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Ocean Rose. Verwandlung (German Edition)

Ocean Rose. Verwandlung (German Edition)

Titel: Ocean Rose. Verwandlung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tricia Rayburn
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dich einlädt.«
    Ich schaute mich im Café um und reckte den Hals, um über den Tresen hinweg in die Küche zu schauen. Außer dem Mann an der Cappuccinomaschine sah ich nur einen Tellerwäscher und einen weiteren Mann, der mit Kuchenbacken beschäftigt war. »Hat sie gesagt, warum?«
    Bevor er antworten konnte, fuhr mir ein stechender Schmerz durch den Schädel, als hätte man mir eine Gewehrkugel in den Kopf gejagt.
    Ich musste mich anstrengen, die Augen offen zu halten. Nebelhaft sah ich im spiegelnden Glas einer Tortenhaube ein anderes Augenpaar, das silbern zu glitzern schien wie Sonnenlicht auf Meereswellen. Als ihr Blick mich traf, explodierte der Schmerz erneut in der Mitte meines Schädels und ebbte diesmal nicht wieder ab, sondern pulsierte gnadenlos weiter.
    Ich brauchte mich nicht umzudrehen, um zu wissen, wer mich von hinten anstarrte.
    »Zara«, krächzte ich.
    Dann sackte ich ohnmächtig zu Boden.

K APITEL 13
    D en folgenden Sonntagmorgen verbrachte ich damit, mich unter meiner Bettdecke zu verkriechen und zu lauschen. Nach Zara und Raina. Nach Justine und Betty. Nach irgendjemandem, der mir einen Hinweis geben konnte, was eigentlich los war.
    Aber ich hörte nur Paiges Musik aus meinem alten Zimmer, Dads brummelnden Gesang im Erdgeschoss und meine Mutter, die in der Küche mit Töpfen und Pfannen hantierte.
    Schließlich gab ich auf, warf die Decke zur Seite und griff nach der Wasserflasche auf meinem Nachttisch. Seit gestern war ich noch durstiger geworden als sonst und hatte die Flasche vor Tagesanbruch schon viermal auffüllen müssen. Jetzt war sie fast wieder leer, also trank ich die letzten Schlucke, ging zum Nachfüllen ins Badezimmer und folgte dann der lauten Countrymusik durch den Flur, bis ich vor meinem alten Zimmer stand.
    Die Tür war geschlossen. Ich klopfte, aber das Geräusch wurde von dem Gitarrengeschrammel und dem Gesang auf der anderen Seite übertönt. Ich versuchte es noch einmal, diesmal lauter.
    Keine Antwort, und auch die Musik wurde nicht leiser gestellt.
    Ununterbrochen klopfend, öffnete ich die Tür einen Spaltbreit. Paige saß am Schreibtisch und hatte mir den Rücken zugewandt. Selbst als ich ihren Namen rief, blieb sie mit gesenktem Kopf sitzen. Ich nahm an, dass sie mit einer College-Bewerbung beschäftigt war – auch wenn ich nicht begriff, wie man sich bei so lauter Musik konzentrieren konnte. Also ging ich zu ihr und tippte ihr auf die Schulter.
    »Vanessa!« Sie schoss von dem Stuhl hoch. Eine Hand presste sie sich auf die Brust, mit der anderen bedeckte sie das geöffnete Buch auf dem Schreibtisch.
    Ich zeigte auf die iPod-Dockingstation auf ihrem Nachttisch. Als sie zustimmend nickte, drehte ich die Musik leiser.
    »Tut mir leid«, sagte ich. »Du hast mein Klopfen nicht gehört.«
    »Mir tut es leid. Ich hätte die Musik nicht so laut stellen sollen.« Sie schaute sich um, als suche sie etwas, griff nach der Kuriertasche neben ihrem Stuhl und legte sie schützend auf das Buch. Bevor es ganz zugedeckt war, sah ich weißes Papier, das mit einer zierlichen, ordentlichen Handschrift bedeckt war. »Was ist los?«
    Sie lächelte, doch ihr Blick huschte immer wieder zum Buch zurück. Anscheinend befürchtete sie, die Tasche könnte plötzlich herunterrutschen und den Text enthüllen.
    »Ist alles okay mit dir?«, fragte ich.
    »Na klar.« Sie wedelte wegwerfend mit der Hand. »Ich habe nur gerade in mein Tagebuch geschrieben. Mir geht eine Menge durch den Kopf: College-Kram, Riley … na, du weißt schon.«
    Da ich das Gefühl hatte, dass sie lieber einen größeren Abstand zwischen mir und ihren privaten Aufzeichnungen hätte, setzte ich mich auf der anderen Seite des Zimmers aufs Bett. »Weißt du, was mir immer noch durch den Kopf geht?«, fragte ich zögernd. »Deine Bemerkung vor ein paar Wochen. Über Raina und Zara im Park.«
    Für den Bruchteil einer Sekunde schien ihre Miene zu gefrieren. Dann stand sie auf und setzte sich zu mir aufs Bett. »Du meinst, als ich diese gruselige Halluzination hatte?«
    Ich nickte. »Genau. Mir ist klar, dass sie nicht wirklich da sein konnten, weil es einfach unmöglich ist, im Eis eingefroren zu überleben …« Ich zögerte und versuchte mich zu entscheiden, wie viel ich erzählen sollte.
    »Trotzdem fragst du dich dauernd: Was wäre, wenn …?«, beendete sie meinen Satz.
    »Ja, stimmt.« Natürlich war mehr an der Sache dran, aber vielleicht konnten wir uns über die theoretische Möglichkeit unterhalten, ohne dass ich

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