Obsession (German Edition)
bereit ist, ist Shahin gerade wieder eingedöst, und René sitzt kopfschüttelnd in der Küche.
Fabrice ist gerade im Gästezimmer verschwunden, also wundert mich das schon. Scheint auf mich gewartet zu haben, der Kleine.
»Er schläft«, grinst René mich schief an.
»Nicht mehr lange«, grinse ich zurück, allerdings eher schadenfroh.
»Wie oft habt ihr noch miteinander geschlafen, als wir ins Bett sind?«
Ganz schön neugierig, der Kleine, und das gebe ich ihm auch zu verstehen: »Wie oft hat Fabrice dich schon gefickt?« Klar, mit der Gegenfrage hat er nicht gerechnet, und er wird rot im Gesicht, allerdings nur kurze Zeit. »Ein, zwei Mal«, antwortet er gedehnt. »Und dich?«
Ich schüttele den Kopf. »Gar nicht. Und der Einzige, dem ich dieses Privileg überhaupt einräume, ist Shahin.« Damit funkele ich ihn ziemlich angriffslustig an.
»Ich finde Shahin süß«, stichelt René weiter.
Ich zucke mit den Schultern. »Dann wünsche ich dir viel Spaß, so lange er dich lässt.« Und ich beschäftige mich inzwischen mit Fabrice, ergänze ich in Gedanken. »Kannst ja gleich mit ihm baden«, schlage ich vor und verzichte spontan auf die Verwöhnsession, die ich eigentlich vorgehabt hatte. Soll doch René sein Glück versuchen ... und massieren kann ich Shahin auch später noch.
Renés Augen werden jedenfalls verdächtig dunkler. Ob er sich Chancen ausrechnet?
Jedenfalls steht er auf und geht zu Shahin ins Wohnzimmer, während ich im Bad den Wasserhahn zudrehe. Nett ... die Heizung, die ich vorhin aufgedreht habe, macht ihre Arbeit und das Bad ist voller Schwaden aus Wasserdampf. Als ich ins Wohnzimmer zurückkomme, ist Shahin gerade aufgestanden und stützt sich halb auf René, der ihn in Richtung Bad bugsiert.
»Sag Bescheid, wenn du Hilfe brauchst«, grinse ich frech und verziehe mich demonstrativ auf das Kuschelsofa, ein Buch in der Hand.
69
Shahin
Ich habe absolut keine Ahnung, wie ich es geschafft habe, ohne größere bleibende Schäden ins Wasser zu kommen. Jetzt bin ich allerdings drin und kann mich im warmen Wasser mehr als genug entspannen. Die Tatsache, dass René sein Versprechen immer noch wahr macht und mich jetzt unter Wasser massiert, was in Verbindung mit dem heißen Wasser gar nicht mehr wehtut, sondern sogar sehr angenehm ist, steigert mein Wohlbefinden nur noch.
»Weißt du eigentlich, dass du ein ausgesprochen schöner Mann bist?«, raunt René mir ins Ohr. Nanu?
»Ja, natürlich.« Ich versuche, völlig neutral zu klingen, auch wenn mir nicht so wirklich ganz klar ist, was René im Schilde führt – und vor allem, welche Rolle ich dabei spiele, beziehungsweise spielen soll. Fakt ist, dass René mich ausgesprochen gut massiert, was mich sehr entspannt und mir gut tut. Aber die Wirkung ist nicht die von Brix ... Als ich Renés Zunge an meinem Ohrläppchen spüre, bleibt auch die Erregung aus, ich schaue ihn nur fragend an.
»Wir sind vorhin unterbrochen worden ...«, flüstert René mir zu und beginnt, an dem Ohrläppchen zu knabbern und mit den Händen meine Hüften zu sich zu ziehen. Ah, verstehe. Ich drehe mich um und nehme sein hübsches Gesicht in beide Hände.
»Lass es gut sein, René«, rate ich ihm. Er schaut mich an, wird rot, räuspert sich kurz, fängt sich aber sofort wieder. Klar, er bekommt selten einen Korb.
»Das Leben besteht nicht nur aus Sex«, erkläre ich ihm. »Was würde Fabrice denken, wenn er uns schon wieder sieht? Und vor allem, würde er dir noch vertrauen?«
René nickt, greift dann unvermittelt in meine Rückenmuskulatur.
»Ich sag’s doch«, grinst er frech, als ich einen Aufschrei unterdrücke. »Ich bin eben unterbrochen worden.« Dann massiert er mich weiter, und ich bin froh, im Wasser zu sein, denn das hilft mir, wieder fit zu werden, und so spüre ich nur noch einen leichten Druck in meinen Muskeln, als ich aus dem Bad steige – und das bedeutet, die Qual ist vorbei. Verdammt, ich muss wirklich wieder mehr Sport machen. Und als ich Brix auf dem Sofa sitzen sehe, weiß ich, womit ich anfange. Nämlich mit Kistenschleppen im »Addiction«, denn schließlich muss mal wieder jemand im Lager Ordnung machen ... und außerdem muss ich den gestrigen Tag Revue passieren lassen – und mir überlegen, warum kein einziges bekanntes Mitglied der »Kinder der Isis« bei uns aufgetaucht ist.
Ja, sollte es sogar sein, dass ich mich geirrt habe? Dass es Zufall gewesen ist, dass Fabrice hier bei uns bedroht wurde? Während ich die noch vollen
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