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Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Titel: Odyssey 01 - In die Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evan Currie
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unverhofft hereingeschneiten Patientin gesammelt hatte.
    »Hoppla, was haben wir denn da?« Die leisen Worte drangen kaum bis zum Commander vor und gingen in dem Gewusel, das mittlerweile auf der angrenzenden Brücke wie auch bei den Informatikern herrschte, unter. Die schlanke Blondine rief drei verschiedene Ansichten eines Scans auf, wählte zwei davon aus, fügte sie zusammen und legte sie über die dritte. Sie grinste noch breiter als zuvor, als sich die blauen, grünen und roten Linien zu einer einzigen weißen miteinander verbanden.
    »Ich würde sagen, dass ist ein Treffer«, murmelte sie vor sich hin und genoss das Gefühl, ein besonders schwie­riges Rätsel gelöst zu haben.
    »Irgendwas entdeckt, Winger?«, fragte Commander Roberts.
    Lieutenant Michelle Winger fuhr zusammen, denn sie hatte Roberts gar nicht kommen hören. »Sir … Ich …«
    »Beruhigen Sie sich, Lieutenant«, sagte Roberts in einem Ton, der sowohl Nachsicht als auch eine Anweisung ausdrückte.
    Michelle schluckte. »Ja, Sir.«
    »Also, haben Sie was gefunden?«
    Sie nickte und deutete auf das schwebende hologra­fische Display vor sich. »Ich glaube, das ist eine Spur, ein Pfad oder eine Nachströmung, Sir.«
    »Ein Pfad?« Roberts beäugte die fluoreszierenden Farben, die Michelle über eine Ansicht des interstellaren Raums gelegt hatte.
    »Ja, Sir.« Michelle wandte sich von ihm ab und streckte die Finger hoch, um mehrere Eingaben in das schwebende Interface zu machen. »Das hier sind Partikel ionisierten Gases – Plasma, Sir. Die Sonnenwinde innerhalb der Heliosphäre haben sie stark auseinandergerissen, aber ich habe in den letzten zwei Stunden drei unserer Langstrecken-Scanner Aufnahmen von der Region jenseits der Heliopause machen lassen und …«
    »Moment mal. Zwei Stunden lang? Der Captain hat die Anweisungen doch erst vor zwanzig Minuten gegeben«, wandte Roberts ein. »Winger, diese Scanner waren dafür vorgesehen, die örtliche Raumregion im Auge zu behalten! Es hätten sich ja feindliche Schiffe in diesem Gebiet aufhalten können.«
    »Das ist mir klar, Sir«, platzte Winger heraus. »Aber mit zwei Primär-Scannern und einem sekundären können wir einen umfassenden Scan des Raums durchführen. Ich hatte die Befürchtung, etwas könnte in unsere Region eindringen oder sie verlassen, Sir.«
    Roberts runzelte die Stirn. »Also gut, für den Augenblick belassen wir’s dabei. Aber ich werde darüber ein paar Takte mit dem Captain reden müssen, Lieutenant.«
    Sie nickte und ließ sich den Ärger nicht anmerken. »Ja, Sir.«
    »Und nun erzählen Sie mir von Ihrer Spur.« Roberts lehnte sich gegen den Schreibtisch, den Winger kaum benutzte, und sah sie auffordernd an.
    Weston saß an seinem Schreibtisch und schrieb Berichte über die Such- und Rettungsaktion, in dreifacher Ausführung. Ist nicht mehr ganz so schlimm wie früher , dachte er. Heutzutage wurde die Signatur auf digitalem Weg durch Daumenabdruck auf jedes Dokument übertragen. Trotzdem bedeutete es einen bürokratischen Aufwand.
    Er hatte zwar gerade erst damit angefangen und war noch längst nicht fertig, war aber trotzdem froh über die Unterbrechung, als sich über die Sprechanlage jemand bei ihm meldete.
    »Hier Weston.« Er lehnte sich zurück.
    »Commander Roberts, Sir.«
    »Hallo Commander, um was geht’s?« Weston gab einen Befehl ins holografische Interface ein. Er liebte diese holografischen Systeme, da er dadurch den Schreibtisch sauber halten konnte. Früher hatte er das wegen all der Utensilien – der Tastatur, der Maus, dem Monitor und anderen notwendigen Bürorequisiten – niemals geschafft. Jetzt konnte er mit einem bloßen Schwenk seiner Hand Ordnung schaffen, das Desktop-Büro schließen und den Catering-Service aufrufen. Als Roberts mit seinem Bericht begann, griff Weston bereits nach einer Tasse mit heißem Kaffee.
    »Lieutenant Winger glaubt, möglicherweise die Eintrittsspur der Flotte gefunden zu haben«, erklärte Roberts.
    Weston zog die Brauen zusammen und wandte sich wieder seinem Schreibtisch zu. Mit einem weiteren Schwenk der Hand und einem zielgerichteten Vorstoß des Zeigefingers aktivierte er den holografischen Schirm erneut und hatte gleich darauf Roberts’ Gesicht vor der Nase. »Ach ja? Und wie sicher ist das?«
    Roberts zuckte die Achseln. »Wohl so sicher, wie man sich in Anbetracht der Situation überhaupt sein kann. Bei der Flotte handelt es sich nicht um menschliche Technologie, und es ist hundertprozentig auch keine von

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