Obsession (German Edition)
aus dem Wasser. Was zur Folge hat, dass ich mit einem Platschen rücklings im See lande. Im Moment desorientiert. Was zum Teufel soll das jetzt? Eine Sekunde bin ich nichts, nur überrascht, dann verärgert.
So unsanft bin ich noch nie ... uhm, von einem Mann getrennt worden. Ich setze mich verdattert auf und starre Shahin ungläubig an. Der steht mit vor der Brust verschränkten Armen ein paar Meter vom Ufer entfernt. Sein Gesicht spiegelt puren Widerwillen.
Ich durchlebe ein Wechselbad der Gefühle, von Erregung natürlich keine Spur mehr. Und gerade als ich mich entschließe, das Ganze einfach amüsant zu finden, erklärt mein Göttergatte: »Der hat mich angesprungen!«
Ich meine, seine Stimme zittert ein wenig, und seine Erklärung ist so absurd, dass ich einen Lachanfall bekomme. Das kann doch wohl nicht wahr sein! Angesprungen ... angegriffen, was? Hilfe! Ich schüttele mich vor Lachen, daran kann auch Shahins beleidigtes Gesicht nichts ändern, und muss aufpassen, dass ich nicht noch ertrinke. Shahin El Houssaine in »Battle of the frogs« – ein Brüller! Da er sich überhaupt nicht vom Fleck bewegt, versuche ich es mit der autoritären Masche.
»Komm sofort wieder her!«, schnauze ich ihn an, kann allerdings nicht ernst bleiben.
»Nicht für 100.000 Euro«, erklärt er mit versteinertem Gesicht, absolut not amused.
»Das war der Frosch mit der Maske – ich hab’s genau gesehen«, keuche ich, während ich aus dem Wasser krieche. »Aber ich hätte dich beschützt, Ehrenwort!« – »Arschloch!«, faucht Shahin entnervt, rafft seine Klamotten zusammen, zieht seine Hose an und stapft durch das bisschen Unterholz Richtung Auto. Dass Shahin nicht auf Frösche kann, weiß ich schon länger, aber das scheint ja eine ausgewachsene Phobie zu sein! Und da ich so etwas nicht habe, nicht einmal ansatzweise, wirkt sein Verhalten einfach nur bizarr auf mich.
Nichtsdestotrotz stelle ich fest, dass er in seiner Wut unglaublich sexy ist. Bizarr hin oder her. Mit einigen schnellen Schritten bin ich direkt hinter ihm und fasse in seine langen Haare. Ich weiß, dass ihm das wehtut, aber so kann ich ihn zum Auto bugsieren, ohne dass er sich großartig wehrt. Sein »Lass mich los« spornt mich nur an, weiterzumachen, ich presse seinen nackten Oberkörper auf die Motorhaube des BMW und ziehe ihm die Hose herunter. Damit er liegen bleibt, lasse ich meine andere Hand in seinem Haar vergraben. Und tatsächlich rührt er sich nicht, sein leises Stöhnen macht mich nur noch mehr an, und ich flüstere ihm ein raues »Ich war noch nicht fertig« ins Ohr. Sein ganzer Körper ist angespannt, wahrscheinlich noch eine Nachwirkung seines Zusammentreffens mit Mister Frog.
Vermutlich ärgere ich mich noch über unsere unsanfte Unterbrechung, denn ich drücke meinen Schwanz, der schon wieder knüppelhart ist, gegen seine Rosette und dringe dann rücksichtslos in ihn ein.
»Sssshhh«, zischt Shahin, doch er hält ganz still, als ich ihn ziemlich hart zu stoßen beginne. Schweiß schießt ihm aus allen Poren, trotz der nächtlichen Kühle, die sich über dem See ausgebreitet hat. Wasser läuft aus meinen Haaren und tropft auf seinen exquisiten Hintern. Ich spüre, wie die unnatürliche Anspannung seinen Körper verlässt und er sich mir hingibt. Yeah, Baby, Sex scheint doch besser zu sein als eine Ohrfeige bei aufkeimender Hysterie. So langsam findet er sein inneres Gleichgewicht wieder, und ich verschwende keinen Gedanken mehr an Edgar Wallace und den Frosch mit der Maske.
Und damit er mir die etwas derbe Nummer verzeiht, lasse ich ihn zuerst kommen, bevor ich mich in ihm ergieße, jede Muskelkontraktion von ihm genießend. Einen Moment bleiben wir aufeinander liegen, ich lecke ihm den Schweiß vom Rücken. Shahin keucht und kühlt sein Gesicht auf der Motorhaube.
»Alles okay?«, frage ich vorsichtshalber, als ich mich aufrichte.
»Überlege ich mir noch«, sagt er.
Später, als wir angezogen im Wagen sitzen, ist es bereits stockdunkel. Shahin greift nach seinem Handy und schaltet es wieder an. Ich frage mich, was in seinem Kopf vorgeht. Er macht einen ganz entspannten Eindruck, doch das ändert sich schlagartig. »Scheiße«, flüstert er.
»Was ist los?«, frage ich alarmiert.
»Wir müssen sofort zum Addiction.«
11
»Verdammter Mist!!!« Markus Klein, der Geschäftsführer vom »Addiction« sitzt an seinem Schreibtisch und ballt seine Fäuste vor hilfloser Wut. Carola Stahl, seine Stellvertreterin und
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