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Ochajon 06 - Und Feuer fiel vom Himmel

Ochajon 06 - Und Feuer fiel vom Himmel

Titel: Ochajon 06 - Und Feuer fiel vom Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Batya Gur
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Gewerkschaft sitzt, sie arbeiten mit absolut fixen Vereinbarungen, mit Ausschreibungen, die den Technikern Potenzial und Autorität geben …«
    »Der arme Matti Cohen«, seufzte Schoschi, »man hätte nicht geglaubt, dass …«
    »Seid mal einen Moment still, Ruhe!«, schrie Zadik. »Stellt lauter!«
    Michael sah zum Monitor hinauf. »Den folgenden Bericht versuchte man mit allen Mitteln zu verhindern«, sagte Karen, »der Grund: Jahrelang wurde davon gesprochen, und nun liegen zum ersten Mal Fakten, Namen und Zahlen vor – eine exklusive Recherche –, wie die Zuschussgelder für die Jeschivas verteilt werden. Dazu der Bericht von Natascha Goralnik.« Nataschas Gesicht füllte den Bildschirm aus, mit feierlichem, ernstem Ausdruck, keine Spur erinnerte mehr an die ausgesetzte Waise. »Die Thora-Jeschivas in Israel«, begann sie, »erhalten ihren Zuschuss nach der Anzahl der dort jeweils Studierenden. Doch was passiert, wenn der Etat nicht ausreicht? Wie sich herausstellt, kann man noch weitere Namen anführen – sogar von Toten –, siebenunddreißige … Verzeihung«, sie räusperte sich, »siebenunddreißig der Namen, die Sie nun auf der Tabelle sehen werden …« – in der Tat tauchte eine Tabellentafel auf dem Bildschirm auf, samt Zeigestab –, »hier zum Beispiel«, fuhr Natascha fort, »der Besitzer der Ausweisnummer null, sieben, drei, fünf, zwei, drei, vier, sieben, eins, der dem Anschein nach in der Knafei-Nescharim-Straße dreiunddreißig A wohnt – David Aharon, der als Schüler der Orei-Zion-Jeschiva verzeichnet ist –, ist in Wahrheit vor fünf Jahren verstorben, und während dieser fünf Jahre, fünf Jahre lang!«, betonte sie, »galt er als Student, für den die Jeschiva eine monatliche Zuweisung erhielt. So auch im Fall von Chai Even-Schoschan sowie Menasche Ben-Josef«, Name und Ausweis erschienen jeweils auf dem Bildschirm, und Nataschas Stimme hob sich dramatisch, »siebenunddreißig Personen, für die die Orei-Zion-Jeschiva einen monatlichen Zuschuss erhält, sind in Wirklichkeit verbriefte Tote«, und auf dem Bildschirm erschien die Namensliste im Ganzen.
    »Respekt«, brüllte Zadik, »wirklich allen Respekt, das Mädchen – prima, ich denke sogar daran, sie zu befördern«, verriet er. »Wir haben … egal, hast du sie kennen gelernt? Was meinst du?«, fragte er Michael, und dieser nickte schweigend. »Komm, komm, wir gehen zu den Nachrichten rauf, wir machen einen Trip, einen Besuch im Aufnahmestudio für dich.« Michael folgte ihm gehorsam, blieb jedoch an dem engen Eingang zum Studio stehen, da er es vorzog, sich nicht zwischen den Reihen der vor dem Kontrolltisch Sitzenden und dem Pult durchzudrängen, hinter dem die Produktionsleiterin saß. Er drückte sich in eine Ecke neben einem Seitenraum und sah sich die für eine Live-Sendung geladenen Interviewgäste an, die fügsam dort auf der Stuhlreihe an die Wand gequetscht saßen und darauf warteten, ins Studio gerufen zu werden. Unter ihnen befand sich auch die Ministerin für Arbeit und Wirtschaft, offenbar zum Thema der entlassenen Arbeiter, sowie der enge Freund des …
    Natascha trat aus dem Sendestudio, ein einziges Lächeln, und alle klopften ihr auf die Schulter, und sogar die am Kontrolltisch drehten die Köpfe und lächelten ihr zu. Keiner war im mindesten darauf vorbereitet, was anschließend geschah, alles schien in bester Ordnung – da klingelte das Telefon. Einmal, zweimal, bis Ganit abhob. In dem ganzen Tumult hörte man nicht, was sie sagte, doch einen Augenblick darauf rief sie panisch: »Zadik, ein Glück, dass du da bist, ich weiß nicht … hier sagt jemand, dass … nimm das Gespräch, ich bitte dich.« In diesem Moment platzte Chefez, ein Papier in der Hand, ins Studio. »Da ist ein Fax gekommen«, sagte er zu den Sitzenden, »wir sind so was von in Schwierigkeiten«, während Natascha noch strahlte und ihn provozierend fragte: »Nu, Chefez, was sagst du?«, worauf er ihr das Blatt entgegenhielt.
    Michael stand am Eingang, ein Aufruhr, der nicht seiner war, nichts mit der Ermittlung zu tun hatte, dachte er froh, nachdem er hineingespäht hatte und Natascha dort mit einem unverkennbar stolzen Ausdruck im Gesicht stehen sah. »Was?!«, hörte Zadik plötzlich brüllen. »Was heißt das, sie leben? Wer lebt? Okay, ich geh zum Eingang, wo ist er? Beim Sicherheitsoffizier?«
    »Es ist Niva«, sagte er schreckensstarr zu Ganit, der Produktionsleiterin, die ausgeblichenes Haar und hellen Flaum auf den Armen hatte. Sie

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