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Obsession (German Edition)

Obsession (German Edition)

Titel: Obsession (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Rhys Beck , Wolfram Alster
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gleichbedeutend mit einem Geständnis ist.
    »Also ja. Okay, dann erzähl mal«, bemerke ich lapidar und lasse mir berichten, was da abgeht.
    »Und jetzt seid ihr dienstlich hier, sollt ein schwules Pärchen darstellen und schafft es nicht«, stochere ich wild ins Blaue, denn ich möchte ja wissen, was die beiden hier machen. Auch hier zeigt mir das Zucken in den Augen von Lars, dass ich richtig liege. Na, wunderbar. Jetzt haben wir auch noch die Kripo im Haus, denn ein solcher ziviler Einsatz ist sicher nur der Anfang. Zeit für einen Anruf bei Horst, beschließe ich.
     
    Horst ist ein Bekannter von mir. Mein ehemaliger Führungsbeamter, Kriminaldirektor Horst Schmeling, der immer mal wieder erfolglos versucht, mich erneut für seine Organisation anzuwerben. Ab und zu helfen wir uns gegenseitig, und ich befürchte, nun ist es an der Zeit, dass wir seine Hilfe benötigen, denn die regelmäßige Überwachung unseres Hauses durch die Polizei gefährdet das »Addiction« und damit unsere Existenz. Und wenn es sich bei dem Verursacher und Mörder wirklich um ein Mitglied der »Kinder der Isis« oder einer sonstigen Organisation dieser Art handelt, dann wird es langsam Zeit für ein Gespräch in Bonn.
    »Woher ... ich meine, wie kommst du darauf?« Lars hat sich inzwischen wieder gefangen und versucht, seine Tarnung zu wahren.
    »Na ja ... ich bin halt nicht blöde, und ihr seid ziemlich auffällig«, weiche ich ihm aus. »Wie wäre es, wenn du deinen Kollegen rüberholst, uns bekannt machst, und ich mal versuche, euch zu helfen?«, biete ich ihm an, um seinen Kollegen auch mal auf meinen Schirm zu bekommen.
    »Okay«, stimmt Lars zu und schlendert gemütlich zu Sven, während ich zu Brix gehe, ihm ein »Ich komm wieder«, zuraune und dann den beiden Polizisten zuwinke, mir zu folgen.
    Wir gehen die Treppe herab zur Kasse der Sauna, wo Martin sitzt, der mich recht neutral begrüßt. Ich weiß, dass er mich nicht leiden kann, aber das ist mir eigentlich egal. Meinem Wunsch, mal bitte in einen der hinteren Räume fürs Personal zu dürfen, kommt er trotzdem nach, auch wenn er über mich und meinen vermeintlichen Dreier den Kopf schüttelt.
    Als wir alleine sind, grinse ich die beiden an. »So, meine Herren. Hier haben wir Ruhe.«
    Der andere Polizist räuspert sich. »Ich bin Sven, und Lars hat mir gesagt, dass wir uns mal unterhalten sollten?«
    Ich lächele. »So ist es.« Dabei mustere ich Sven ebenfalls ausgiebig und stelle fest, dass auch er etwas für Lars empfindet, aber sich beide anscheinend nicht trauen. Uns oder dem »Addiction« gegenüber sind die beiden jedenfalls nicht negativ eingestellt. Okay, dann mal in die Offensive.
    »Wenn ihr ein schwules Pärchen darstellen wollt, dann müsst ihr euch auch wie eins benehmen«, grinse ich die beiden an und weide mich an ihren Versuchen, dem Gedanken daran auszuweichen. Einen Moment lasse ich sie leiden, dann lege ich ihnen jeweils eine Hand auf die Schulter.
    »Warum tut ihr euch eigentlich so weh?«, frage ich sie.
    Sven, der ältere von beiden, stutzt und schaut mir in die Augen. »Wie meinst du das?«, fragt er mich. »Ganz einfach.« Ich lächele sanft. »Was empfindest du für Lars?«
    Es dauert einen Moment, bis er begreift. »Ich finde Lars sehr interessant. Nicht nur als Kollege, sondern auch als Mann. Aber ich lebe ziemlich zurückgezogen, und ich könnte einem Mann wie Lars nicht das bieten, was er sich wünscht, weshalb ich lieber einen zuverlässigen Kollegen an meiner Seite sehe als einen Menschen, der mich enttäuscht.«
    Ich nicke. »Und da du Lars so gerne hast, dass es dir schwerfallen würde, mit jemandem anderes zu arbeiten, wirst du auch weiterhin so zurückhaltend und distanziert bleiben wie bisher.«
    Lars hat den Worten bisher staunend zugehört. Jetzt aber bricht es aus ihm heraus: »Sven, ich hab mich doch nur nie getraut ... ich finde dich auch interessant ... sehr sogar.«
    Ich grinse nun breiter. »Dann«, sage ich, bevor ich zur Tür des Raums gehe, »... solltet ihr die Gelegenheit nutzen, euch mal ausgiebig zu unterhalten.« Ich verlasse den Raum und den Keller, kehre zu Brix zurück, der sich gerade an der Theke mit Markus unterhält, und trete zu den beiden.
    »Wir sollten mal im Büro weiterreden«, sage ich.
    Wir gehen durch den Verbindungsgang ins Büro, das im »Addiction« untergebracht ist.
    »Wir haben die Kripo im Haus, unter den Gästen.«
    Markus zuckt zusammen. »Das bedeutet, dass wir schon fast zumachen können. Woher

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