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October Daye - McGuire, S: October Daye

October Daye - McGuire, S: October Daye

Titel: October Daye - McGuire, S: October Daye Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Seanan McGuire
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hat den einzigen Schlüssel, und ich musste mich etwas umsehen.«
    »Na, zumindest hat es sich gelohnt.« Sie schaute zur Decke. »April, könntest du mal kommen?«
    Die Luft vor ihr verschwamm, und April war da. Freude verwandelte ihr Gesicht in etwas Strahlendes und Reales. April liebte ihre Mutter. Niemand konnte die beiden zusammen sehen und es leugnen.
    Jan blickte sie an und lächelte. »Hallo, Schätzchen. Ich hoffe, ich störe dich nicht bei irgendetwas?«
    »Bei nichts Wichtigem, Mutter. Kann ich dir irgendwie helfen?«
    »Ja, bitte. Erinnerst du dich an Quentin?«
    Sofort nickte April. »Ja. Er befindet sich im Erdgeschoss, Büro A-3.«
    Ich starrte sie an. Entweder hatte sie ihn gerade erst besucht oder sie wusste, wo er sich aufhielt, ohne darüber nachzudenken. Falls Letzteres zutraf, konnten die Morde unmöglich von einem Außenstehenden begangen worden sei n – sie hätte jeden Eindringling bemerkt, bevor er etwas hätte tun können. »Du hast uns beobachtet, als wir hergekommen sind, richtig? Das warst du im Wald«, platzte es unbewusst aus mir heraus.
    »Ja«, bestätigte April. »Ich beobachte alle Zugänge.«
    Aha. Sofern unser Mörder nicht auf irgendeine Weise unsichtbar für April war, hatten wir es mit einer Person zu tun, keinem Ding. »Hast du kurz vor oder nach den Morden irgendwelche Fremden kommen oder gehen sehen?«
    »Nur euch.«
    »Ich verstehe. Hast du später Zeit? Ich würde mich gern mit dir unterhalten.« Ich musste mir nur erst überlegen, was ich sie fragen wollte.
    Sie warf einen unsicheren Seitenblick zu Jan. »Mutter?«
    »Tu, was Toby sagt, Liebes, es ist in Ordnung.« April machte ein unglückliches Gesicht. Jan lächelte. »Ich weiß, dass du das nicht willst. Ich sag dir was: Ich komme heute Abend in deinen Raum, und wir sehen uns zusammen in Echtzeit einen Film an, ja? Dabei können wir kuscheln.«
    »Mit Popcorn?«
    »Popcorn und Zeichentrickfilme.«
    »Akzeptiert«, sagte April und verschwand.
    Jan sah mich mit einem müden Lächeln auf den Lippen an. »Normalerweise sieht sie sich Filme direkt vom Dateiserver an, aber wenn ich es zusammen mit ihr tue, sehen wir sie uns langsam an.« Sie nahm ihre Brille ab und rieb sich mit dem Handrücken über die Augen. »Mutter zu sein ist anstrengend. Was habe ich mir nur gedacht, als ich annahm, ich könnte eine Grafschaft übernehmen und dann noch ein Kind adoptieren? Ich muss verrückt gewesen sein.«
    »Ja n … «
    »Diese ganze Geschichte ist verrückt.« Seufzend setzte sie die Brille wieder auf. »Es tut mir leid, dass wir uns so sonderbar verhalten haben, als Sie hier eingetroffen sind. Uns sucht schon eine ganze Weile blanke Angst heim.«
    »Mir tut’s leid«, sagte ich und stellte überrascht fest, dass ich es aufrichtig meinte. »Wir tun unser Bestes.«
    »Ich weiß.« Ein Anflug von etwas, das an Zorn erinnerte, huschte über ihre Züge. »Es ist wirklich die reinste Ironie. Was wir hier zu tun versuche n … Es sollten keine Leute sterben. Das ist das Letzte, was passieren sollte.«
    »Was versuchen Sie denn, hier zu tun?«
    »Nichts Großartiges. Bessere Computer entwickeln. Die Sommerlande an ein anständiges Telefonnetz anschließen. Faerie retten.« Sie schwenkte vage eine Hand, als verscheuche sie eine Fliege. »Der übliche Unsinn. Was haben Sie jetzt vor?«
    »Ich gehe zurück zu Quentin und durchforste vollends diesen Papierkram.« Ich klemmte mir die Schublade wieder unter den Arm. »Sie müssen vorsichtiger sein. Sie alle. Gordan ist allein im Bürozellenlabyrinth. Elliot ist auch allein, Oberon weiß wo. Unterbinden Sie das.«
    »Ich rede mit den Leuten«, versprach sie.
    »Wir haben die Informationen überprüft, die Sie uns gegeben haben, und die Büros durchsucht, die wir finden konnten. Hatte Yui auch ein Büro?«
    »J a – sie hat es nur wirklich gut versteckt.« Jan schürzte die Lippen und wirkte einen Moment lang unglücklich. »Wenn Elliot zurückkommt, frage ich ihn, ob er Sie hinführen kann. Für gewöhnlich ist er in der Lage, es zu finden.«
    »Elliot? Alles klar. Wir können nichts entdecken, was die Opfer gemein hatten, abgesehen davon, dass sie hier gearbeitet haben. Ich will einen zweiten Blick auf die Orte werfen, an denen die Leichen gefunden wurden, allerdings rechne ich nicht ernsthaft damit, noch etwas zu finden.«
    »Sie wurden von überall her und aus vielen verschiedenen Gründen eingestellt«, erklärte Jan beinahe entschuldigend. »Coli n … Nun ja, für einige unserer

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