Odyssey 01 - In die Dunkelheit
Frontalanzeige wie ein Weihnachtsbaum auf.
Der Mann schrie immer noch und deutete nach draußen: »Herr im Himmel! Da!«
Als Mac sah, was dem Mannschaftsmitglied solche Angst machte, wurde er trotz seiner langjährigen Erfahrungen blass. Die vier fremden Shuttles näherten sich praktisch ohne jeden Abstand voneinander.
»Haltet sie auf!«, brüllte Mac und gestikulierte wild. »Haltet sie auf!«
Ein paar der Männer eilten aus dem Weg und pressten sich gegen die Wände, während ein Teil des Abfertigungspersonals die Stellung hielt und verzweifelt mit Leuchtstäben herumwedelte, um den fremden Schiffsbesatzungen Einhalt zu gebieten.
Doch die vier Shuttles ignorierten die Signale – vermutlich verstanden sie diese gar nicht – und rückten ungerührt weiter vor.
Das Bodenpersonal wich zu beiden Seiten aus und ging in Deckung, und selbst Mac verließ seinen Posten und flüchtete hinter die nächste Schutzwand, packte einen Handgriff und schwang sich in den Bunker hinunter, wo sich zwei Männer der Bergungsmannschaft der Odyssey darauf vorbereiteten, sofort einzugreifen, falls es zum Schlimmsten kam. Mac, der den beiden Männern in den rot gekennzeichneten Schutzanzügen nicht im Weg sein wollte, hielt sich an einem Griff fest und blickte durch die transparente Schutzwand nach draußen.
Er riss die Augen auf: Wie ein gottverdammter Güterzug sausten die vier Shuttles mit irrer Geschwindigkeit ins Deck hinein und hielten dann lässig und gleichzeitig an, als wären sie miteinander verkoppelt. Wenige Meter vor der Stelle, an der Mac kauerte, kamen sie in genau bemessenem Abstand voneinander endgültig zum Stehen. Einen Moment lang hielt Mac unwillkürlich Ausschau nach irgendwelchen Vorrichtungen, die sie miteinander verbanden. Doch er entdeckte keine und vertat wertvolle Minuten damit, die Shuttles einfach nur anzustarren – bis sein Herz wieder normal schlug. Schließlich kletterte er aus dem Schutzbunker, ging zu den Shuttles hinüber und fragte sich, ob ihn wohl irgendjemand beobachtet hatte.
Nach einem kurzen Anflug von Verlegenheit und Wut hatte er sich wieder im Griff, zückte die beiden Leuchtstäbe, schaltete sie auf strahlendes Grün und schwenkte sie in Richtung der nächsten Schleuse.
Schließlich setzte sich das erste fremde Shuttle Richtung Schleuse in Bewegung, diesmal in angemessenem Tempo. Mac lief nebenher.
»Gregor! Fertigen Sie das nächste Shuttle ab!«
»Alles klar, Boss«, erwiderte eine zittrige Stimme.
Nach und nach normalisierte sich der Betrieb auf dem Flugzeugträgerdeck.
»Sie sind jetzt an Bord, Captain.« Die Bemerkung war überflüssig, deshalb nickte Weston nur und starrte weiter auf den Bildschirm.
»Gab es Verletzte?«
»Nein, Sir.«
»Gott sei Dank.«
Weston stand auf. »Commander, die Brücke gehört Ihnen. Ich werde mich mal mit dem Piloten dieser seltsamen Raumgleiter unterhalten.«
»Aye, aye, Captain.« Während Weston mit großen Schritten zum Aufzug ging, nahm Roberts dessen Platz ein.
Weston setzte sich in den Aufzug und nannte sein Ziel. Er wusste nicht genau, was er dem Piloten oder der Pilotin des fremden Leitflugzeugs sagen sollte – mal abgesehen davon, dass er ihn oder sie über angemessenes Flugverhalten informieren musste.
Angemessen, soweit es unser Schiff betrifft, korrigierte er sich.
Es lag auf der Hand, dass sich die fremde Antriebstechnologie grundlegend von den auf physikalischen und chemischen Reaktionen basierenden Systemen unterschied, die die Odyssey und ihre Kampfjäger und Shuttles benutzten. Die Archangels konnten solche Präzisionsflüge wie die der fremden Shuttles zwar ebenfalls bewältigen und taten es auch oft, aber kein anderes auf der Erde gebautes Raumschiff war auch nur entfernt dazu imstande. Und selbst die Archangels hätten ein solches Manöver niemals bei einer Landung ausprobiert. Doch diese fremden Piloten waren offensichtlich an Flugmanöver gewöhnt, die selbst die Präzisionsflüge auf der Erde weit in den Schatten stellten. Weston fragte sich, was mit Fliegerstaffeln wie den Blue Angels und den Snowbirds passieren würde, falls und wenn diese fremdartige Antriebstechnologie auch auf der Erde etabliert sein würde.
Wahrscheinlich gar nichts , dachte er gleich darauf. Von unten, aus einer Menschenmenge heraus betrachtet, wirken Kampfjäger immer eindrucksvoll und gefährlich, selbst wenn ihre Manöver nicht abenteuerlicher sind als die von Frachtflugzeugen.
Trotzdem fühlte sich Weston als ehemaliger
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