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Obsession

Titel: Obsession Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Beckett
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Hand unter seinem ausgestreckten
     Arm hindurch, und Ben spürte, wie er schwerelos gegen den Zaun geschleudert wurde. Der Maschendraht drückte sich in sein Gesicht,
     dann wurde sein Arm ruckartig auf den Rücken gedreht, und er erhielt einen brutalen Schlag in die Nieren.
    Der Schmerz durchzuckte ihn noch zweimal, und wenn er seine Blase nicht zuvor schon im Wald entleert hätte, dann wäre es nun
     wohl von allein passiert. Es tat so sehr weh, dass ihm der Schrei in der Kehle stecken blieb. Der Schmerz nahm erst ab, als
     er herumgerissen wurde. Verschwommen sah er Cole vor sich, der selbst jetzt noch ungerührt wirkte, und dann traf ihn eine
     Faust direkt unter den Rippen.
    Es war, als hätte sein Herz zu schlagen aufgehört. Er krümmte sich zusammen, sah, wie Coles Knie sein Blickfeld ausfüllte,
     und schon schien sein Kopf vor lauter Schmerz zu bersten.
    Er wusste nicht mehr, wo oben und unten war, bis er mit ungeheurer Wucht aufprallte. Unter seinen Fingern fühlte |275| er Erde, dann wurde er hochgezogen. Dunkle Formen kamen zwischen ihn und das graue Licht dort oben. Ein schwerer Stoß schien
     sein Gesicht zu zerschmettern, dann stürzte er zurück. Er hörte das Krachen seines berstenden Schädels und sah den Mann vor
     dem Pub mit beiden Füßen darauf landen. Er lag auf dem Straßenpflaster, Gehirnmasse und Blut sickerten durch die Risse in
     seinem Kopf. Er konnte sie mit den Fingern fühlen, breite und tiefe und kalte Risse, voller Kiesel und Dreck, zerfurcht vom
     Profil zahlloser Fahrradreifen. In der Nähe schrien Menschen. Seine Lunge blähte sich gegen den Schmerz in seiner Brust auf
     und saugte Luft ein. Als wäre dadurch eine Blockade durchbrochen worden, rollte er sich auf die Seite und übergab sich. In
     dem Erbrochenen war Blut. Er berührte seine Nase. Sie fühlte sich komisch an. Sein Mund war geschwollen und blutig. Noch immer
     schrien die Stimmen.
    Als er aufschaute, sah er, dass Sandra beide Arme um Cole gelegt hatte und verzweifelt versuchte, ihn zurückzuziehen. Der
     ältere der beiden Männer, die Ben zu Cole gebracht hatten, stand neben ihnen, eine Hand auf Coles Schulter. Ein halbherziger
     Versuch, den Mann zu bändigen. Der Kleine schaute aufgeregt und mit erhitztem Gesicht zu.
    «Lass ihn, John, verdammte Scheiße, willst du ihn umbringen?», schrie Sandra. «Lass ihn gehen, es reicht.»
    «Verschwinde.» Coles Blick war auf Ben gerichtet.
    «Was soll das? Willst du jedem zeigen, was für ein verdammt harter Kerl du bist, oder was? Glaubst du, das interessiert irgendjemanden?»
    Mit einer plötzlichen Drehung stieß er sie zur Seite. Sie stürzte gegen einen der Pfosten und brachte den ganzen Zaun zum
     Schwanken.
    «Komm schon, John, genug ist genug», sagte der ältere |276| Mann, unternahm aber keinen Versuch, ihn aufzuhalten. Ben wollte aufstehen, doch alles drehte sich. Seinen Körper hatte alle
     Kraft verlassen. Cole packte mit beiden Händen den Kragen seiner Jacke und hob ihn hoch, dass seine Füße kaum noch den Boden
     berührten.
    «Das nächste Mal bringe ich dich um.»
    Er ließ Ben fallen. Durch die Bewegung wurde das Schwindelgefühl noch schlimmer. Cole wandte sich zu seiner Frau um. Sie hatte
     sich an den Zaunpfosten geklammert und blutete aus einer Schramme auf der Wange. Er drohte ihr mit dem Finger.
    «Komm mir nie wieder in die Quere.»
    Er hinkte zurück in den Garten. Sandra Cole wischte ihre Wange ab und starrte das Blut auf ihrer Hand an.
    «Alles in Ordnung, Sandra?», fragte der ältere Mann.
    Sie schaute ihn nicht an. «Was glaubst du wohl?» Wackelig stieß sie sich vom Zaun ab und folgte ihrem Mann.
    Der kleine Mann gab einen Freudenschrei von sich. «Verdammte Scheiße! Hä? Verdammte Scheiße!» Mit fiebrigen Augen starrte
     er Ben an. «Ich wette, du lässt dich hier nie wieder blicken, du Arsch, oder?»
    Er hatte die Fäuste geballt und kam näher. Ben versuchte, auf die Beine zu kommen.
    «Lass ihn, Mick.»
    Der Kleine drehte sich überrascht um. «Weshalb? Komm schon, Bri   ...»
    «Lass ihn in Ruhe, habe ich gesagt!» Der Ältere kam zu Ben und zog ein großes Taschentuch hervor. Er reichte es ihm. «Ich
     wusste nicht, dass so etwas geschehen wird.»
    Ben schlug seine Hand weg. Ihm war zum Heulen zumute. «Was haben Sie denn gedacht, was er tut?»
    Der Mann blieb einen Moment neben ihm stehen, steckte |277| dann sein Taschentuch weg und ging hinüber zum Wegesrand. Er gab einen schrillen Pfiff von sich. «Bess!»
    Etwas weiter den

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