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October Daye - McGuire, S: October Daye

October Daye - McGuire, S: October Daye

Titel: October Daye - McGuire, S: October Daye Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Seanan McGuire
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kochend.
    Schließlich schüttelte sie den Kopf. »Sie haben ja recht. Aber das sind unsere Freund e … «
    »Und wir tun unser Möglichstes. Nur muss ich wissen, dass wir jede Unterstützung kriegen, die wir brauchen.«
    »Die kriegen Sie«, sagte Jan entschieden. Sie trat vor, ergriff überraschend sanft Gordans Hand und führte sie den Flur hinab.
    »Komm, Quentin«, sagte ich und folgte ihr. Quentin blieb einen halben Schritt hinter mir. So marschierten wir durch den Mugel: Jan mit Gordan am Arm vorneweg, ich unmittelbar dahinter und Quentin hinter mir. Drei von uns fuhren bei jedem Schatten zusammen, während Gordan nur blind vor sich hinstapfte. Zwei Todesfälle an einem Tag schienen zu viel für sie gewesen zu sein.
    Terrie stand in der Cafeteria, als wir dort eintrafen. Sie lehnte an einem Verkaufsautomaten. Ihr Haar war zerzaust, sie gähnte und wirkte noch ganz verschlafen. Ihr Anblick munterte Quentin auf. Er lächelte und winkte, als hätten wir nicht gerade eine Leiche im Generatorraum gefunden. Ich unterdrückte ein Aufwallen bitterer Verärgerung, die sich mehr gegen sie als gegen ihn richtete. Wie konnte sie schlafen, während hier Leute starben?
    Jan ließ Gordans Arm los und rief Terrie zu: »Peter ist tot. Bleibt hier, ich gehe April wieder hochfahren und Elliot holen.« Und schon war sie we g – schneller als ich protestieren konnte.
    Ich überlegte, ob ich ihr nachlaufen oder hinter ihr herbrüllen sollte. Wahrscheinlich würde beides nichts bringen. »Ihr mit eurer verfluchten Art, munter draufloszumarschieren, egal welche Gefahr droht. Hier muss doch irgendwas im Trinkwasser sein.«
    Terrie starrte Jan nach. »Was?« Sie drehte sich zu uns um und wiederholte: »Was?«
    »Peter ist tot«, sagte ich und ging mir eine Tasse Kaffee holen. Gordan wankte zum nächsten Tisch, setzte sich und vergrub das Gesicht in den Händen.
    »Abe r … was? Wann? Wie?«
    »Während des Stromausfalls«, antwortete Quentin.
    »Jemand hat die Stromversorgung unterbrochen, die Generatoren lahmgelegt und anschließend Peter getötet. Wahrscheinlich, um unsere Aufmerksamkeit zu erregen.« Ich nippte an meinem Kaffee. »Das ist ihm gelungen.«
    »Oh«, flüsterte Terrie mit großen Augen. »Sind Sie sicher?«
    »Ganz sicher. Ich kenne mich aus mit Toten.«
    »O bei Maeve, doch nicht Pete r … «, stieß sie hervor. »Er war so ein großartiger Technike r … «
    Ich öffnete den Mund, um sie anzuherrschen, hielt jedoch inne, als ich den Ausdruck in Quentins Gesicht sah. Er betrachtete Terrie voll inniger Einfühlung, selbstvergessen und völlig gebannt von ihrem Schmerz. Das ergab noch weniger Sinn als meine unangemessene Wut. Während der ganzen Tortur, die wir hinter uns hatten, war er hellwach gewesen, aber immer vernünftig geblieben und hatte alles mit einer gesunden Distanz ertragen. Warum ließ er sich jetzt plötzlich so gehen? Terrie und er hatten zwar geflirtet, aber sie hatten wohl kaum die Zeit gehabt, sich ineinander zu verlieben, und etwas in seinem Blick erinnerte mich unangenehm an meinen eigenen, wenn ich Alex ansah.
    Es blieb mir vorerst erspart, diese Beobachtung bis zu ihrer unbequemen Konsequenz zu durchdenken, denn die Tür schwang auf, und Jan und Elliot betraten den Raum. Elliot hatte zitternde Hände und einen glasigen Blick. Doch seine Stimme klang gefasst, und er antwortete, als ich fragte, ob sie im Flur etwas gesehen hatten. Hatten sie nicht. Nicht das Geringste.
    Alle auf den Stand zu bringen dauerte nicht lange: Es gab nicht viel zu berichten. Elliot durchquerte den Raum und legte die Hände auf Gordans Schultern, unterbrach mich aber nicht. Jan nickte, um meine Ausführungen zu bestätigen, dann brachte sie zweckdienliche Fragen und Informationen vo r – nein, ich hatte nicht daran gedacht, die Generatoren auf lose Kabel zu überprüfen. Ebenso wenig war mir in den Sinn gekommen, dass die internen Systeme der Maschinen den Stromausfall samt Uhrzeit aufzeichnen würden.
    Elliot, Quentin, Jan und ich kehrten zum Generatorraum zurück. Terrie und Gordan ließen wir in der Cafeteria. Obwohl der Strom wieder lief, wirkte der Mugel nicht freundlicher. Manche Arten von Dunkelheit haben nichts damit zu tun, ob Licht brennt oder nicht.
    Die Banne am Generatorraum erwiesen sich als unangetastet. Quentin löste sie. Ich ging vor und nahm mir einen Moment Zeit, um den Tatort zu betrachten, bevor ich die anderen hereinließ. Peter war noch unversehrt, die Nachtschatten würden nicht kommen. Die

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