks. Sie durchquerten einen dunklen Korridor, der ebenfalls mit Nischen gesäumt war, aus denen sie ein Dutzend verschiedener Spezies mit glitzernden Augen beobachteten, als sie vorbeigingen. Trillot schien die gesamte Unterschicht von Cestus versammelt zu haben. Fizzik wusste, die Außenweltler bildeten längst die Mehrheit und hatten die einheimische Spezies auf einen Anteil von drei

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