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Öffne deine Seele (German Edition)

Öffne deine Seele (German Edition)

Titel: Öffne deine Seele (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan M. Rother
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beiden erwähnt worden?»
    «Nein.» Wienand schüttelte den Kopf. «Niemals. Erst beim Zugriff am Dradenauhafen und als ich die Fotos von den Mädchen gesehen habe, ist mir klargeworden, dass es um die Mädchen aus der Wohnung geht.»
    Albrecht betrachtete ihn aufmerksam.
    Nein, dachte er, das war eindeutig keine Lüge.
    Er biss die Zähne zusammen.
    Ein zusätzlicher Beweis für die Verwicklung der beiden Männer wäre wichtig gewesen.
    Doch er hatte auch nicht erwartet, dass Friedrich Sieverstedt so unvorsichtig gewesen war. Möglicherweise wussten nicht einmal dieser Merfeld und der andere, noch namenlose Komplize, für wen sie eigentlich arbeiteten.
    Er machte sich einige Notizen. Diese Mitschrift war nur vorläufig. Die Angaben würden noch ergänzt werden, ein gigantisches bürokratisches Hickhack, doch mit dieser Aussage hatte er sich abgesichert.
    Die Wohnung in der Lesserstraße in Wandsbek war auf den Namen Kevin Merfeld angemietet, sodass es von dieser Seite keinerlei Hinweise auf Sieverstedt Import/Export gab, geschweige denn auf den Konsul oder Retzlaff persönlich. Er hätte mit Gefahr im Verzug argumentieren können, wenn er das Souterrain stürmen ließ, doch ihm war bewusst, dass er sich damit auf dünnes Eis begeben hätte.
    Wortlos legte er dem Mann das Schriftstück hin.
    Wienand las, danach der Anwalt. Sie setzten ihre Namen darunter, Albrecht und Lehmann unterschrieben ebenfalls.
    Der Hauptkommissar nickte stumm. Er hatte gehofft, dass in diesem Moment zumindest ein Teil der Anspannung von ihm abfallen würde. Doch das war nicht der Fall.
    Das Schlimmste kommt erst noch, dachte er.
    Wienand hatte zuletzt auf die Tischplatte gestarrt, wo das Dokument längst verschwunden war. Jetzt blickte er auf. In seinem Gesicht war keine Farbe mehr.
    «Dann darf ich … gehen?»
    Albrecht gönnte ihm einen letzten, langen Blick.
    «Bitte», sagte er. «Sie sind ein freier Mann.»
    Wienand schlurfte aus dem Raum, gefolgt von seinem Anwalt.
    Jörg Albrecht holte tief Luft.
    «Machen wir uns auf den Weg», murmelte er.
    ***
    Es war nicht das erste Mal, dass sich Joachim Merz dem Anwesen in den Schwarzen Bergen nach Anbruch der Dunkelheit näherte.
    Seitdem er Marius vertrat, hatte sich regelmäßig die Notwendigkeit ergeben, Gespräche zu führen. Geschäftstermine.
    Dieser Abend war anders.
    Dunkelheit lag über dem Ehestorfer Heuweg. Die Stromversorgung für die Straßenbeleuchtung war noch immer ausgefallen.
    Nur für Sekunden erhellte der Lichtkegel des Scheinwerfers winzige Ausschnitte der Wirklichkeit: Im Geäst eines halb niedergebrochenen Baumes hingen bunte Fetzen, die zu einem Campingzelt gehört haben mussten. Wenige Schritte entfernt sah Merz die Überreste eines Transparents: Für Ma… …gen Polizeigew…
    Ein verloren wirkendes Grüppchen drückte sich an der Straße herum, Kapuzenpullover tief ins Gesicht gezogen. Merz konnte keine Gesichter erkennen.
    Versprengte Überreste des Teams, das er für die Kundgebung engagiert hatte? Oder Silvio Weismann, der Organisator der Demonstranten, und seine Leute, die aus eigenem Antrieb erschienen waren und den bizarren Auftritt aus Überzeugung absolviert hatten?
    Er konnte es nicht sagen.
    Vor allem war die Szene geisterhaft.
    Als der Wachmann an der Hauptzufahrt den Jaguar des Anwalts erkannte, öffnete er auf der Stelle das Tor. Hier funktionierte die Beleuchtung. Marius’ Anwesen verfügte über einen Notstromgenerator, was indessen am Morgen keinen Unterschied gemacht hatte, als Merz versuchte, den Moderator zu erreichen. Zusammengebrochene Telefonleitungen waren zusammengebrochene Telefonleitungen.
    Doch wie sich zeigte, war auf dem Gelände auch alles andere wieder im Griff: Vom Windbruch nichts mehr zu erkennen. Die Asphaltpiste lag da, als hätte es das Unwetter, das die gesamte Bergflanke verwüstet hatte, niemals gegeben. Sören und seine Mitstreiter hatten sich rangehalten.
    Minuten später tauchte der Umriss des alten Gutshauses zwischen den Bäumen auf. Merz spürte, wie sich Dennis’ Haltung am Steuer veränderte.
    Ein klein wenig hatte die Anlage etwas von einem Märchenschloss bei diesen Lichtverhältnissen.
    Oder von einem Spukschloss, dachte der Anwalt.
    Sein Blick glitt über den Parkplatz. Folkmar war natürlich da, so kurz vor Beginn der Sendung, doch der Wagen des Arztes war nirgends zu sehen. Anscheinend ging es Marius tatsächlich besser.
    Sonst war der Parkplatz leer.
    Die beiden Männer stiegen aus. Staunend sah Dennis sich

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