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Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Titel: Odyssey 01 - In die Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evan Currie
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ungläubig.
    Tanner konnte ihre Reaktion gut nachvollziehen. Es war ja auch kaum zu glauben, dass irgendein Schiff dieser feindlichen Streitmacht gewachsen sein sollte, die die besten Schiffe seines Volkes in Schutt und Asche gelegt hatte. Auch seiner Ansicht nach verbrachten die Odyssey und Captain Weston mehr als ein Wunder.
    Jetzt wünschte er sich nur noch, dass die SCHMIEDE ihr Werk rasch vollendete, damit auch er endlich etwas Nützliches zu diesem Kampf beitragen konnte – egal, was.
    Der Admiral fletschte bei diesem Gedanken höchst unzivilisiert die Zähne und zeigte sie jedem, der den Mut hatte, ihn anzusehen.
    Hätte die Odyssey nicht einen Krieg ausgetragen, der gar nicht ihr eigener war, wäre dieser Planet längst gestorben, noch ehe die SCHMIEDE Einfluss auf diesen Kampf nehmen konnte.
    Von solchen Launen des Universums hing nun das Schicksal einer ganzen Welt ab.
    »Ein Funkimpuls!«, rief Waters aufgeregt, während er sich das Signal ansah.
    »Wir suchen bereits die Quelle, Captain«, beantwortete Lamont Westons unausgesprochene Frage.
    »Von diesem Signal haben wir ein schärferes Profil. Die Elektroniker sind gerade dabei, die Quelle auf einer Tangente einzugrenzen.«
    »Danke, Susan. Übermitteln Sie den Elektronikern meinen Dank. Mister Daniels, würden Sie jetzt bitte unseren Bug drehen?«
    »Ja, Captain, sofort. Nur mit Einsatz der Schubdüsen.«
    Rumpelnd und ächzend drehte sich die Odyssey so, dass ihr Bug in die Gravitationssenke des Roten Riesen wies, zur Quelle des jüngsten Signals.
    »Die Odyssey ist jetzt ausgerichtet, Sir.«
    »Okay, Lieutenant. Dann vorwärts – aber im Schneckentempo.«
    »Im Schneckentempo, alles klar, Captain.«
    Als ein Piepsen durch das Labor drang, erschrak der junge Techniker und sah sich nach der Quelle des Geräusches um.
    »Kein Grund zur Aufregung«, erklärte Palin. »Ich habe dem Rechner aufgetragen, mich mit einem Piepton zu benachrichtigen, wenn eine weitere Funkübertragung eingegangen ist. Würden Sie die bitte aufrufen?«
    »Äh … Ja, Doktor.« Evan gab den Befehl ein.
    Das neue Signal hörte sich für Evans nicht anders an als die früheren, doch Palin runzelte die Stirn, lehnte sich zurück und schloss die Augen.
    »Doktor?«
    »Pst! Legen Sie das bitte auf eine Endlosschleife, ja?«
    »Äh … Ja, Sir.«
    Während sich das Signal ständig wiederholte, beobachtete Evan Palin, der mit geschlossenen Augen auf seinem Stuhl hin und her schaukelte. »Es ist dem vorherigen Signal zwar sehr ähnlich, unterscheidet sich aber deutlich vom ersten«, erklärte der Linguist schließlich mit immer noch gerunzelter Stirn. »Es gibt jeweils drei Sequenzen, die sich bei beiden Signalen wiederholen. Aber sie unterscheiden sich leicht voneinander … Das kommt mir irgendwie bekannt vor … Aber im Moment komme ich nicht darauf.«
    Der Techniker zuckte hilflos die Achseln.
    »Lassen Sie alle drei Sequenzen ablaufen … Nein, nur die beiden letzten. Auf Endlosschleife.«
    »Ja, Doktor.«
    Wieder einmal stieg die Spannung auf der Brücke: Der Stab verfolgte gebannt, was die passiven Sensoren an Informationen ausspuckten. Dieses Katz-und-Maus-Spiel würde derjenige gewinnen, der den Gegner als Erster entdeckte. Und jeder auf der Brücke wollte verhindern, dass der Feind ihnen wegen eigener Unachtsamkeit durch die Lappen ging, deshalb war jedes Augenpaar auf die Displays gerichtet.
    »Noch nichts Neues«, meldete Waters überflüssigerweise, den Blick auf die Anzeigen vor sich geheftet.
    Weston knurrte nur irgendetwas, da er die eigenen Displays beobachtete. Irgendwo da draußen musste der Feind ja stecken, allerdings mochte er aus seinen jüngsten Fehlern gelernt haben.
    Weston erweiterte den Raum-Ausschnitt seines Displays, um jenseits des Kegels, den die Funkpeilung markiert hatte, nach irgendetwas Verdächtigem Ausschau zu halten.
    »Verdammt noch mal!«, fluchte Waters kaum hörbar. »Das liegt nur an der vom Stern ausgelösten Interferenz, Captain. Die macht’s fast unmöglich, irgendwas zu er­kennen.«
    »Weiß ich, Mister Waters. Suchen Sie einfach weiter.«
    Ob aus Absicht oder Zufall: Jedenfalls hatte es das Drasin-Schiff geschafft, sich genau zwischen dem primären Himmelskörper des Systems und der Odyssey zu positionieren. Normalerweise hätte das Captain Weston und dem Brückenstab sogar bei der Suche geholfen, denn dieser Himmelskörper bot einen hellen Hintergrund, vor dem man ein dunkles Objekt leicht ausmachen konnte. Doch die vom Stern

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