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October Daye - McGuire, S: October Daye

October Daye - McGuire, S: October Daye

Titel: October Daye - McGuire, S: October Daye Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Seanan McGuire
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ging mir gegen den Strich. Bestimmt übertrieb ic h – wahrscheinlich war Terrie eine rundum nette Person, die nicht versuchte, mit meinem minderjährigen Assistenten Spielchen zu treibe n – , trotzdem war es irgendwie seltsam. Sehr seltsam.
    Nach etwa zehn Minuten stieß Terrie eine ungekennzeichnete Tür auf. Dahinter erstreckte sich der Rasen, der die Gebäude umgab. »Ta-da!«
    Draußen brannten Laternen. In den erhellten Bereichen faulenzten Katzen und beobachteten uns mit halbherzigem Interesse. Die einzigen Blumen weit und breit waren die Blüten von ganz normalem, irdisch-ordinärem Klee. Wir hatten den Mugel verlassen. Ich trat an Terrie und Quentin vorbei, atmete tief die kühle Luft ein und entspannte mich, als ich spürte, wie mein Kopfweh nachließ. »Wunderbar.« Das kam einem ›Danke‹ gefährlich nahe, aber das war mir egal, ich hatte gerade andere Sorgen.
    »Nicht der Rede wert«, reagierte Terrie achselzuckend auf meinen Beinahfehltritt. »Sind Sie wirklich sicher, dass Sie beide schon gehen müssen? Die Nachtschicht dauert noch Stunden.«
    »Als o … «, setzte Quentin an.
    »Ganz sicher«, sagte ich. »Quentin, komm.«
    Er wollte protestieren, aber als er meinen Gesichtsausdruck bemerkte, schluckte er es runter. Seufzend wandte er sich zu Terrie und vollführte eine tiefe höfische Verbeugung. »Freie Wege und freundliche Feuer wünsche ich Ihnen.«
    Das war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Was immer hier los war, es ging mir alles zu schnell, und ich war nicht im Entferntesten glücklich darüber. »Dann gute Nacht, Miss Olsen.« Ich packte Quentin an der Schulter und zerrte ihn mit mir. Terrie beobachtete uns und versteckte ein Lächeln hinter der Hand. Ich bemühte mich, sie zu ignorieren.
    Quentin reckte den Hals für einen letzten Blick zurück. Erst als wir uns außer Hörweite befanden, protestierte er. »Warum hast du das gemacht?«
    »›Warum hast du das gemacht?‹«, äffte ich ihn nach. »Du hättest sehen sollen, wie du dich aufgeführt hast.«
    »Ich wollte nur nett sein!«
    »Du hast dich benommen wie ein wild gewordener Hormonbolzen. Sie ist doppelt so alt wie du!«
    »Du bist viermal so alt wie ich.«
    »Ich versuche wenigstens nicht, dich anzubaggern.« Ich ließ seine Schulter los und gewährte ihm einen Versuch, seine verletzte Würde zu heilen, während ich weiterstapfte. »Wir sind dienstlich hier, schon vergessen?«
    »Du hast mich allein gelassen. Ich habe Informationen eingeholt.«
    »Aber klar.«
    »Doch! Wusstest du, dass ALH nur Fae beschäftigt? Sie stellen ausschließlich Wechselbälger und Reinblütler ei n – keinerlei Menschen. Nicht mal für Wartungstätigkeiten.«
    »Da sich der Großteil der Firma in den Sommerlanden befindet, erscheint mir das durchaus logisch. Was noch?«
    »Ein Großteil der Führungskräfte war von Anfang an bei der Firma. Im Wesentlichen leiten January und ihre Tochter den Betrieb, nur fürs Personal ist Elliot zuständig. Un d … «
    »Warte mal. Eine Tochter?« Sylvester hatte keine Tochter erwähnt.
    »Das hat Terrie gesagt.« Ich bedeutete ihm fortzufahren, und er sagte: »Der Name der Tochter ist April.«
    »Interessant. Hat sie einen Vater erwähnt?«
    »Nein.«
    »Hm. Ist dir aufgefallen, wie leer der Laden war? Ich frage mich, wo die alle stecken.«
    »Vielleicht ist es eine kleine Firma«, meinte Quentin und legte die Stirn in Falten. Inzwischen hatten wir das Auto erreicht. Ich kramte in der Tasche nach den Schlüsseln und scheuchte Katzen von der Motorhaube und vom Dach.
    »Oder vielleicht geht hier irgendetwas vor sich«, knurrte ich und schloss die Fahrertür auf. »Diese Bürozellen waren nicht unbenutzt, nur leer. Auf den Schreibtischen lagen Papiere, und in den meisten standen Computer. Bis vor Kurzem haben hier mehr Leute gearbeitet. Geh und überprüf deine Seite des Wagens.«
    »Also hat sich etwas geändert«, sagte er, ging um den Käfer herum und spähte durch die Fenster. Ich tat dasselbe auf meiner Seite. Als ich zum letzten Mal in ein Auto gestiegen war, ohne mich zu vergewissern, dass ich allein war, erwartete mich drinnen ein Mann mit einer Schusswaffe. Manche Lektionen braucht man nur ein Mal.
    »Genau«, bestätigte ich. »Hast du sonst noch etwas herausgefunden?«
    »Nichts, was du hören willst.«
    Also war der Rest Geschäker gewesen. Alles klar. »Na schön, vielleicht hast du doch nicht nur Hormone versprüht«, räumte ich ein, stieg in den Wagen und beugte mich zur Seite, um die

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