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Ocean Rose. Erwartung (German Edition)

Ocean Rose. Erwartung (German Edition)

Titel: Ocean Rose. Erwartung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tricia Rayburn
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einwickeln ließ, oder Paige etwas besser konnte als sie.
    Zara runzelte die Stirn. »Ich versuche es noch ein einziges Mal. Wenn er jetzt nicht anbeißt, ist Schluss. Endgültig.« Sie verschwand.
    Paige breitete die Stoffserviette, die sie gerade gefaltet hatte, auf der Bartheke aus, stützte sich mit den Ellenbogen darauf und grinste.
    Ich lehnte mich daneben. »Wer ist Oliver?«
    »Zaras Alptraum.« Sie drehte sich zu mir um. »Sorry, da habe ich grade ein bisschen zu vergnügt geklungen, oder?«
    »Stimmt, geradezu begeistert.«
    »Ich kann mir einfach nicht helfen«, sagte sie und beobachtete, wie Zara im Zickzack den Raum durchquerte und sich einem älteren Mann näherte, dessen Haarmähne noch weißer und krisseliger war als die von Big Papa. Paige schaute auf die Uhr. »Zwei nach zwölf. Pünktlich wie immer.«
    Zara blieb ein kurzes Stück vor dem Tisch stehen. Sie rückte ihren Pferdeschwanz zurecht und zupfte an ihrer Schürze. Man sah, wie sich ihre Schultern hoben und senkten, als sie einmal tief durchatmete.
    »Oliver ist der einzige Gast, bei dem sie auf Granit beißt«, erklärte Paige. »Er kommt jeden Tag zur selben Zeit und setzt sich immer in ihren Restaurantbereich. Sie hat schon alles versucht, um ihn freundlich zu stimmen – ihm ein Gratisessen angeboten, Prozente, einen größeren Tisch, obwohl er immer allein sitzt und jeder Platz hier bares Geld wert ist. Wirklich, sie hat sich auf den Kopf gestellt.«
    »Warum wechselt er nicht zu einer anderen Kellnerin?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Keine Ahnung. Das haben wir ihm auch schon vorgeschlagen, und er weigert sich. Aber das Beste ist, wie er auf sie reagiert. Schau, was er macht, wenn sie ihn anzusprechen versucht – das ist ein echter Klassiker.«
    Wir waren zu weit weg und das Restaurant zu laut, um etwas zu verstehen. Doch seine Reaktion war unmissverständlich.Er ignorierte Zara total. Sie sprach ihn an und wartete. Sagte noch etwas und wartete wieder. Als nächsten Versuch schien sie ihm Frühstücksvarianten auf der Speisekarte zu empfehlen, und als er sich dadurch nicht zu einem Gespräch hinreißen ließ, warf sie Paige über die Schulter einen mörderischen Blick zu.
    »Er benimmt sich, als sei sie nicht einmal da.« Paige seufzte glücklich.
    Sie hatte recht. Oliver verzichtete nicht nur darauf, etwas zu sagen, er starrte sogar aus dem Fenster, als wäre Zara nur eine der hohen Topfpflanzen, die im Speisesaal verteilt standen.
    Ich schnappte mir eine neue Serviette und fuhr mit dem Falten fort, als Zara auf uns zugestürmt kam.
    »Oh, oh«, sagte Paige.
    Zara hatte mitten im Raum angehalten. Sie beugte sich vor und hörte einer Dame zu, deren Stirnrunzeln und voller Teller ein Problem signalisierten.
    »Das ist nicht gut. Sie steht schon jetzt kurz vor einer Explosion.« Paige drehte sich zu mir um. »Herzlichen Glückwunsch, Vanessa! Du wirst hiermit befördert.«
    Meine Hände erstarrten mitten beim Falten. Ich wollte keine Beförderung. Ich wollte nicht einmal wirklich hier arbeiten. Der Sinn des Ganzen war nur, ein paar Stunden lang nicht ich selbst sein zu müssen.
    »Du brauchst bloß hinzugehen und Olivers Bestellung aufzunehmen. Er möchte zwei Scheiben Vollkorntoast mit Traubengelee, ein hartgekochtes Ei, eine halbe Pampelmuse und eine Tasse Earl-Grey-Tee. Ganz einfach. Du musst nur lächeln und warten, bis er es dir selbst sagt.«
    »Louis!«, brüllte Zara. »Bist du heute Morgen aufgewacht, hast dein Spiegelbild angegrinst und dich gefreut, bei Ronald McDonald zu arbeiten?«
    »Paige«, sagte ich, als sie auf die Küchentür zuging, die von Zaras Ansturm noch immer vor- und zurückschwang. »Ich glaube nicht –«
    »Muss mich ins Gefecht stürzen!«, rief sie über die Schulter, als das Geschrei in der Küche einen neuen Höhepunkt erreichte.
    Mein Blick hing an der Schwingtür, bis sie langsam zum Stehen kam. Ich hatte wohl keine Wahl, besonders da ich Paige mochte und sie nicht enttäuschen wollte. Also machte ich mich auf den Weg durch den Saal. Kurz darauf stand ich an der Stelle, wo Zara noch eben ignoriert worden war, wobei ich Schreibblock und Stift umklammert hielt.
    »Oliver?« Meine Stimme war so leise, dass er mich vermutlich nicht einmal gehört hätte, wenn ich mich direkt an sein Ohr gebeugt hätte. Selbst das war fraglich, denn zwischen der weißen Haarmähne sah ich ein kleines braunes Hörgerät.
    Es dauerte etwa zehn Sekunden, bis sein Blick auf mich fiel. Seine Augen blieben zuerst an der

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