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Öffne die Augen: Thriller (German Edition)

Öffne die Augen: Thriller (German Edition)

Titel: Öffne die Augen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franck Thilliez
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klickte auf ein Powerpoint-Dokument. Darunter verbarg sich ein Video Brainwash01.avi. » Neun von Sanders ehemaligen Patienten sind mit Unterstützung ihrer Familien Lavoix’ Beispiel gefolgt und haben geklagt. Die anderen Patienten aus Barley waren entweder verstorben, traumatisiert oder unfähig, sich an die Behandlung zu erinnern, die sie erhalten hatten. Und jetzt hören Sie gut zu, was ich Ihnen sage, es ist äußerst bedeutsam für alles Weitere. 1973 erfuhr die CIA , dass die Presse sich für ihre Belange interessierte, und ließ sämtliche Akten über das Projekt Mkultra verschwinden. Aber die CIA ist ein riesiger Verwaltungsapparat mit Sitz in Washington. Joseph Rauth war davon überzeugt, dass zwingend Spuren von einem so bedeutenden Projekt zurückgeblieben waren, das fünfundzwanzig Jahre angedauert und Dutzende von Leitern und Tausende von Angestellten in Schwierigkeiten gebracht hatte. Durch die Rockefeller-Kommission haben wir die Erlaubnis bekommen, Dokumente und Materialen über die Bewusstseinskontrolle einzusehen. Für die Recherchen engagierten wir einen Freiberufler, Franck Macley, einen ehemaligen CIA -Agenten. Nach mehreren Wochen bestätigte er uns, dass der größte Teil der Akten von den beiden Verantwortlichen Samuel Neels, Chef der CIA , und seinem Vertrauten Michael Brown vernichtet worden war. Aber durch seine Hartnäckigkeit fand Macley im RRC , dem Retired Record Cente r der CIA – eine Art Archiv, wenn Sie so wollen–, sieben große Kisten mit Akten über Mkultra. Sie waren im Labyrinth der Verwaltung untergegangen. Mehr als sechzehntausend Seiten Akten, auf denen zwar die Namen geschwärzt waren, die aber detailliert darüber Bericht erstatteten, wie in hundertvierundvierzig Universitäten der USA und Kanadas, zwölf Krankenhäusern, fünfzehn privaten Einrichtungen– darunter die von Sanders– und drei Strafanstalten zehn Millionen Dollar für Mkultra ausgegeben wurden.«
    Er klickte das Powerpoint-Dokument an.
    » In diesem Archiv haben wir Bilder gefunden und auch einen Film, den ich digitalisiert habe. Hier einige der Fotos, wir vermuten, dass Sanders selbst sie während seiner Experimente am Barley Institute aufgenommen hat.«
    Die Bilder flimmerten vorbei. Man sah Patienten im Pyjama, festgeschnallt auf Bahren, die in einem langen Gang hintereinander aufgereiht waren. Dann dieselben Patienten, die völlig verstört mit Kopfhörern an Tischen vor Tonbandgeräten saßen. Die Gesichter waren starr und ausdruckslos, die Augen dunkel umschattet. Lucie konnte sich mühelos die schreckliche Atmosphäre vorstellen, die im psychiatrischen Krankenhaus Barley in Montreal geherrscht haben musste.
    » Das sind die bemitleidenswerten Opfer von Sanders. Dieser brillante, gut ausgebildete Psychiater war stets von dem Willen besessen, psychische Krankheiten zu heilen, ohne dass es ihm je gelungen wäre, sein Ziel zu erreichen. Und das hat ihn letztlich selbst wahnsinnig gemacht. Rein zufällig ist er eines Tages darauf gekommen, dass sich eine wiederholte und intensive Konfrontation der Patienten mit den Aufnahmen ihrer eigenen Therapiesitzungen sehr positiv auszuwirken schien. Von da an eskalierte das Ganze und entwickelte sich schließlich zu einem Horrorszenario. Anfangs zwang Sanders die Kranken, täglich drei bis vier Stunden pausenlos Kopfhörer zu tragen. Doch angesichts des Widerstandes und der Weigerungen entwickelte er Modelle, die man nicht abnehmen konnte. Also zerschlugen die Patienten die Tonbandgeräte, darauf reagierte er, indem er diese durch ein Gitter schützte. Die Patienten rissen die Kabel heraus, also fesselte er sie mit Gurten, um sie daran zu hindern. Schließlich betäubte Sanders sie mit LSD , einer zerstörerischen neuen Droge, die erst wenige Jahre zuvor entdeckt worden war. Für den Psychiater war das LSD ein Wundermittel: Die Kranken blieben nicht nur ruhig, sondern das oft hinderliche Bewusstsein wurde ebenfalls ausgeschaltet, sodass die durch den Kopfhörer wiedergegebenen Worte direkt in ihr Gehirn vordrangen.«
    LSD … Judith Sagnol… der Arzt in den alten Lagerhallen. War das möglicherweise Sanders gewesen? Jener Arzt, mit dem Lacombe zu tun gehabt hatte? Hatten die beiden gemeinsam für Mkultra gearbeitet? In Lucies Kopf überschlugen sich die Fragen. Und Rotenberg würde ihr die Antworten geben können, dessen war sie sich ganz sicher.
    Auf dem Monitor folgte ein Bild auf das andere. Die Kopfhörer der Patienten wurden immer perfekter, die Reihe der

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