Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden

Prozent an der Bevölkerung dezimiert.
    Unterwegs verneigten sich Trillots abscheuliche Leibwächter tief und voller Respekt vor ihrem Boss. Plötzlich blieb Trillot stehen und schnüffelte. Zum ersten Mal sah Fizzik eine gefühlsmäßige Regung auf seinem goldenen Gesicht. Wenn er diese einschätzen sollte, würde er meinen, sein älterer Bruder war unglücklich. Das würde nicht nett werden.
    »Ich rieche Xyathon«, sagte Trillot. Er blickte den Wächter an. »Riechst du es auch?«
    »Nein«, erwiderte die Wache in einem bothanischen Dialekt, den Fizzik sogar verstehen konnte. Gerüchten zufolge sprach Trillot mehr als hundert Sprachen, und Fizzik glaubte das durchaus.
    »Ich aber.« Er trat näher an eine der Nischen. Ein dünner Rauchfaden wand sich heraus, und Fizzik zog den Vorhang zur Seite.
    Zwei Chadran-Fan hatten sich in der Dunkelheit zusammengerollt und inhalierten Dampf aus einer brodelnden Flasche. Trillot schnüffelte erneut, diesmal tief. Er sprach die beiden in ihrer eigenen Sprache an und drehte sich schließlich um. »Guntar!«, rief er.
    Die Wachen liefen davon, und in diesem Moment dachte Fizzik, Trillot müsse völlig außer sich sein. Kurz darauf kehrten die Wachen zurück und zogen einen fetten grauen Ball von einem Zeetsa hinter sich her. Trillot schaute auf die Kugel herab, die sich auf den Boden warf. »Hast du meinen Gästen den Pilz verkauft?«
    In der Oberfläche der Kugel erschienen Lippen. »Ja«, stotterte Guntar. »Natürlich. Nur das Beste…«
    »Und warum war es dann mit Xyathon verschnitten?«
    Der kleine Zeetsa bot ein Bild zorniger Unschuld. »Was? Ich wusste es nicht, ich schwöre…«
    »Tatsächlich? Dann sind deine Sinne vielleicht nicht scharf genug. Du hättest es riechen sollen. Es in der Mischung schmecken müssen. Willst du mir etwa sagen, deine Nase und deine Zunge sind der Aufgabe nicht gewachsen?«
    Eine Pause folgte, und Fizzik erstarrte. Diese Angelegenheit würde keinen guten Ausgang nehmen.
    »Ich… ich nehme an…«
    »Du weißt, wie sehr ich Unfähigkeit verabscheue.« An seine Wachen gewandt sagte Trillot: »Kümmert euch darum, dass die Organe entfernt werden, die so schändlich versagt haben.«
    Die Kugel schrie, während die Wachen sie davonzerrten. Trillot drehte sich zu den beiden Chadran-Fan um. Er sprach in ihrer schnatternden Sprache zu ihnen. Sie antworteten, und er zog die Vorhänge zu. Wieder zu den Wachen: »Gebt ihnen vom Besten. Aus meinem persönlichen Vorrat.«
    »Wird erledigt.«
    Trillot verzog die Mundwinkel zu etwas, das von Ferne einem Lächeln ähnelte. »Komm mit. Fizzik. Es ist noch ein Stück bis zu meinem Allerheiligsten. Ich schlage vor, bis dort überlegst du dir deinen Bericht. Schließlich…« In der Dunkelheit hinter ihnen gellte ein erschütternder Schrei. »… weißt du, wie sehr ich Unfähigkeit verabscheue.«

17
     
    Seit Stunden waren die ARC-Soldaten im tiefen, kühlen Schatten des Dashta-Gebirges bei der Arbeit. Sie klebten, passten ein, schweißten und setzten hunderte vorgeformter Durastahlsektionen zusammen, wobei sie auch vorgefundene Materialien verwendeten, um sich eine anständige Kommandozentrale einzurichten.
    »Wo schlagen wir zuerst zu?«, fragte Forry Nate, während sie arbeiteten.
    Der zuckte mit den Schultern. »Kannst du hier mal einen Punkt schweißen?« Die Astromech-Einheit streckte den Arm mit dem Schweißgerät aus. »Zuerst«, sagte er und schirmte die Augen gegen die hellen, heißen Funken ab, »gibt es Anlass zu hoffen, dass wir überhaupt nicht eingesetzt werden. General Kenobi soll die hiesigen politischen und ökonomischen Kräfte schützen.«
    »Ja, stimmt«, sagte Sirty.
    »Aber wenn das nicht klappt?«, wollte Forry wissen. Nate grunzte. »Dann werden wir wohl gegen Cestus Kybernetik vorgehen.«
    »Klingt wie ein Plan.«
    Das Komlink piepte; ein einzelner Ton bedeutete, sie würden in unter einer Minute mit freundlich gesonnenen Besuchern zu rechnen haben und sollten nicht mit Gewalt reagieren. Dieses Signal war lange ausgelöst worden, bevor sie das ferne, doch deutliche Rauschen der Luft hörten. Wenige Sekunden später traf General Fisto auf seinem Speederbike ein.
    Nate ging hinaus zum Landeplatz und fühlte sich frei, gefährlich und zufrieden. In wenigen Stunden hatten sie das Loch im Berg in ein anständiges Hauptquartier verwandelt.
    Er schaute zu, wie der Speeder des Nautolaners über die zerklüfteten Felsen nach Norden flog. Nate folgte zu Fuß und traf rechtzeitig ein, um zu