Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
October Daye - McGuire, S: October Daye

October Daye - McGuire, S: October Daye

Titel: October Daye - McGuire, S: October Daye Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Seanan McGuire
Vom Netzwerk:
zu sein, aber nah dran. »Du bist männlich und im Teenageralter. Jungs im Teenageralter mögen Explosionen.«
    »Du verallgemeinerst unheimlich gern, wie?«
    Ich entspannte mich und klopfte mit Nachdruck an die Tür. Dabei bemerkte ich teilnahmslos, dass der kurze Anflug von Panik meiner Erschöpfung weiteren Vorschub geleistet hatte. Die Stimmen verstummten. Dann rief Quentin: »Wie lautet das Losungswort?«
    »Mach deine Hausaufgaben. Und jetzt lass mich rein.«
    Er entriegelte und öffnete die Tür. Zum Vorschein kam April, die auf meinem Platz saß. Die Seepferdchen scharten sich am fernen Ende des Aquariums, anscheinend waren sie über die Gegenwart der Dryade genauso unglücklich wie zuvor über meine. Ich schaute zwischen ihr und Quentin hin und her und zog eine Augenbraue hoch.
    »Ich habe diese Ruffunktion ausprobiert«, erklärte Quentin. »Ich habe einfach ihren Namen gesagt, und sie ist erschienen. Dann haben wir angefangen, uns über Filme zu unterhalten.«
    April verschwand vom Stuhl und tauchte neben Quentin wieder auf. »Sein Geschmack im Hinblick auf Handlung und Aufbau widerspricht dem der meisten männlichen Teenager und ergibt keinen Sinn.«
    »Schreib es seiner altertümlichen Erziehung zu«, meinte ich und gab mir keine Mühe, mein Grinsen zu unterdrücken. »Seid ihr beide so weit fertig? Ich müsste Quentin auf den neuesten Stand bringen.«
    »Ich habe Pflichten, um die ich mich kümmern kann«, gab April zurück. Mit einem Blick zu Quentin fügte sie hinzu: »Wir setzen das Gespräch zu einem späteren Zeitpunkt fort.« Damit verschwand sie.
    »Sieht so aus, als hätte da jemand eine Verehrerin«, bemerkte ich und schloss die Tür. »Hat sie sich etwas geöffnet?«
    »Nicht wirklich«, antwortete er und setzte sich wieder. »Ich habe erfahren, dass sie Wechselstrom vorzieht, weil Gleichstrom immer so kitzelt. Außerdem mag sie Kaninchen, und sie hält Computerspiele für gute Trainingsprogramme. Ach ja, und es widerstrebt ihr, dass Leute sterben, weil das den Produktionszeitplan durcheinanderbringt.«
    Ich stellte die Schublade aus Barbaras Schreibtisch neben das Aquarium der Seepferdchen. »Also weiß sie nichts?«
    »Falls doch, bekomme ich es nicht aus ihr heraus.«
    »Na toll.« Ich schüttelte den Kopf. »Nicht besonders nützlich, aber immerhin hast du es versucht. Gut gemacht.«
    »Hast du etwas herausgefunden?«
    »Also, Barbara hat für die Herzogin von Traumglas spioniert. Ich bin auf ihre Unterlagen gestoßen. Alle in dieser Grafschaft haben Todessehnsucht und bestehen darauf, sich allein herumzutreiben. Und ich brauche Kaffee. Pack deinen Kram zusammen, wir gehen in die Cafeteria.«
    Quentin stand auf und nickte. »Wissen wir schon, wann meine Mitfahrgelegenheit eintrifft?«
    »Bist du willens zu gehen?«
    Er verzog das Gesicht. »Ich bin willens, nicht länger in diesem Büro herumzuhocken.«
    »Ich muss sowieso telefonieren, danach rufen wir in Schattenhügel an. Mal sehen, ob wir den Stand der Dinge in Erfahrung bringen können.« Ich ging davon aus, dass Tybalt meine Botschaft an Sylvester überbracht hatte und das Münztelefon jetzt bemannt war.
    »Wen rufst du an?«
    »Jan wünscht, dass ich versuche, die Nachtschatten zu befragen.«
    Quentin erstarrte und sah mich entgeistert an. »Kannst du das denn?«
    »Das finden wir nur heraus, indem wir es ausprobieren.« Ich war froh, dass er nicht weiter danach forschte, wen ich anzurufen gedachte. Es war besser für uns beide, wenn er darüber nicht mehr wusste, als unbedingt notwendig war.
    »Wären sie denn in der Lage, uns zu helfen?«
    »Keine Ahnung.« Die Nachtschatten leben vom Fleisch Faeries. Vielleicht würden sie finden, ich sei ein idealer Mitternachtsimbiss, und mich in Stücke reiße n … aber vielleicht würden sie auch beschließen, meine Fragen zu beantworten. Sie mussten eine Methode haben zu erfahren, wann jemand mit Fae-Blut starb, sonst könnten sie nicht immer so rasch eintreffen. Wenn sie zu Gedanken fähig waren, musste es auch Gründe für ihre Handlungen geben. Die konnten sie mir mitteilen. Zwar bestand die Möglichkeit, dass ich bei dem Manöver umkam, aber so ein Risiko gab es doch eigentlich fast immer. Wenn es funktionierte, war es das bestimmt wert.
    Quentin beobachtete mein Gesicht, als wir das Büro verließen und uns den Gang hinab in Richtung der Cafeteria bewegten. »Toby?«
    »Ja?«
    »Ist das wirklich eine gute Idee?«
    »Ganz und gar nicht. Aber es ist die einzige, die ich im Augenblick

Weitere Kostenlose Bücher