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Ochajon 04 - Das Lied der Koenige

Ochajon 04 - Das Lied der Koenige

Titel: Ochajon 04 - Das Lied der Koenige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Batya Gur
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Michael und leerte den Inhalt des Umschlags auf den Tisch. Es war wirklich besser, wenn er die Sache mit Nitas Saiten Balilati überließ, anstatt selbst daran zu rühren, dachte er, während er ganz langsam je des einzelne Beweisstück überprüfte. Er begutachtete den Inhalt der Plastiktüten, las die Berichte, befühlte den Strick. »Was ist das?« fragte er und hielt eine kleine Tüte gegen das Licht.
    »Das ist ... anscheinend«, Eli Bachar griff nach dem Zettel, der an der Tüte befestigt war, »es scheint das Pflaster zu sein, mit dem man Felix van Gelden den Mund zugeklebt hat, so steht es hier.«
    »Was steht noch da?«
    »Nichts.«
    »Nichts? Liegen keine Laborbefunde vor?«
    Eli wühlte in den Papieren und sagte: »Nein.«
    »Haben die Sachverständigen von der Spurensicherung das Pflaster keiner genauen Laboruntersuchung unterzogen?«
    »Woher soll ich das wissen? Frag doch Balilati«, sagte Eli schroff.
    »Genau das werde ich tun«, sagte Michael und spielte mit dem Kugelschreiber, den er in der Hand hielt, während er darauf wartete, daß Theo an den Apparat ging. Er fragte unverzüglich nach Balilati, ohne sich nach dem Zustand Nitas oder des Babys zu erkundigen. Im Hintergrund waren Stimmen und Geräusche zu hören, und es vergingen nur Sekunden, bis Dani Balilati sagte: »Chef!«
    »Das Pflaster, mit dem man Felix van Gelden den Mund zugeklebt hat ...«
    »Was ist damit?« Balilatis kurze, schnelle Atemzüge waren zu hören, als presse er seinen Mund eng gegen den Hörer.
    »Hast du es nicht im Labor untersuchen lassen?«
    »Wozu? Es bestand keine Veranlassung ...«
    »Dann hast du es also nicht untersuchen lassen?«
    »Nein, das habe ich nicht getan«, sagte Balilati trotzig. »Warum hätte ich es untersuchen lassen sollen? War damit etwas nicht in Ordnung?«
    »Solange man das nicht überprüft, weiß man es nicht.«
    »Dann schick es jetzt weg.«
    »Das werde ich machen. Gibt es bei euch etwas Neues?«
    »Nichts Besonderes«, sagte Balilati düster. »Ich nehme alles auf, genügt es, wenn du die Ergebnisse morgen in der Sitzung der Mordkommission erfährst, oder willst du vorab etwas wissen?«
    »Wenn ich hier fertig bin, mal sehen.«
    »Hast du vor, die ganze Nacht darauf zu warten, was die Untersuchung des Pflasters ergibt?«
    »Ich habe sowieso Isi Maschiach hier«, sagte Michael.
    »Wer ist Isi Maschiach? Ach ja, der Freund von ... Ich verstehe. Soll ich die beiden anderen noch heute abend ins Präsidium bringen? Sollen wir sie noch heute nacht bei uns vernehmen?« fragte Balilati.
    »Entscheide du«, sagte Michael. Nervös fügte er hinzu: »Hast du die Sache mit Nitas Saiten überprüft?«
    »Ja, ja«, sagte Balilati in einem vorsichtigen, betont sachlichen Ton. »Man könnte sagen, es besteht die Möglichkeit, daß besagtes Objekt hierher gehört.«
    »Was willst du damit sagen?« fragte Michael und wischte sich den Schweiß von der Stirn, der sich dort plötzlich gebildet hatte. »Gehört die Saite ihr?!«
    »Schon möglich«, murmelte Balilati, »es steht noch nicht genau fest. Wir sind noch nicht ganz fertig. Es gibt da ein Problem mit dem Gedächtnis.«
    »Weiß sie nicht mehr, wie viele Saiten sie hatte?« fragte Michael.
    »So ist es nicht ganz«, sagte Balilati feindselig, »können wir woanders darüber sprechen? Meine Arbeit hier ist noch nicht beendet, oder?«
     
    »Hast du deine Schwester Yvette angerufen?« fragte Eli Bachar, nachdem Michael sein Gespräch mit der diensthabenden Sachverständigen von der Spurensicherung beendet hatte.
    »Noch nicht. Es ist schon spät und ...«
    »Was meinst du? Es ist erst zehn Uhr, geht sie etwa mit den Hühnern schlafen?«
    Michael sah ihn erstaunt an. In all den Jahren ihrer Zusammenarbeit war Eli ihm noch nie mit solch grober Aggressivität begegnet.
    »Entschuldige bitte«, sagte Eli Bachar, »aber die ganze Sache macht mich rasend. Wer verhört sie? Du hast kein Wort darüber verloren. Vernimmt Balilati sie? Diese Geschichte macht mich nervös.«
    »Meinst du mit der Geschichte das Baby?«
    »Alles, das Baby, deine Freundin, diese ... diese Verwick lungen. Ich weiß nicht, ob du ... ob ich ... ob es sein kann ... und Schorer?« Er blinzelte. Lange, dunkle Wimpern beschatteten seine grüne Augen, und zwischen den kurzen Haarstoppeln waren silbrige Spitzen zu sehen.
    Michael schwieg. Wenn er in sich ging und sich danach fragte, was er tatsächlich spürte und dachte, wurde ihm bange ums Herz. Er hatte Angst, das Baby zu verlieren. Viel

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