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Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden

Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden

Titel: Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Barnes
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habe viele Planeten gesehen. Die meisten Kinderspiele helfen den Kleinen, ihre individuellen Stärken zu entdecken. Hätten Sie nicht genauso sein sollen wie die anderen?«
    Wollte sie ihn wieder aufziehen? Zu seinem Vergnügen stellte er fest, dass er sich das eigentlich wünschte. »Im Prinzip nicht. Es gab ein Kernkurrikulum, das wir alle meistern mussten, aber danach haben wir uns spezialisiert, unterschiedliche Dinge gelernt, verschiedene Übungen absolviert, in unterschiedlichen Kriegen gekämpft. Nicht zwei von uns haben je die exakt gleichen Erfahrungen, und das bedeutet eine größere Stärke. In der Summe haben wir eine Million Leben gelebt. Diese Erfahrung wächst in uns heran. Wir sind die GAR, und die ist lebendig.«
    »Nicht ganz so ernst, ja?«, gluckste sie und streckte ihm die Hand entgegen. Er zögerte, und dann, nachdem er sein Komlink überprüft hatte, damit er im Notfall erreichbar war, folgte er ihr.

41
     
    Der Südwind zerrte an ihrem Rücken, während Sheeka Nate über einen viel benutzten staubigen Bergpfad zu einem der Tunneleingänge führte. Der Eingang war ungefähr vier Meter breit und sechs hoch, und im Inneren erkannte der Soldat, dass die geschützten Gebäude keineswegs Wohnräume beherbergten, wie er angenommen hatte, sondern eher Werkzeugschuppen. Es gab einen großen Gemeinschaftsbereich, der von leuchtenden Pilzen an den Wänden erhellt wurde, die mit Flüssignahrung aus einer Rohranlage versorgt wurden. Die Pilze bildeten einen lumineszierenden Regenbogen. Als er die Hand an eine der Reihen hielt, begann seine Haut zu kribbeln.
    »An den meisten Orten von Cestus dominieren die Außenweltler die X’Ting. Trotz ihrer Lippenbekenntnisse halten sie die Eingeborenen für primitiv. Aber es gibt ein paar kleine Enklaven wie diese, wo man das Wissen der Ureinwohner erlernen kann. Sie haben eine Menge anzubieten, wenn wir uns nur auf sie einlassen.«
    Eine Gruppe menschlicher und Außenweltler-Kinder rannte mit ihren X’Ting-Freunden herum, verbrannte ihre Energie wie explodierende Sterne und erfüllte die ganze Höhle mit ihrer Ausgelassenheit. Das Hauptwerk des Tages war getan, einige Erwachsene reparierten jedoch noch Werkzeuge und vertrieben sich lachend und scherzend die Zeit.
    Sheeka wurde herzlich begrüßt, als sie näher kamen, Nate warf man vorsichtige, anerkennende Blicke zu. Endlich, schienen ihre Blicke zu sagen, ist einer mit Sheeka zusammen. In der Luft hingen köstliche Gerüche. In mehreren Nischen wurde aus würzigen und exotischen Zutaten Essen zubereitet. Die freundliche Unordnung fand er eigenartig anziehend.
    Sobald er diesen Gedanken jedoch gefasst hatte, drängte sich seine Konditionierung in den Vordergrund und löschte ihn aus.
    »Was denken Sie?«, fragte Sheeka.
    Er suchte nach einer Antwort, die gleichzeitig zutraf und im Einklang mit seinen Gefühlen und Werten stand. »Dieses Leben… scheint mir gut. Leicht. Kein Soldatenleben. Für mich ist es nichts.«
    Nate hatte erwartet, sie würde seiner Antwort unbesehen glauben, doch stattdessen fuhr sie hoch. »Das soll leicht sein? Kinder großziehen, lieben, hoffen.« Sie lachte scharf. »Sie und Ihre Brüder sind von ersetzbaren Dingen umgeben. Schiffe, Ausrüstung, Leute. Eine modulare Welt. Sobald ein Stück kaputtgeht, wird es ausgetauscht.« Ihre kleinen kräftigen Hände ballten sich zu Fäusten. »Sie verlassen nicht Ihr Zuhause, ohne mit dem Tod zu rechnen. Wie, glauben Sie, ist es, wenn man sich um das Überleben seiner Kinder sorgen muss? Überhaupt für jemanden zu sorgen? Wie sieht das Universum für jene aus, die für jemanden sorgen? Wie stark muss jemand sein, um allein die Hoffnung zu bewahren?«
    Ihr Ausbruch warf ihn emotional von den Beinen. »Vielleicht… ich verstehe schon, was Sie sagen.«
    Sie fuhr fort, als habe sie diese Rede tagelang vorbereitet. »Und wie viel Kraft erfordert es wohl, wenn alles, was man in seinem Leben erreicht hat… und für das die Eltern und Großeltern ihr Leben lang geschuftet haben… durch die Entscheidung von jemandem vernichtet werden kann, der zu weit entfernt ist, dass man an ihn herankommt?« Sie zögerte kurz. »Und durch Männer wie Sie.«
    Nun war es an ihm, sich aufzuregen. »Männer wie ich beschützen Sie.«
    »Vor anderen Männern wie Ihnen.«
    Das hätte er als Beleidigung auffassen können, doch stattdessen verspürte er eine gewisse Traurigkeit, weil Sheeka doch nicht so anders war, wie er geglaubt hatte. Sie war doch auch nur eine von

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