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Ocean Rose. Erwartung (German Edition)

Ocean Rose. Erwartung (German Edition)

Titel: Ocean Rose. Erwartung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tricia Rayburn
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ihn war.«
    »Zu viel?«, meinte Simon.
    In diesem Moment bemerkte Mark mich und fragte mit einem Nicken: »Ist die süße Kleine deine Freundin?«
    »Also eigentlich –«, begann ich und fühlte meine Wangen rot werden.
    »Okay, stell dir vor, du bist total verrückt vor Liebe«, fuhr er an Simon gewandt fort, bevor ich ihn über die Beziehung zwischen uns aufklären konnte. »Morgens schlägst du die Augen auf und denkst als Erstes an sie. Du fragst dich, wie es ihr geht. Wann du sie wiedersehen kannst. Darüber grübelst du den ganzen Tag nach. Du erzählst es allen, die bereit sind, dir zuzuhören – eingeschlossen deinen besten Kumpeln. Und auch wenn die echt Respekt vor dir haben, fangen sie nach einer Weile an, sich aus brüderlicher Fürsorge die Frage zu stellen, ob du noch alle Tassen im Schrank hast. Du schmiedest schon alle möglichen Zukunftspläne, und damit meine ich ernsthafte Pläne für die Nach-Highschool-Zeit, während es dem Rest von uns total über den Verstand geht, dass uns nur noch zwei Jahre bleiben, bis wir nicht mehr sinnlos rumhängen können.«
    »Ich klinge ziemlich besessen«, stellte Simon fest und streckte die Hand aus, um sanft an meinem Pferdeschwanz zu zupfen.
    »Das kannst du laut sagen.« Mark bückte sich und hob sein Surfboard hoch. »Du lebst nur noch für dieses Mädchen. Du redest die ganze Zeit von nichts anderem, verbringst immer wenig Zeit mit deinen Freunden, bist für alle übrigen Girls total blind, egal, ob sie sexy sind und dich anflirten – und ich kann dir sagen, einige davon sind extrem sexy und flirten wie wild –, und am Ende knickst du so weit ein, dass du von Liebe sprichst.«
    Simon wirkte plötzlich sehr interessiert an den bunten Kieseln zu seinen Füßen.
    »Und du benutzt das Wort nicht nur bei ihr, sondern sogar bei deinen Freunden. Was, wie jeder weiß, der absolute Supergau ist.«
    »Ich bin besessen und ein Warmduscher«, sagte Simon. »Kann mir mal jemand ein Rückgrat leihen?«
    »Sei nicht so hart zu dir selbst«, beschwichtigte Mark mit einem Schulterzucken. »Deine Freunde sind es ja auch nicht. Sie halten dich vielleicht für ein bisschen abgedreht, aber sie wissen auch, dass du für ein anderes Mädchen nicht so in den Wolken schweben würdest. Nur bei ihr. Sie ist was Besonderes.«
    Ich spürte, wie mir noch mehr Röte ins Gesicht stieg, und musste mich daran erinnern, dass Simon und ich nicht wirklich das Paar waren, von dem hier gesprochen wurde.
    »Also, jedenfalls ist dieses Mädchen für dich der Volltreffer. Alles andere – Schlafen, Essen und Trinken, die Luft zum Atmen – sind dagegen nur nebensächliche Details.« Mark seufzte und schaute auf das Wasser. »Und dann ist sie tot. Das war’s. Sie ist weg. Wurde angespült wie ein Fisch.«
    Meine Knie gaben fast nach. Natürlich hatte ich gewusst, wie diese romantische Story enden würde, aber trotzdem schien mich der tragische Schicksalsschlag aus dem Nichts zu treffen, genau wie es Caleb und Justine ergangen war. »Und was passiert dann?«, fragte ich vor allem, weil Simon mich besorgt beobachtete. Ich wollte ihn damit wissen lassen, dass ich okay war.
    Mark wandte sich wieder uns beiden zu. »Dann läufst du weg, fliehst vor allem. Denn fast noch schlimmer als ihr Verlust fühlt es sich an, dass du noch immer hier bist.«
    Simon schwieg einen Moment. Anscheinend versuchte er, die Sichtweise von jemandem zu begreifen, der im letzten Jahr viel mehr Zeit mit Caleb verbracht hatte als er selbst. »Aber ist es nicht besser, bei seinen … bei meinen Freunden zu bleiben? Und bei meiner Familie? Bei allen, die sich um mich sorgen? Warum verschwinde ich einfach, ohne zu sagen, wohin?«
    »Wenn es sie getroffen hätte«, sagte Mark und nickte wieder in meine Richtung, »würdest du wirklich all die mitleidigenBlicke ertragen wollen? Die Fragen? Die nett gemeinten, völlig sinnlosen Beileidsworte? Besonders von Leuten, die dich eigentlich nur noch als Teil eines Paares gekannt haben?«
    Ich versuchte, seine Worte zu verarbeiten. Caleb hatte Justine geliebt. Er hatte sie nicht nur gemocht oder es angenehm gefunden, jemanden zum regelmäßigen Rumknutschen zu haben. Ob Justine für ihn das Gleiche empfunden hatte? Und wenn Caleb ihr tatsächlich so wichtig gewesen war, wenn beide sich so wichtig gewesen waren, wieso hatte Justine ihr Bestes getan, uns alle zu überzeugen, dass ihre Beziehung nicht mehr gewesen war als ein harmloser Sommerflirt? Während des Schuljahres war sie mit

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