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Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Titel: Odyssey 01 - In die Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evan Currie
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wie gefährlich der Eintritt in eine potenziell gefährliche Raumregion war, wenn man die Augen nicht offenhielt.
    Als die Odyssey das System des Weißen Riesen verließ, zerriss der Mahlstrom der Tachyonen-Teilchen jeden Einzelnen in Stücke.

7
    Zwanzig Lichtjahre vom Ausgangspunkt des Sprungs entfernt setzte sich das Raumschiff Odyssey mit Mann und Maus wieder zusammen – ohne äußere Anzeichen von Schäden. Anders sah es jedoch im Inneren des Schiffs aus.
    »Commander! Ich brauche Meldungen aus allen Abteilungen«, befahl Weston und ging diplomatisch über die Würgegeräusche in seiner Nachbarschaft hinweg.
    Roberts gab einem Offizier den Wink, dem unglück­seligen Lieutenant Daniels beizustehen, der sein Abendessen – Spaghetti – großzügig über das Deck verteilte. Während Daniels hinausgeführt wurde, nahm eine junge Frau stillschweigend seinen Platz ein und vermied es dabei, in den Schlamassel auf dem Fußboden zu treten.
    »Die Empfangssensoren melden eine Störung auf dem vierten Planeten«, erklärte Roberts.
    Weston wusste, warum. Diese Sensoren empfingen Daten eines Zeitpunkts, der zwölf Stunden zurücklag. Ak­tuelle Informationen würden sie erst dann wieder hereinbekommen, wenn die Tachyonen-Generatoren wieder arbeiteten. Dennoch konnten diese Störungsmeldungen vielleicht einen Teil des Rätsels erklären, das sie zu lösen versuchten. »Daten korrelieren und auf mein Terminal legen, Commander.«
    »Ja, Captain.« Als Ergänzung zu seiner mündlichen Anweisung gab Roberts sicherheitshalber auch einen manuellen Befehl ein.
    Weston schaltete seinen Bildschirm ein. Nicht zum ersten Mal wünschte er sich, man hätte die holografischen Displays auch für die Brücke freigegeben. Leider hatte man diese Displays als potenziell instabil eingestuft und deren Einsatz bei lebenswichtigen Systemen abgelehnt. Weston akzeptierte diese Entscheidung, bedauerte sie aber trotzdem, als er auf den 14-Zoll-Schirm starrte. Ihm fehlte das riesige Display, das er in seiner Kabine sogar mit seinem einfachen Steuerpult aufrufen konnte.
    Lieutenant Michelle Winger war das »Mädchen für alles«, soweit es die Langstrecken-Sensoren betraf, mit denen fast jede Außenfläche der Odyssey übersät war. Doch als sie jetzt deren Datenstrom scannte, zog sie ein finsteres Gesicht. Viel lieber hätte sie weiter mit den drei Sensorenreihen gearbeitet, die sie zuvor ohne Genehmigung benutzt hatte. Die Informationen, die von den Langstrecken-Sensoren in schneller Folge hereinkamen, waren zwar interessant, aber Wingers besondere Stärke lag darin, Daten unterschiedlicher Frequenzen miteinander zu korrelieren.
    Hoppla . Sie kniff die Augen zusammen. Was zum Teufel ist das denn?
    Ihre Finger flogen über die Tastatur. Zugleich verfluchte sie den vorübergehenden Leistungsabfall der Energie, den jeder Sprung mit sich brachte. Als die Daten sich zu einer Art Bild zusammenfügten, warf sie einen Blick zur Leistungsanzeige hinüber.
    Die Systeme auf der Brücke hatten absolute Priorität, gefolgt von den Waffen- und Navigationssystemen. Aber auch Wingers Systeme standen ganz weit oben auf der Rangliste, und die Reaktoren lieferten schon wieder so viel Energie, dass sie in höchstens zwei Minuten ungehinderten Zugang zu allen Bereichen haben würde. In der Zwischenzeit hatte sie alle Scanner bereits hochgefahren, und sie arbeiteten tadellos. Also würde sie sich noch circa hundert Sekunden mit einfachen Operationen begnügen müssen.
    »Commander!«, sagte sie ein bisschen lauter als beabsichtigt. »Ich übermittle Ihnen jetzt erste Ergebnisse!«
    Erneut huschten ihre Finger über die Tastatur, um Roberts das Datenpaket zu schicken. Danach atmete sie tief aus – sie hatte nicht einmal bemerkt, dass sie die Luft angehalten hatte – und wandte sich wieder dem Bildschirm zu, wo die Daten immer noch markiert waren.
    Kurz danach, als das Energienetz wieder perfekt funktionierte, leuchteten auch ihre anderen Touchpads auf. Winger schreckte aus ihren Tagträumen hoch und konzentrierte sich wieder voll auf die Arbeit.
    »Hochenergetische Entladungen?«, fragte Weston beim Blick auf die Daten, die Roberts an ihn weitergeleitet hatte. Irgendetwas daran kam ihm bekannt vor. Mit hochgezogenen Brauen sah er auf. »Waffen?«
    »Sieht ganz danach aus«, erwiderte Roberts. »Könnte aber auch eine Gewitterfront auf dem Planeten sein.«
    »Ein Gewitter mit so viel Energie?« Weston schüttelte skeptisch den Kopf. »Nein … Um derartige Blitze zu

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