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Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Titel: Odyssey 01 - In die Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evan Currie
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Tachyonen-Matrix als wirksames Aufklärungsmittel ein. Allerdings hatte das auch viele Nachteile. Im Unterschied zur Infrarot- und Radar-Aufklärung und anderen Fernmesstechniken konnten die Tachyonen-Generatoren zwar aus einer Entfernung von Lichtjahren Informationen gewinnen, die sie zu Echtzeit-Bildern zusammensetzten, allerdings war das ein aufwendiges und kostspieliges Verfahren, und die Tachyonen hatten nur eine sehr kurze Lebensspanne.
    Weder Roberts noch Weston waren mit den mathematischen Grundlagen der Tachyonen-Technologie vertraut, aber beide wussten, dass Tachyonen auf dem Papier nicht einmal existierten. Es handelte sich um einen dieser komischen mathematischen Beweise, die jeglicher Realität zu widersprechen scheinen. Und auf dem Papier existierten die Tachyonen deshalb nicht, weil ihre Halbwertzeit zu kurz war, sie überhaupt zu messen. Trotzdem schafften es diese Partikel in dieser nicht messbaren Lebensspanne, über den Rand der Galaxie und wieder zurück zu reisen.
    Wenn die Tachyonen-Generatoren auf der Odyssey pulsierten, schossen diese unvorstellbaren, winzigen Teilchen vom Schiff aus in den Raum hinaus, verteilten sich und lösten dabei Interferenzen in der örtlichen Raumregion aus. Wenn sie gegen irgendetwas prallten – sei es ein einzelnes Atom oder der Stern des jeweiligen Systems – löste das einen vom Objekt ausgehenden Welleneffekt aus, der bis zu den wartenden Empfängern auf der Odyssey zurückgeworfen wurde.
    »Berichten Sie.«
    »Da draußen ist nichts, Sir«, erklärte Winger, als Commander Roberts hinter ihr auftauchte. Diesmal war sie kaum zusammengezuckt, und darauf war sie stolz.
    »Gar nichts?«
    »Nichts, das nach einem Schiff aussieht, Sir. Ich habe alle Informationen, die wir hereinbekommen haben, mit den Ergebnissen von gestern verglichen.« Sie zuckte die Achseln. »Rund um den vierten Planeten gibt es ein Feld voller Raumtrümmer, die offenbar nicht natürlichen Ursprungs sind. Die Metalllegierungen, der atomare Zerfall und einige Konstruktionen stimmen mit den Daten von gestern überein, aber diese Schiffe sind mausetot, Sir.«
    »Ich werde dem Captain mitteilen, dass wir von diesen toten Mäusen nichts zu befürchten haben«, erwiderte Roberts leicht sarkastisch. »Und tun Sie so etwas nie wieder.«
    »Äh … ja, Sir.« Winger wurde rot. »Tut mir leid, Sir.«
    »Sie müssen sich dafür nicht entschuldigen. Schreiben Sie sich das einfach hinter die Ohren.«
    »Ja, Sir.«
    Roberts ging zum Captain hinüber. »Sieht sauber aus, Sir. Allerdings gibt es dort einige Raumtrümmer, die mit denen übereinstimmen, die wir auf dem Schlachtfeld entdeckt haben.«
    »Aber keine Aktivitäten?« Weston blickte auf.
    »Keine, soweit wir erkennen können.«
    So laut, dass alle auf der Brücke es hören konnten, gab Weston Waters die Anweisung: »Bringen Sie uns in die Umlaufbahn des vierten Planeten!«
    »In die Umlaufbahn, aye, aye, Sir.«
    Als die gewaltigen Antriebe mit lautem Dröhnen ihre Arbeit aufnahmen, ging ein Beben durch die Odyssey. Die Vibrationen erschütterten das ganze Schiff, das jetzt in die Tiefen des interstellaren Raums eintauchte und die unsichtbare Grenze zum Sternensystem überschritt. Als das Schiff die Heliopause durchquerte, begann der gelbe Stern darauf einzuwirken. Unerbittlich zog die Gravitation es immer tiefer ins System hinein.
    Anfangs hatten die gewaltigen Antriebe und das Counter-Mass-System Mühe gehabt, der trägen Masse des Schiffs entgegenzuwirken, und sie waren nur langsam vor­angekommen. Doch dann sorgte die Anziehungskraft des Sterns für Beschleunigung. Bald darauf raste die Odyssey so schnell die Gravitationssenke hinunter, dass Lieutenant Daniels Antriebe und Energiefelder herunterschaltete. Jetzt trieb das Schiff in freiem Fall auf den Stern zu.
    Während er die Flugbahn überwachte, sorgte sich Lieute­nant Daniels nicht so sehr um den Pfad der Odyssey , sondern vor allem um irgendwelche Raumtrümmer, die ihr in den Weg geraten konnten. Trotz der leistungsstarken Navigationsfelder, die gegebenenfalls alles zur Seite drängen konnten, hielt er ständig ein Auge auf die Bildschirme. Auf jede Einzelheit zu achten war das A und O seiner Arbeit, besonders deswegen, weil bestimmte, weder durch magnetische noch elektrische Felder beeinflussbare Legierungen die Navigationsfelder ohne Weiteres durchdringen konnten.
    In der Natur begegnete man solchen Phänomenen nicht gerade häufig. Aber wie die Raumtrümmer rund um den vierten Planeten

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