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Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden

Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden

Titel: Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Barnes
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behandelt. Er kannte vermutlich genau zwei Typen von Frauen: Zivilistinnen, die beschützt werden sollten und denen er gehorchen oder die er zumindest höflich behandeln musste. Und dann die Sorte Frau, die sich Soldaten im Austausch gegen Credits oder Schutz anboten, um ihnen zu Diensten zu sein und anschließend vergessen zu werden. Es barg emotionale Risiken, eine solch einfache Weltsicht durcheinander zu bringen.
    Dennoch musste sie sich eingestehen, wie sehr es sie reizte, seine Zurückhaltung zu knacken, und sie fragte sich, was sie dahinter entdecken würde.
    Was würde geschehen, und wie würde er reagieren, wenn sie es zuließ, dass die Beziehung zwischen ihnen intimer wurde? Und wenn sie das Ganze in eine neue Richtung lenkte? Sie zog ihn vom Tanz und Lachen fort in den Schatten. »Was jetzt?«, fragte sie.
    »Wir haben Ausgang bis zum Wecken, wieso?«
    Sie nahm seine Hand. »Kommen Sie«, sagte sie. »Ich möchte Ihnen etwas zeigen.« Verwirrung trat auf sein Gesicht.
    »Ich muss erreichbar bleiben…«
    »Ich dachte, Sie hätten frei? Müssen Sie im Lager bleiben?«
    »Nein…« Er zögerte. »Wenn ich gebraucht werde, sollte ich innerhalb von zwanzig Minuten zurück sein. Können Sie mir das garantieren?«
    Sie überschlug die Entfernung und die Geschwindigkeit im Kopf. »Ja.«
    Nach fünf Minuten Kletterei über zerklüftete Felsen erreichten sie den Spindragon. Während sich Nate anschnallte, ging Sheeka rasch die Checkliste durch und startete. Mit geübter Hand steuerte sie in zwölf Minuten fast hundert Kilometer nach Südosten. Zunächst blieb sie dicht am Boden, um nicht entdeckt zu werden. Dann, als sie ein gutes Stück vom Lager entfernt waren, zog sie bis zu einer Standardtransportroute hoch, auf der Pendlershuttle und doppelt lange Frachtschiffe verkehrten, die die Orbitmaut nicht bezahlen wollten.
    Nate beobachtete, wie der Boden unter ihnen dahinzog, und genoss die Leichtigkeit und die Souveränität, mit der Sheeka das Raumschiff steuerte. Kompetenz gefiel ihm immer. Diese Frau unterschied sich von allen, die er bislang kennen gelernt hatte, und dieser Unterschied verwirrte ihn. Neugierig, wie er war, genoss er dieses Gefühl. Also ließ sich Nate in die Situation fallen, während sie zwischen gezackten Hügelketten flog und dann, keine achtzehn Minuten nach dem Start, sanft landete.
    Die Siedlung war in den Berg hineingebaut worden, und mehrere verschiedene Mineneingänge deuteten sowohl auf natürliche als auch künstliche Oberflächenbrüche hin. Während sie landeten, kamen ein Dutzend Außenweltler und zwei X’Ting heraus, um sie zu begrüßen. Alle grinsten, nickten oder winkten.
    »Was ist das für ein Ort?«
    »Die Leute hier gehören zu meinem erweiterten Familienkreis«, sagte sie. »Keine Blutsverwandten. Wahlverwandte.«
    »Und hier wohnen Sie?«
    Sie lächelte. »Nein. So gut kennen wir uns doch nicht. Aber… wo ich wohne, ist es so ähnlich wie hier.«
    Jetzt konnte er weitere Behausungen ausmachen. Sie wirkten getarnt, die Farbe war vermutlich ausgesucht worden, damit man sie aus der Luft nicht so gut entdecken konnte. Auch vom Boden aus neigten sie dazu, mit Schatten und Felsformationen zu verschmelzen.
    »Warum verstecken sie sich?«
    Sie lachte. »Das tun sie gar nicht. Wir lieben nur die Berge und genießen es, uns ihnen so gut wie möglich anzupassen.«
    Wieder die Gefahr, alles durch die Augen eines Soldaten zu sehen.
    Hohe, süße Stimmen hallten über den Hang. Nate drehte sich um und sah mehrere menschliche Jungen und Mädchen, die dort drüben lachend spielten. Sie rannten umher, riefen ihre Namen, quiekten und freuten sich über die langen Schatten.
    Unten bei den felsfarbenen Behausungen trieben sich ältere Kinder herum, darunter einige anmutige X’Ting, schlank, mit großen Augen, was ihn ein wenig an die Kaminoaner erinnerte. Heranwachsende, dachte er, die mit den Erwachsenen arbeiten. Die bauen und vielleicht Werkzeuge reparieren.
    Er beobachtete sie, dachte nach, fühlte. Die Umgebung verwirrte ihn. Oder rührte das womöglich von Sheeka selbst her? Wie auch immer, er erinnerte sich an seine eigene, beschleunigte Kindheit, an die Lernspiele, die er gespielt hatte…
    Erneut schien Sheeka Tull seine Gedanken gelesen zu haben. »Wie waren Sie als Kind?« Klug. Hatte sie ihn hergebracht, damit er die Kinder sah, in der Hoffnung, das würde Erinnerungen bei ihm wachrufen?
    Er zuckte mit den Schultern. »Lernen, wachsen, kämpfen. Wie alle anderen auch.«
    »Ich

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