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Obsidian (German Edition)

Obsidian (German Edition)

Titel: Obsidian (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim Koller
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die vom Mars schwärmt, Schriftzeichen aus Mexiko, seltsame Texte auf alten Postkarten, … Also wirklich, bei aller Fantasie, das kommt mir einfach alles zu weit hergeholt vor.“
    „ Sorry, aber es geht ja auch nicht um Deinen Vater, oder?“, schnauzte ihn Monja an.
    „ Ja und genau weil es um Deinen Vater geht, bist Du in der Hinsicht befangen und übersiehst vielleicht das Offensichtlichste.“
    „ Und das wäre?“
    Eric holte tief Luft. Es fiel ihm nicht leicht, aber er war der Meinung, dass er Monjas Illusionen etwas einbremsen musste.
    „ Vielleicht hatte Dein Vater etwas zu viel Fantasie. Wahrscheinlich ist er auf etwas gestoßen, was diese Bruderschaft verärgert hat, aber ansonsten bin ich mir ziemlich sicher, dass hier auch viel Paranoia mitspielt.“
    Monja stieg die Röte ins Gesicht.
    „ Sag doch gleich, dass Du glaubst, mein Vater war verrückt!“, fuhr sie ihn an. Inzwischen standen sie beiden mitten im Wohnzimmer und diskutierten lautstark.
    „ Ich sage nur, dass auch das eine Möglichkeit wäre. Du hast selber gesagt, dass Du nicht alles geglaubt hast, was er Dir erzählt hat. Vielleicht hat ihn der Unfall damals …“
    „ Er war sich sicher, dass es kein Unfall war!“, fiel ihm Monja lautstark ins Wort.
    „ Ja, er war sich sicher, nur scheinbar war er alleine mit dieser Meinung. Mensch, Du bist so ein kluges Mädchen, fällt Dir denn nicht selber auf, wie verrückt und unlogisch das alles ist?“
    Es läutete an der Tür.
    „ So, jetzt kommt der Freund von Deinem Vater. Ich hoffe, dass er etwas dazu beitragen kann, damit Du …“
    „ Was? Damit ich von diesen Fantastereien wegkomme? Willst Du das sagen?“
    Ohne eine Antwort abzuwarten, marschierte Monja zur Tür. Eric blieb angewurzelt mitten im Raum stehen und sah ihr nach. Er verstand nicht, wie die Situation derart eskalieren konnte, aber er hoffte, dass er ihr etwas ins Gewissen reden konnte.
    Monja kam mit einem Mann, den Eric auf Mitte fünfzig schätzte ins Zimmer zurück.
    „ Markus Meloth, das ist Eric, ein … ein Bekannter von mir“, stellte Monja sie vor. Eric reichte dem Mann die Hand und musterte ihn. Markus Meloth war ein kleiner stämmiger Mann, die Jacke, die er trug, war ihm eindeutig zu eng. Er schien ein sehr gepflegter Mann zu sein, seine Haare waren gekämmt und sein Schnauzer getrimmt. Hinter einer dünnen Brille sahen Eric graublaue Augen an.
    „ Nehmen Sie doch Platz, Herr Meloth. Darf ich Ihnen etwas zum Trinken bringen?“, fragte Monja, doch Meloth schüttelte den Kopf.
    „ Nein, danke. Ich bin froh, Dich gefunden zu haben, Monja. Nachdem mir Dein Vater schon viel erzählt hat, habe ich befürchtet, dass Du mit seinen Nachforschungen ernsthafte Schwierigkeiten bekommst und …“
    Eric mischte sich ein.
    „ Ganz einfache Frage, Herr Meloth: Was genau hat Walter Knoth untersucht, hinter welchem Geheimnis war er her?“
    Markus Meloth setzte sich auf die Couch und lächelte die beiden an.
    „ Ich werde Euch eine kleine Geschichte erzählen. Sie beginnt in Mexiko zur Zeit der Maya.
    Die Maya glaubten, ihren obersten Gott, Hunab Ku, getroffen zu haben, der ihnen einen Durchgang zum Paradies gezeigt hat. An dieser Stelle errichteten sie einen Tempel rund um dieses angebliche Tor.
    Der Raum wurde versiegelt. Weiters gibt es eine sagenhafte Obsidiankugel, die als Verbindung zu Hunab Ku dient und die natürlich auch niemals gefunden wurde. In einem Krieg wurde der Tempel zerstört, man baute einen neuen unterirdischen, damit das Tor weiterhin geschützt sei.
    Durch den Angriff der Spanier und der Verbrennung der Texte der Maya geriet der Tempel in Vergessenheit. Niemand weiß, wo dieser Tempel stehen soll und Mexiko, beziehungsweise das Gebiet der Maya ist ziemlich groß.
    Soweit die Legende, die über die Jahrhunderte weitergegeben wurde. Aus dem Durchgang wurde eine Schatzkammer, aus dem größten Schatz der Azteken wurden Gold und Macht und so weiß heute niemand mehr genau, was die Priester damals genau meinte.“
    „ Das klingt sehr vertraut. Herr Knoth hat so ziemlich dasselbe erzählt“, mischte sich Eric ein.
    „ Dein Vater, Monja, war der Überzeugung, dass sich in dieser legendären Höhle ein Portal zu einem anderen Planeten versteckt. Er war so davon besessen, dass er sich nach dem Unfall in Paris, an die Fantasie klammerte, ein Bild vom Mars gesehen zu haben. Niemand konnte ihn von diesem Wahn abbringen und er hat weltweit nach Beweisen gesucht.
    Dabei ist er auf diese Legende gestoßen,

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