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Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Titel: Odyssey 01 - In die Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evan Currie
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Leute jetzt sehen?«
    »Selbstverständlich. Hier entlang«, erwiderte Rame. »Leider mussten wir in mancher Hinsicht improvisieren, da wir einfach nicht auf die Aufnahme von fünfhundert neuen Patienten eingerichtet waren. Deshalb geht’s bei uns derzeit sehr viel hektischer zu als sonst.«
    Weston blieb bewusst etwas zurück und sah zu, wie Dr. Rame Titualar Saraf durch die Krankenstation führte. Er ließ seinen Blick durch die Räumlichkeiten und von Gesicht zu Gesicht schweifen, um sich einen Überblick zu verschaffen. Soweit er es beurteilen konnte, war keiner der Patienten älter als zwanzig, die meisten kamen ihm sogar deutlich jünger vor. Er blickte zum anderen Ende des Raums hinüber: Dort lag das winzige Baby, dessen Gesundheitszustand von Monitoren genauestens überwacht wurde, in seinem Brutkasten.
    Über sein Headset ließ sich Weston mit dem Ersten Offizier verbinden. »Commander Roberts, könnten Sie bitte zu den medizinischen Labors herunterkommen? Ich möchte dabei sein, wenn Milla vom Planeten zurückkehrt, und brauche Sie hier unten, um Titualar Saraf herumzuführen und Unterkünfte für unsere neuen Passagiere zu organisieren.«
    »Ja, Sir.«
    Zehn Minuten später war Weston auf dem Weg zur An­legestelle der Shuttles. Im Hangar überprüfte er die voraussichtliche Ankunftszeit der nächsten Flüchtlingsgruppe sowie die Passagierliste. Das nächste Shuttle würde erst in circa einer Stunde landen, sodass ihm Zeit blieb, etwas zu erledigen, das er schon seit Tagen hatte tun wollen.
    Er ging zu seinem alten Kampfjäger hinüber, der Archangel Eins, und öffnete eine Flügelklappe, um eine gründliche Inspektion vorzunehmen.
    Selbstverständlich stand den Angels ein ganzer Wartungsstab zur Verfügung, und die Archangel Null Eins war regelmäßig durchgecheckt worden, aber Weston hatte das nie zufriedengestellt. Bevor er sich zum Dienst im guten alten amerikanischen Marinekorps verpflichtet hatte, hatte er studiert – ausgerechnet Philosophie im Hauptfach. Und aus all den alten Texten, die er damals gelesen hatte, war ihm stets ein einziger Satz durch den Kopf geschossen, wenn er den letzten Kampfjäger der früheren Vereinigten Streitkräfte geflogen hatte: Nur ein törichter Krieger würde seine Waffen der Obhut irgendeines anderen Menschen anvertrauen.
    Natürlich konnte Captain Weston jetzt nicht mehr die komplette Wartung seines alten Kampfjägers übernehmen, doch zumindest in regelmäßigen Abständen überprüfen, ob diese Arbeit erledigt – und gut erledigt – wurde und dadurch die Funktionstüchtigkeit der Maschine sicherstellen. Deshalb setzte er sich vor den Bordcomputer und ging die Checkliste sorgfältig durch. Dabei verdrängte er, so gut er konnte, jeden Gedanken an das, was da draußen, außerhalb der gepanzerten Odyssey , geschah – den Gedanken an Dinge, die er nicht ändern und nicht beenden konnte.
    Fast fünfundvierzig Minuten später riss ein lautes Scheppern Weston aus seiner konzentrierten Arbeit: Die riesige Luftschleuse des Flugzeugträgerdecks schloss sich. Beim Aufblicken merkte er, dass eine Maschine der Archangels von der Patrouille zurückgekehrt war. Er wollte sich schon wieder dem Durchchecken seines Kampfjägers widmen, als ihm das Kennzeichen des gerade angekommenen Flugzeugs auffiel.
    Unverzüglich wand sich Weston aus seinem Sitz, stieß sich von der Archangel Eins ab und glitt durch den schwerelosen Hangar bis zum Andockmast, an dem das Flugzeug befestigt war. Der Pilot setzte gerade den Helm ab: Es war Stephen Michaels, der sehr erschöpft und frustriert wirkte.
    »Stephanos, du siehst furchtbar aus«, bemerkte er unverblümt.
    Stephanos verzog die Mundwinkel zu einem trockenen Grinsen, aber die Augen lächelten nicht mit. »Vielen Dank auch, Captain. Du findest immer die passenden Worte, stimmt’s?«
    »Ich habe bereits veranlasst, dass eine Gedenkfeier für Flare abgehalten wird. Dir bleiben ein paar Stunden zum Duschen und Umziehen. So wie du aussiehst, solltest du dich meiner Meinung nach auch ein bisschen hinlegen.« Weston klopfte seinem jungen Freund auf den Rücken. »Mach dir keine Sorgen, ich kümmere mich um alles.«
    Flares Tod lag Stephanos schwer auf der Seele. Er wusste, dass Weston recht hatte: Er sah tatsächlich furchtbar aus und brauchte Zeit, um sich auf die Gedenkfeier vorzubereiten. »Also gut, Captain. Bis später.«
    Weston sah zu, wie sich der junge Pilot hinunterließ, bis seine Magnetstiefel Bodenhaftung hatten, und auf den Weg

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