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Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Titel: Odyssey 01 - In die Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evan Currie
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Tarnsystem aktiviert – was das auch sein mag … Wir verlieren sie, Sir.«
    Weston funkelte Waters an, dann blickte er auf sein Display: Die roten Icons, die den Feind repräsentierten, verblassten tatsächlich und verschwanden schließlich eines nach dem anderen vom Schirm. Scheiße , allerdings. »Ein Versteckspiel«, murmelte er.
    »Wie bitte, Sir?«
    »Ein Versteckspiel«, wiederholte er laut. »Und jetzt sind wir mit Suchen dran.«

34
    »Wo sind die abgeblieben, Ithan?«
    Die junge Frau fuhr zusammen, als Tanner hinter sie trat, blickte ihn überrascht an, hatte sich aber gleich wieder im Griff und wandte sich erneut dem Display zu.
    »Wir wissen es nicht genau, Admiral«, erwiderte sie, »nehmen aber an, dass sich an diesen drei Punkten Schiffe der Drasins befinden …«
    Tanner sah drei unscharfe Symbole auftauchen, die sich auf der grafischen Darstellung des Sternsystems im Großmaßstab rasch voneinander trennten. »Und die anderen?«
    »Keine Ahnung«, erwiderte sie mit leichtem Zögern. »Die Drasins müssen über irgendwelche Tarnvorrichtungen verfügen, Admiral. Jedenfalls haben wir sie aus dem Blick verloren. Und mittlerweile fangen wir auch nur noch selten Signale von ihnen auf, und diejenigen, die eingehen, sind nicht verlässlich.«
    Tanner tätschelte ihr die Schulter. »Und die Odyssey ?«
    »Wird von unseren Scannern nicht mehr erfasst. Nach ihrem zweiten Torpedoangriff haben wir sie verloren.«
    Rael Tanner, Admiral einer nichtexistenten Flotte, trat einen Schritt zurück. Die Odyssey hatte, wie sie wussten, zumindest eines der feindlichen Schiffe zerstört. Die Reaktorexplosion hatte dessen Untergang in so grelles Licht getaucht, dass es im ganzen Sternsystem zu sehen gewesen war. Schon das war eine Meisterleistung gewesen, die bislang kein Schiff der kolonialen Flotte vollbracht hatte.
    Zwei weitere Schiffe der Drasins waren möglicherweise tödlich getroffen, doch dafür hatten sie keine Beweise her­einbekommen. Das bedeutete, dass es mindestens noch drei Drasin-Schiffe da draußen auf die Männer und Frauen der Odyssey abgesehen hatten. Und auf die Vernichtung der Menschen auf Tanners Heimatplanet.
    Er zischte frustriert und ballte die Fäuste so fest, dass sich die Fingernägel in die Handflächen bohrten. »Nun ja, Ithan. Ich danke Ihnen.«
    »Finden Sie die Drasins, Mister Waters.«
    »Ja, Sir.« Waters starrte auf seine Displays und versuchte dabei, die wachsende Angst zu verdrängen.
    Es war jetzt mehr als eine halbe Stunde her, dass der Gegner sich vollständig getarnt hatte. Die letzten Vek­toren zeigten, dass sich die Formation aufgelöst hatte, vermutlich, um eine Suchoperation durchzuführen. Währenddessen hatte Captain Weston dafür gesorgt, dass sich die Odyssey oberhalb der Ekliptik des Sternensystems positionierte und nicht mehr rührte. Nur wenige tausend Kilometer unter ihrem Kiel befand sich ein Asteroidengürtel.
    Falls sie Glück hatten, würde man sie selbst bei einer Ortung nur für einen vereinzelten Felsblock halten, der sich durch einen Kometeneinschlag oder irgendein anderes Ereignis im Sternsystem von einem Asteroiden gelöst hatte.
    »Empfange Puls«, schrie Lamont, die die Information gerade von den Schiffselektronikern erhalten hatte.
    »Quelle lokalisieren.«
    »Die Elektroniker arbeiten gerade daran, Sir«, erwiderte sie angespannt.
    Diese ständige Warterei nervte.
    Schließlich schüttelte Lamont den Kopf. »Sie haben’s nicht geschafft, Sir. Sie haben zwar eine Tangente gefunden, aber sie ist nur verschwommen zu erkennen.«
    »Verdammt«, murmelte Weston. »Okay … Steuer: Bug nach unten auf diese Tangente ausrichten. Aber sachte.«
    »Ja, Sir, sachte«, erwiderte Daniels, bediente die Steu­erelemente und veranlasste ein paar Stöße der Schub­düsen.
    Daraufhin drehte sich das riesige Schiff um die eigene Achse, bis es mit dem Bug nach und nach in die vorge­gebene Richtung wies.
    »Melden die passiven Hauptsensoren irgendetwas?«
    »Nein, Captain.« Waters schüttelte den Kopf. »Es ist alles ruhig.«
    »Dann im Schneckentempo vorwärts, Lieutenant.«
    »Im Schneckentempo, aye, aye, Captain«, wiederholte Daniels und schaltete die Schubdüsen auf äußerst niedrige Leistungsstärke.
    Ein leichtes Beben ging durch das Schiff, da es, um vorwärts zu kommen, gegen die eigene Massenträgheit ankämpfen musste. Doch das legte sich bald.
    »Behalten Sie bitte die passiven Sensoren im Auge.«
    »Ja, Sir.«
    »Wird erledigt, Sir.«
    Weston lehnte sich im

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