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Odyssee: Fischer Klassik PLUS (German Edition)

Odyssee: Fischer Klassik PLUS (German Edition)

Titel: Odyssee: Fischer Klassik PLUS (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Homer
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kommst du nun endlich nach unserem herzlichen Wunsche,
    Aber ohn alles Vermuten, und führten dich Götter zur Heimat;
    Nun so wünsch ich dir Freude, Gesundheit und Segen der Götter!
    Aber sage mir doch aufrichtig, damit ich es wisse:
    Weiß es deine Gemahlin, die kluge Penelopeia,
    Daß du zu Hause bist? oder sollen wir’s eilig verkünden?
    Ihm antwortete drauf der erfindungsreiche Odysseus:
    Alter, sie weiß es schon, du brauchst dich nicht zu bemühen.
    Also sprach er und setzte sich hin auf den zierlichen Sessel.
    Dolios’ Söhne traten nun auch zum berühmten Odysseus,
    Hießen ihn froh willkommen und drückten ihm alle die Hände,
    Setzten sich dann nach der Reihe bei Dolios, ihrem Vater.
    Also waren sie hier mit dem fröhlichen Schmause beschäftigt.
    Aber Ossa, die schnelle Verkünderin, eilete ringsum
    Durch die Stadt mit der Botschaft vom traurigen Tode der Freier.
    Und nun erhuben sich alle und sammelten hieher und dorther,
    Lautwehklagend und lärmend, sich vor dem Palaste des Königs,
    Trugen die Toten hinaus und bestatteten jeder den Seinen;
    Aber die andern, die rings von den Inseln waren gekommen,
    Legten sie, heimzufahren, in schnelle Kähne der Fischer.
    Und nun eilten sie alle zum Markte mit großer Betrübnis.
    Als die Versammelten jetzt in geschlossener Reihe sich drängten,
    Da erhub sich der Held Eupeithes vor den Achaiern,
    Der mit unendlichem Schmerz um den toten Antinoos traurte,
    Seinen Sohn, den zuerst der edle Odysseus getötet.
    Weinend erhub sich dieser und redete vor der Versammlung:
    Freunde, wahrlich ein Großes bereitete jener den Griechen!
    Erst entführt’ er in Schiffen so viel und tapfere Männer
    Und verlor die gerüsteten Schiff’ und verlor die Gefährten;
    Und nun kommt er und tötet die Edelsten unseres Reiches.
    Aber wohlan! bevor der Flüchtende Pylos erreichet
    Oder die heilige Elis, die von den Epeiern beherrscht wird,
    Eilet ihm nach! Sonst werden wir nimmer das Antlitz erheben!
    Schande brächt es ja uns, und noch bei den spätesten Enkeln,
    Wenn wir die Mörder nicht straften, die unsere Kinder und Brüder
    Töteten! Ha, ich könnte nicht länger mit fröhlichem Herzen
    Leben! Mich förderte bald der Tod in die Schattenbehausung!
    Auf denn und eilt, damit sie uns nicht zu Wasser entfliehen!
    Weinend sprach er’s und rührte die ganze Versammlung zum Mitleid.
    Jetzo kam zu ihnen der göttliche Sänger und Medon
    Aus Odysseus’ Palaste, nachdem sie der Schlummer verlassen;
    Und sie traten beid in die Mitte des staunenden Volkes.
    Und nun sprach zur Versammlung der gute verständige Medon:
    Höret mich an, ihr Männer von Ithaka! Wahrlich, Odysseus
    Hat nicht ohne den Rat der Unsterblichen dieses vollendet!
    Denn ich sah ihn selbst, den unendlichen Gott, der Odysseus
    Immer zur Seite stand, in Mentors Bildung gehüllet.
    Dieser unsterbliche Gott beseelete jetzo den König,
    Vor ihm stehend, mit Mut, und jetzo stürmt’ er vertilgend
    Unter die Freier im Saal, und Haufen sanken bei Haufen.
    Als er es sprach, da ergriff sie alle bleiches Entsetzen.
    Unter ihnen begann der graue Held Halitherses,
    Mastors Sohn, der allein Zukunft und Vergangenes wahrnahm:
    Dieser erhub im Volke die Stimme der Weisheit und sagte:
    Höret mich an, ihr Männer von Ithaka, was ich euch sage!
    Eurer Trägheit halber, ihr Freund’, ist dieses geschehen!
    Denn ihr gehorchtet mir nicht, noch Mentor, dem Hirten der Völker,
    Daß ihr eurer Söhn’ unbändige Herzen bezähmtet,
    Welche mit Unverstand die entsetzlichen Greuel verübten,
    Da sie die Güter verschwelgten und selbst die Gemahlin entehrten
    Jenes trefflichen Manns und wähnten, er kehre nicht wieder.
    Nun ist dieses mein Rat; gehorcht mir, wie ich euch sage:
    Eilt ihm nicht nach, daß keiner sich selbst das Verderben bereite!
    Also sprach er. Da standen die Griechen mit lautem Geschrei auf,
    Mehr als die Hälfte der Schar; allein die übrigen blieben,
    Welche den Rat Halitherses’ nicht achteten, sondern Eupeithes
    Folgten. Sie eilten darauf zu ihrer ehernen Rüstung.
    Und nachdem sie sich alle mit blinkendem Erze gepanzert,
    Kamen sie vor der Stadt im weiten Gefilde zusammen.
    Und sie führte Eupeithes, der Törichte! denn er gedachte
    Seines Antinoos Tod zu rächen; aber ihm war nicht
    Heimzukehren bestimmt, sein harrte des Todes Verhängnis.
    Aber Athene sprach zum Donnerer Zeus Kronion:
    Unser Vater Kronion, der herrschenden Könige Herrscher,
    Sage mir, welchen Rat du jetzo im Herzen verbürgest.
    Wirst du hinfort

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