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Öffne deine Seele (German Edition)

Öffne deine Seele (German Edition)

Titel: Öffne deine Seele (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan M. Rother
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Ehemann – das ist die eine Seite ihres Wesens. Die Sehnsucht nach dem wilden, leidenschaftlichen Abenteuer eine zweite. Die beiden Herren, die diese unterschiedlichen Facetten verkörpern, haben offenbar gerade beschlossen, auf die altmodische Weise miteinander auszutragen, welche dieser Seiten den Sieg davonträgt.»
    Albrecht starrte ihn an.
    Glaubt er, was er da redet?
    «Was selbstverständlich nichts daran ändert, dass die Entscheidung bei dir liegt, liebe Hannah. Vor allem aber ergeben selbst diese so unterschiedlichen Facetten nur einen kleinen Teil des Menschen, der du in Wahrheit bist. Denn in Wahrheit, mehr als alles andere, bist du – eine Polizeibeamtin. Das war dein tiefster, dein sehnlichster Wunsch, schon als kleines Kind. Und ich behaupte, dass es einen Menschen gibt, einen einzigen Menschen, der diese Facette besser kennt als jeder andere: dein Vorgesetzter und väterlicher Freund – Hauptkommissar Jörg Albrecht.»
    Väterlicher Freund?
    Albrecht starrte den Moderator an.
    Ein einladendes Nicken.
    Nein. Nicht einladend, es war eher ein Befehl.
    Ein Nicken zum Tisch.
    Dort lag etwas. Marius’ Notizbuch.
    Zögernd trat der Hauptkommissar näher.
    Folkmar riecht geradezu penetrant nach Sun von Jil Sander.
    Verwirrt sah Albrecht den Mann an.
    «Du scheinst einen beachtlichen Eindruck auf die Männer in deinem Leben zu machen, Hannah», fuhr Marius im Plauderton fort, während er das Notizbuch beiläufig wieder an sich zog und rasch etwas schrieb. «Dass sie offenbar bereit sind, dir in diesem Moment beizustehen, deine Seele zu öffnen – und auch ihre eigene.»
    Das Notizbuch wurde wieder beiseitegeschoben.
    Folkmar = Justus. Merz + Dennis verfolgen ihn. Er darf nicht wissen, dass er durchschaut ist. Spielen Sie mit!!!
    Der letzte Satz war doppelt unterstrichen.
    Albrecht starrte abwechselnd auf den Moderator und den Bildschirm.
    Hannah Friedrichs, hilflos und gefesselt.
    Er sah ihren Blick.
    Und musste an den Blick eineinhalb Tage zuvor denken, als er ihr eröffnet hatte, dass sie von der Ermittlung abgezogen war.
    Der Ermittlung, in der sich in diesem Moment die Ereignisse überschlugen.
    Er war der Leiter dieser Ermittlung. Der Täter war flüchtig, verfolgt vom Ehemann des letzten Opfers und einem Prominentenanwalt.
    Albrecht musste hinterher. Alles andere war unverantwortlich.
    Wenn Isolde Lorentz noch nach etwas suchte, das ihm endgültig das Genick brechen würde, war dies die ideale Vorlage.
    Schwer ließ sich Albrecht auf den Stuhl sinken, auf dem eine Minute zuvor noch Joachim Merz gesessen hatte.
    Es fühlte sich richtig an.
    ***
    «Stehen bleiben, sage ich!»
    Nicht für einen Lidschlag zog Joachim Merz in Erwägung, der Anweisung Folge zu leisten.
    Der Korridor lag im Dunkeln, nur die matt dämmernden blauen Bodenleisten gaben Orientierung.
    Der Anwalt hastete voran. Irgendwo in der Finsternis vor sich hörte er Schritte, die er sich möglicherweise nur einbildete.
    Schritte auch hinter ihm, deutlicher allerdings, und dermaßen polterig, dass es nur Dennis Friedrichs sein konnte.
    Was war mit Albrecht? Hannahs Chef musste aufgegeben haben.
    Merz starrte in die Dunkelheit und hoffte auf einen verräterischen Lichtschimmer, irgendein Zeichen, an welcher Stelle der Techniker eine Tür öffnen und den lang gestreckten Flur verlassen würde.
    Nichts.
    Folkmar.
    Es war direkt vor ihren Augen geschehen, in so viel mehr als einer Beziehung, die ganze Zeit.
    Die Stimme war ein automatisierter Prozess, der auf Tastendruck erklang.
    Merz verfluchte sich. Verfluchte sie alle, am allermeisten den Moderator. Folkmar hatte ihnen allen, selbst Marius etwas vorgespielt.
    Und jetzt?
    Marius forderte Hannah auf, sich zwischen Merz und Dennis zu entscheiden.
    Und Hannah: Ich … Ich kann nicht.
    Mit diesem einen Satz hatte sie ihr Urteil gesprochen.
    Justus konnte in Aktion treten als Werkzeug der Gerechtigkeit.
    Wieder lauschte Merz. Waren die Schritte noch vor ihm?
    Der Techniker konnte nicht weit sein.
    Der Gebäudekomplex war verwinkelt und unübersichtlich. Merz hatte bei seinen Besuchen nur einen Bruchteil der Räume zu sehen bekommen.
    Doch zwischen dem Augenblick, in dem auf dem Monitor eine Hand aus der Dunkelheit nach der Binde gelangt und sie Hannah vom Kopf gerissen hatte, und dem Moment, in dem Folkmar ins Studio zurückgekommen war, hatten nur wenige Minuten gelegen.
    Hannah war hier! Irgendwo hier!
    «Merz!», rief Dennis, ein ganzes Stück hinter ihm. Merz würde den Teufel tun und

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