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Obsession

Titel: Obsession Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Beckett
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dieser nicht.»
    «Es besteht also keine Chance, dass man ihn wieder zu mir lässt», sagte er matt.
    Für einen kurzen Augenblick sah sie ihn tatsächlich mitfühlend an. «Es tut mir leid. Sie können natürlich trotzdem einen Antrag
     auf Betreuungsrecht stellen. Aber um Jacob dauerhaft seinem Vater wegzunehmen, müssen die Behörden zu der Entscheidung gelangen,
     dass die Situation dort so schlimm ist, dass es absolut keine Möglichkeit gibt, seine Sicherheit zu garantieren, wenn er bei
     ihm lebt. Und um ehrlich zu sein, das wird kaum geschehen.»
    «Was ist mit den Fotos? Zählen die überhaupt nicht?»
    Sie zog sie wieder heran, schüttelte aber den Kopf, als sie sie auffächerte. «Die Tatsache, dass seine Frau eine Affäre |283| hat – oder Affären», ergänzte sie mit einem Zucken des Mundes, «ist so oder so bedeutungslos, ganz gleich ob sie dafür eine
     Bezahlung annimmt oder nicht. Auch Prostituierte dürfen Kinder haben. Und was Cole selbst betrifft   ...» Sie blätterte durch die Fotos, bis sie eines gefunden hatte, auf dem er den Metallblock über Jacob hielt. Durch den Polarisationsfilter
     war es schlecht belichtet, aber Ben war froh gewesen, diesen Moment überhaupt festhalten zu können. «Ja, auf den Bildern sieht
     man, dass er seinen Sohn einem Risiko aussetzt. Bei einer Gelegenheit. Es gibt keinerlei Beweise dafür, dass es häufiger vorkommt.»
    Sie hob eine Hand, um Bens Widerspruch zuvorzukommen. «Sein Garten ist voller Schrottteile – man wird ihn auffordern, sie
     zu entfernen. Er ist unachtsam, wenn er Krafttraining macht – man wird ihn auffordern, in Zukunft vorsichtiger zu sein. Der
     schwerwiegendste Vorwurf, der ihm gemacht werden kann, ist, dass er Jacob vorsätzlich von der Schule fernhält, aber wenn er
     in dieser Sache einlenkt, wird selbst das nicht besonders gegen ihn sprechen. Ich weiß, dass er Ihrer Meinung nach unberechenbar
     und gefährlich ist, aber im Moment gibt es dafür keine Beweise. Es kann nicht nachgewiesen werden, dass er psychische Probleme
     hat.»
    Ben hatte einen bitteren Geschmack in der Kehle. «Und dass er mich halb tot geprügelt und seinem Hund den Schädel weggeblasen
     hat, spielt keine Rolle?»
    «Haben Sie nicht gesagt, dass Sie zuerst versucht haben, ihn zu schlagen? Vor Zeugen?»
    Er schaute hinab auf seine Hände. «Und was ist mit dem Hund?»
    «Solange die Polizei nichts unternimmt, können wir leider nichts tun.»
    |284| Ben rieb erschöpft sein Gesicht. Er wusste, dass sie recht hatte. Nachdem er seine Kameraausrüstung aus dem Wald geholt hatte,
     war er langsam zum Polizeirevier von Tunford gefahren. Der diensthabende Sergeant hatte erschrocken aufgeschaut, als Ben lädiert
     und blutbeschmiert hereingehumpelt war, doch seine Haltung hatte sich sofort geändert, als ihm klar wurde, mit wem er es zu
     tun hatte.
    Ben fragte sich, ob es in der Stadt überhaupt einen Menschen gab, der ihn nicht widerwärtiger fand als den Dreck unter seinen
     Füßen.
    «Was genau haben Sie im Wald hinter dem Haus getan, Sir?», hatte der Sergeant gefragt.
    «Ich bin spazieren gegangen», hatte Ben ihm gesagt und seinem Blick standgehalten, während der Sergeant schweigend auf weitere
     Ausführungen gewartet hatte. Und als die Fragen beinah höhnisch geworden waren, hatte er versucht, seine Wut im Zaum zu halten.
     «Hört sich für mich so an, als hätte er sich nur verteidigt, Sir», hatte der Sergeant an einer Stelle mit beleidigender Höflichkeit
     bemerkt. «Wenn ich Sie wäre, würde ich mich glücklich schätzen, so glimpflich davongekommen zu sein.»
    Obwohl Ben in dem Moment wusste, dass er nur seine Zeit verschwendete, versuchte er es weiter. «Er hat seinen Hund erschossen,
     um Himmels willen!»
    «Vielleicht hat er es nur zum Wohl der Allgemeinheit getan, Sir. Wenn der Hund Sie angefallen hat, wie Sie behaupten, hätte
     er sowieso eingeschläfert werden müssen.»
    «Es ist also in Ordnung, dass er mit einer Flinte herumballert, wenn er ein Kind im Haus hat?»
    «Solange er einen Waffenschein dafür hat, und ich nehme an, er hat einen. Er ist ein verantwortungsvoller Mann, Sir. Nicht
     wie so mancher andere. Er kennt sich mit Schusswaffen |285| aus.» Der Sergeant lächelte herablassend. «Außerdem treiben sich in diesen Wäldern eine Menge Drecksviecher herum.»
    Ben gab auf. Alles tat ihm weh, er war geschwächt und erschöpft. Er musste unbedingt den Biss verbinden und die Nase untersuchen
     lassen.
    Vor allem musste er aus dieser

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