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Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Titel: Odyssey 01 - In die Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evan Currie
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Lichtsekunden entferntes Ziel abgab.
    Anders verhielt es sich mit den darauf folgenden Energieexplosionen. Anfangs schienen auch sie am Ziel vorbeizuschießen, doch im letzten Moment wirbelten sie über die Anzeigen ihrer Sensoren, schlugen heftig und schnell in das Schiff der Drasins ein und zerfetzten dessen Hülle.
    Gar nicht schlecht, wie sie zugeben musste.
    Die Projektilsalve war zwar weniger wirksam, aber auch einige von ihnen trafen ihr Ziel, und als der Beschuss endete, war das zweite Schiff der Drasins ähnlich angeschlagen wie das erste.
    »Unser primäres Ziel weiter unter Beschuss nehmen«, befahl sie. Als sie die derzeitige Lage prüfte, sah sie zu ihrem Ärger, dass es trotz unablässigen Laserbeschusses diesmal fast zweimal so lange dauerte, ähnliche Schäden wie beim ersten Schiff anzurichten.
    Das Schiff lag im Sterben, so viel war mal sicher, aber dazu nahm es sich alle Zeit der Welt, und das zerrte an ihren Nerven.
    »Alle Laser auf denselben Punkt ausrichten«, befahl sie, denn ihr war aufgefallen, dass die Drasins offenbar ma­növrierunfähig waren. »Und das flüchtende Schiff verfolgen. Entsprechenden Kurs eingeben.«
    »Wird erledigt, Captain.«
    Die Odyssey , von deren Decks gerade winzige Shuttles starteten, glitt an ihnen vorbei. Der Bildschirm zeigte, dass der Schiffspanzer an Dutzenden von Stellen Treffer abbekommen hatte. Einer der großen rotierenden Zylinder hatte an der seitlichen Panzerung einen gut sichtbaren Riss.
    Also sind sie nicht unverwundbar , dachte Tianne und musterte voller Skepsis die Daten, die sie über dieses seltsame Schiff hereinbekamen. Die Energiewerte waren wirklich absurd, aber sie kam nicht darauf, woran das liegen konnte. Sie passten einfach überhaupt nicht ins Bild.
    Sie ließ das Schiff ohne jeden Kommentar passieren und sah zu, wie die beiden winzigen Shuttles an der Cerekus vorbeiflogen und dem früheren Kurs ihres Mutterschiffs folgten.
    Was sind das für Dinger?, dachte Tianne, fand die Antwort aber gleich darauf, denn eines davon scherte aus und flog auf ein Signalfeuer zu. Aha … Rettungsshuttles.
    Tianne nickte, dachte nicht weiter darüber nach und machte sich wieder an die Arbeit.
    »Kurs zum Schnittpunkt mit der Planetenbahn vorbereiten«, befahl Weston müde, während die letzten Jubelrufe auf der Brücke erstarben. Alle hatten sich inzwischen die erzielten Treffer angesehen, die die Sensoren der Odyssey aufgezeichnet hatten.
    »Sofort, Captain«, erwiderte Daniels.
    »Waters, behalten Sie die beiden Schiffe im Auge. Sagen Sie mir Bescheid, wenn sich bei denen irgendetwas ändert.« Weston blickte zu Lamont hinüber. »Susan … Wie schlimm hat’s uns erwischt?«
    »Als das Habitat einen Riss abbekam, haben wir circa fünfzehn Prozent unseres Sauerstoffs verloren. Unsere Vorräte reichen vorerst noch, aber es wäre hilfreich, wenn uns der Planet mit weiterem Sauerstoff versorgt.«
    Weston nickte. »Das wird den Leuten dort sicher nichts ausmachen.«
    »Nein, Sir«, erwiderte Susan mit leichtem Lächeln. »Wohl kaum.«
    »Was gibt es sonst noch zu berichten?«
    »Das Sprachlabor wurde schwer beschädigt.«
    »Das Sprachlabor?«, fragte Weston in schärferem Ton. »Gab es Tote oder Verletzte?«
    »Doktor Palin und sein Assistent wurden mit einer Kohlendioxidvergiftung auf die Krankenstation gebracht, aber sie werden’s überleben. Wir zählen gerade alle Per­sonen an Bord durch, um herauszufinden, ob sich dort noch jemand aufgehalten hat.«
    Weston lehnte sich zurück. »Na schön. Richten Sie Chief Corrin von mir aus … Ach, sagen Sie ihr einfach, dass sie gute Arbeit geleistet hat.«
    »Ja, Captain.«
    »Kurs ist vorbereitet, Captain«, sagte Daniels leise.
    »Neuen Kurs einschlagen«, befahl Weston. »Wir müssen noch einige Leute bergen und mit ein paar anderen reden. Und um einige müssen wir trauern.«
    »Ja, Captain.«

38
    Mit scheppernden Schritten stapfte er in den Magnetstiefeln über die Metallböden der Odyssey. Hinter ihm hallten ähnliche Schritte durch die Gänge und verkündeten jedem in Hörweite, dass sie zurückgekehrt waren. Das Bodenpersonal wich zur Seite, um der erschöpften Gruppe den Weg freizumachen. Es lag eine gewisse, Stephanos vertraute Ehrfurcht vor den Archangels in der Luft, so wie nach jedem ihrer Gefechte.
    Er war sich nicht sicher, ob er und sein Geschwader diese Ehrfurcht überhaupt verdienten, aber sie wurde ihnen nun mal entgegengebracht, daran war nichts zu ändern. Die Odyssey selbst hatte, insgesamt

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