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Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Titel: Odyssey 01 - In die Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evan Currie
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Präsenz auch durch ein Dröhnen kund.
    Die masselosen Teilchen entfernten sich rasend schnell vom Schiff, verteilten sich weiträumig in alle Richtungen und hielten nach Objekten Ausschau, von denen sie abprallen konnten. Allerdings war der Aufklärungsradius der Odyssey begrenzt, da die Energie nicht zur Erzeugung allzu vieler Tachyonen ausreichte, aber das war in diesem Fall nicht weiter schlimm.
    »Heilige Mutter Gottes!«
    Roberts machte sich nicht die Mühe, sich nach dem Sprecher umzusehen. Fast wäre ihm ja selbst eine solche Bemerkung herausgerutscht.
    »Wie konnten die nur so nahe herankommen?«, fragte ein anderer.
    Eine gute Frage, fand Roberts. Eine Frage, die er nicht beantworten konnte. Obwohl ihn, ehrlich gesagt, mehr interessierte, wie Captain Weston die Präsenz der Drasins an genau diesem Ort hatte erraten können.
    Auf dem vorher leeren Bildschirm waren jetzt drei Icons in feindseligem Blutrot zu sehen, die alle aus einer Entfernung von weniger als sechzig Lichtsekunden auf die Odyssey zurückten, um sie zu umzingeln.

35
    »Feindberührung backbord und steuerbord!«, rief Waters, als die auf minimale Lichtstärke eingestellten Lampen wieder aufstrahlten. »Die bewegen sich im Schneckentempo, Captain!«
    »Das wird nicht lange so bleiben!«, erwiderte der Captain barsch. »Vorläufig volle Kraft voraus!«
    »Ja, Sir«, sagte Daniels und rammte den Steuerhebel nach vorn.
    »Sir! Auf unserem Kurs kreuzt noch ein weiteres Schiff!«, warnte Waters.
    »Ist mir bekannt, Mister Waters. Aktivieren Sie alle Waffensysteme am Bug, und führen Sie, sobald uns die nötige Energie zur Verfügung steht, einen eng gefächerten Tachyonen-Ping durch.«
    »Ja, Sir.«
    Voller Anspannung umklammerte Weston die Lehnen des Kommandosessels, während das Display kontinuierlich die Verringerung des Abstands zum Gegner anzeigte. Die Odyssey lieferte sich ein Rennen mit dem Feind, bei dem es darum ging, wer sein Schiff als Erster vollständig gefechtsbereit machen konnte.
    Mit ein bisschen Glück und ausreichender Energie der Waffensysteme würde er einen Überraschungsangriff führen können, aber es gab keine Möglichkeit festzustellen, wie schnell der Gegner darauf reagieren würde. Falls das Drasin-Schiff auf Zack war oder über eine überle­gene Technologie verfügte, sah die Lage der Odyssey alles andere als gut aus.
    »Der Feind beschleunigt jetzt.« Waters klang jetzt ru­higer.
    »Die haben vor, uns in die Zange zu nehmen, Lieute­nant«, bemerkte Weston.
    »Ja, Sir.«
    »Keine Angst. Unsere Beschleunigungsrate ist fast so gut wie ihre, und unser Vorteil ist der Überraschungseffekt. Achten Sie nur auf das Schiff vor uns.«
    »Ja, Sir.« Waters blickte auf. »Aber wenn die uns gemeinsam unter Laserbeschuss nehmen, wird wahrscheinlich nicht einmal eine optimale Einstellung unserer Schiffs­panzerung …«
    »Auch das ist mir bekannt, Lieutenant«, unterbrach Weston ihn. »Aber vergessen Sie nicht, dass die immer noch sechzig Lichtsekunden entfernt sind und weder unseren genauen Kurs noch unsere Beschleunigung abschätzen können. Die können auf keinen Fall vorher­sagen, wo wir uns aufhalten werden, wenn sie ihre Laser abfeuern.«
    »Ja, Sir.« Waters klang erleichtert.
    Weston beschloss, Waters nicht daran zu erinnern, dass eines der feindlichen Schiffe von seiner Position unterhalb der Odyssey aus Ausblick auf ein im Grunde genommen stabiles Ziel hatte und dessen Bewegung leicht vorher­sagen konnte. Die angespannten Schultern des jungen Mannes verrieten ihm, dass er sich das schon selbst zusammengereimt hatte.
    Weston blickte auf die Uhr.
    Noch dreißig Sekunden.
    »Bewegt eure Ärsche, ihr Weicheier!«, befahl der leitende Ingenieur barsch. Er schwang sich durch den Raum, hielt sich kurz an der Wand fest, um seinen Flug zu stoppen, und landete nahe des Bedienungsfelds für den Tokamak, den Fusionsreaktor. »Der Captain braucht dieses Schätzchen so schnell wie möglich, also setzen Sie es in Betrieb, Jenks!«
    »Schon in Arbeit, Boss«, erwiderte der junge Mann, ohne aufzublicken. »Wir können das Ding sofort auf Touren bringen, sobald ich die Röhren überprüft habe.«
    »Hauptsache, Sie sind bald fertig.«
    »Gehen Sie und nerven Sie jemand anderen. Sie wollen doch sicher nicht, dass ich hier irgendetwas übersehe«, gab Jenks zurück, den Kopf in der Maschinerie vergraben.
    Normalerweise hätte sein Chef ihn für eine solche Bemerkung einen Kopf kürzer gemacht, aber der Mann hatte recht. Das Letzte, was

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