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Obsession

Titel: Obsession Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Beckett
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Augenblick den Kontakt zum Boden verloren.
     Dann schob Cole den Hund mit einem Fuß zurück in den Flur und schlug ihm die Tür vor der Nase zu. Wütend hob Ben die Hand,
     um gegen das abgeblätterte graue Holz zu hämmern, doch dann senkte er sie wieder. Er wusste, dass es keinen Zweck hatte. Er
     würde nur eine Attacke von Cole oder dem Hund heraufbeschwören. Oder von beiden. Das wollte er Jacob ersparen.
    Und er wollte nicht, dass es allem ein Ende machte.
    Er wandte sich von der Tür ab. Die Frau mit dem Besen hatte sich nicht gerührt. Auch aus den anderen Häusern der Nachbarschaft
     waren Leute gekommen, um zuzuschauen. Ben versuchte, ihre kollektive Feindseligkeit zu ignorieren, während er das Grundstück
     verließ. Als er an dem Kühlergrill des Minis vorbeikam, versetzte er ihm einen Tritt, der ihn in den überwucherten Garten
     schleuderte. Obwohl danach sein Fuß wehtat, ließ er sich auf dem Weg zu seinem Wagen nichts anmerken.
    Auf der anderen Straßenseite lehnte der Mann im Unterhemd an seiner Pforte und spuckte auf den Gehweg.

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    |164| Kapitel 10
    Ben lehnte an der Theke, während Keith die Getränke bestellte. Sein Haar war noch feucht und sein Gesicht gerötet, weil er
     gerade heiß geduscht hatte. Sie waren direkt von einem Fußballspiel nach Feierabend in den Pub gegangen. Es war ein Freundschaftsspiel
     zwischen Keiths Büro und einer Konkurrenzkanzlei gewesen. Die Mannschaften sollten eigentlich nur aus den jeweiligen Anwälten
     bestehen, aber wenn sie mit Ersatzspielern wie Ben aufgefüllt werden mussten, drückte man ein Auge zu. Vorausgesetzt, sie
     waren nicht zu gut.
    Und im Moment war er wirklich nicht in Form. Seit er Coles Waschbrettbauch und Muskeln gesehen hatte, hatte er sich bemüht,
     wieder fit zu werden. Er hatte weniger getrunken, die Zigaretten reduziert und zu Hause sogar Sit-ups und Push-ups gemacht.
    Aber es schien nicht geholfen zu haben. Nach der ungewohnten Anstrengung taten ihm alle Knochen und Muskeln weh.
    Keith reichte Ben wortlos ein Pint Bier. Schweigend tranken sie einen Schluck. Ben ahnte, was gleich kommen würde.
    «Du hast ganz schön übertrieben heute Abend, oder?», sagte Keith schließlich, ohne Ben anzuschauen.
    Ben zuckte mit den Achseln. «Ich habe nur versucht, ein bisschen überschüssige Energie loszuwerden.»
    |165| Aber er wusste, dass das nicht ganz der Wahrheit entsprach. Keith hatte recht, er hatte tatsächlich übertrieben. Er hatte
     sich völlig verausgabt, sich in jeden Zweikampf gestürzt und über jede Entscheidung des Schiedsrichters aufgeregt, als würde
     sein Leben davon abhängen.
    Keith beschäftigte sich damit, eine Zigarre von ihrer Folie zu befreien. Die Angewohnheit hatte er erst vor kurzem angenommen,
     und Ben war noch nicht daran gewöhnt, ihn Zigarre rauchen zu sehen.
    «Bist du deswegen so hart eingestiegen?»
    Ben spürte, wie sein Gesicht zu glühen begann. «Ich habe nur um jeden Ball gekämpft. Was ist falsch daran?»
    «Um jeden Ball gekämpft? Das sollte ein Freundschaftsspiel sein, Ben. Und Spaß machen. So wie du gespielt hast, ist es ein
     Wunder, dass du keinem das Bein gebrochen hast!» Verärgert warf Keith das Streichholz in den Aschenbecher. «Du solltest es
     nicht an anderen Leuten auslassen.»
    «Was auslassen?», fragte Ben, obwohl er es genau wusste.
    «Die Sache mit Jacob. Ich weiß, wie frustrierend es ist, aber du darfst deswegen nicht die Beherrschung verlieren.»
    «Ich habe mich vielleicht ein bisschen zu sehr reingehängt, das ist alles.»
    Keith schaute ihn nur an. Ben seufzte.
    «In Ordnung. Tut mir leid. Aber es ist einfach   ... verdammt frustrierend.»
    «Bisher hat dich Cole nur einmal davon abgehalten, den Jungen zu sehen. Vielleicht ändert er seine Meinung, wenn erst einmal
     alles seinen Gang geht.»
    «Ja, vielleicht lässt er mich auch mit seiner Frau schlafen.» Ben fragte sich, warum er gerade dieses Beispiel gewählt hatte.
    |166| Keith betrachtete die Glut seiner Zigarre. «Ich gebe zu, dass es nicht sehr wahrscheinlich ist, aber du hast keine andere
     Wahl, als Geduld zu bewahren und zu hoffen, dass er sich abregt. Nach einem Besuch kannst du noch nichts unternehmen.»
    «Es wird sich auch nach zwanzig Besuchen nichts ändern. Cole wird keinen Zentimeter von seiner Haltung abrücken. Er muss es
     auch nicht, Jacob ist ja jetzt bei ihm. Er hat jeden Vorteil auf seiner Seite.»
    Keith tippte stirnrunzelnd seine Zigarre auf den Aschenbecher. «Er kann dich nicht

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