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Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Titel: Odyssey 01 - In die Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evan Currie
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hatten sie sich so verteilt, dass sich drei von ihnen außerhalb der Reichweite der feindlichen Flotte befanden. Sie setzten ihren Flug fort, während ihre identischen Geschwister die Endphasenlenkung aktivierten – wobei die Eigenschaften der EMP -Tornados von sich aus dafür sorgten, dass sie von jeder Materie auf ihrer Flugbahn angezogen wurden. Als sie die feindliche Flotte fast erreicht hatten, begannen sie zu trudeln. Kurz darauf schlugen sie jeweils in ein Schiff ein und explodierten, sodass Trümmer und Plasmaschwaden in den Raum hinausgeschleudert wurden.
    Die drei getroffenen Schiffe gerieten ins Schwanken, legten sich durch die Wucht des Einschlags schräg, nahmen jedoch nach und nach, als sie wieder über Energie verfügten, ihren alten Platz in der Formation ein.
    Mittlerweile hatte die Flotte die Richtung, aus der der Angriff gekommen war, berechnet und die Sensoren darauf ausgerichtet. Unverzüglich schlug sie den Abfangkurs ein und verwendete mehr und mehr Energie auf die Suche nach dem immer noch unsichtbaren feindlichen Schiff.
    »Sie kommen, Captain!«, rief Waters aufgeregt, als die Kursänderungen der feindlichen Schiffe auf dem Bildschirm sichtbar wurden.
    »Alle?«
    »Ja, Sir, alle!«
    Weston runzelte die Stirn. Die plötzlichen Wärmemeldungen der Sensoren vor ein paar Sekunden hatten zumindest drei einzelne Explosionen bestätigt, die mit dem Kurs der EMP -Tornados – sie alle hatten ihn auf der Brücke verfolgt – offenbar übereinstimmten. Eine Treffer­quote von fünfzig Prozent war zwar nicht gerade großartig, aber wenn ihn sein Glück nicht verließ, würde Weston eine solche Ausbeute schon reichen.
    »Auf welchem Kurs?«, fragte er angespannt.
    »Sieht so aus, als ob …« Daniels runzelte die Stirn und verlangte vom Rechner eine Bestätigung der Angaben. Schließlich atmete er tief aus und lächelte halb – nicht vor Belustigung, sondern aus Erleichterung. »Die halten auf unsere frühere Position zu.«
    »Also haben sie uns noch nicht entdeckt …«, flüsterte jemand.
    Wenn das stimmt, sind wir immer noch im Vorteil , dachte Weston. Sie wussten ja mehr oder weniger, wo sich der Gegner befand, während der umgekehrt keine Ahnung hatte, wo die Odyssey lauerte.
    »Schubdüsen abschalten!«
    »Aye, aye, Sir.« Daniels führte den Befehl sofort aus.
    »Mister Daniels, passen Sie unsere Position entsprechend an. Richten Sie unseren Bug in … einer Minute auf die projizierte Position des Feindes aus. Aber nur mit einem Prozent der Schubkraft«, befahl Weston.
    »Wird erledigt, Sir.«
    Draußen, in der Kälte und Stille des Raums, drehten winzige Schubstöße den Bug des Odyssey so herum, dass er schließlich fast in die Richtung wies, aus der sie gekommen war.
    »Waters, berechnen Sie die Zielkoordinaten für die Röhren mit den ungeraden Zahlen eins bis elf.«
    »Aye, aye, Captain, wird sofort erledigt.«
    »Lamont.« Weston drehte sich halb um. »Ladestatus der Röhren zwei bis zwölf?«
    »Zwei und vier werden gerade geladen, Captain. In fünf Minuten sind sie abschussbereit. Röhren sechs bis zwölf brauchen noch zehn Minuten.«
    Weston wandte sich wieder seinen Displays zu. Da alle Kondensatoren geladen und betriebsbereit waren und man die Energie nicht für einen Sprung mit dem Transi­tionsantrieb verwenden musste, konnte der Beschuss jetzt in die zweite Runde gehen. Die Odyssey würde buchstäblich aus allen Rohren feuern. Vielleicht würde das ausreichen, obwohl er es bezweifelte.
    Auf dem Schiff der Außerirdischen sann der Befehlshaber darüber nach, wie sich dieser unbekannte Feind erneut als unvorhergesehenes Hindernis für ihre Eroberungspläne hatte erweisen können. Das fremde Schiff befand sich nicht auf der Route, die sie anhand seiner Waffen zurückverfolgt hatten – pure Zeitverschwendung also. Es musste über eine beispiellose, neuartige Technologie verfügen, wenn es auf derartige Energieressourcen zurückgreifen konnte und auf ihrer Gefahrenskala nur mit minimalen Werten registriert worden war.
    Selbstverständlich war das in mehrfacher Hinsicht beunruhigend, aber vor allem deswegen, weil die Waffen und Krieger seiner Flotte darauf ausgerichtet waren, einen Planeten zu erobern.
    Dieser neue Feind war nicht in ihrer Datenbank gespeichert, folglich konnten sie auch keine entsprechenden Abwehrmaßnahmen einleiten.
    Widerwillig gab der Befehlshaber die Anweisung, alle Sensoren der Flotte zur weiträumigen Sondierung auszuschicken.
    »Wir registrieren auffällige

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