Öl!
Turmbauholz seien sämtliche Lager leer, und täglich kämen massenweise neue Aufträge herein. Dad unterbrach ihn. Das wisse er alles, aber hier handle es sich um einen Spezialfall, er habe grad einen Vertrag abgeschlossen, wo er ein Riesenpfand bei der Bank hinterlegt habe, und von Stahltürmen halte er nix; die Holzfritzen müssten ihm einfach helfen, wenn sie ihn nicht für immer verlieren wollten. Er plane die Bestellung von einem halben Dutzend weiterer Bohrtürme, Lieferung innerhalb von drei Monaten; außerdem müsse Mr Ascott wissen, dass dieses von Dad geplante Bohrloch das Ölfeld vergrößere und zu weiteren Erschließungen und einer Ankurbelung des Holzhandels führen werde. Dad handle also im öffentlichen Interesse, deswegen müssten sie alle zusammenhalten und ihm entgegenkommen. Außerdem bilde Dad grad ein kleines Konsortium, das Anteile an diesem ersten Bohrloch verkaufe – ganz diskret, für Leute, die einen Blick für günstige Gelegenheiten haben und Wert drauf legen, gleich zu Beginn einzusteigen; und Mr Ascott wisse ja, dass Dad zu seinem Wort stehe und kein Schaumschläger wär.
Mr Ascott bejahte dies, und Dad fuhr fort, er habe vor, diesem Ölfeld besonders viel Zeit zu widmen, er wolle was richtig Großes draus machen, und dazu würd er gern eine kleine Gesellschaft gründen, in der alle zusammenhielten, nur so liefen die Dinge in dieser Welt. Mr Ascott antwortete, natürlich, Kooperation sei das Schlüsselwort im modernen Geschäftsleben, das gebe er zu, und er runzelte die Stirn, studierte einige Papiere auf seinem Schreibtisch, rechnete ein bisschen auf einem Block herum und fragte, um welche Uhrzeit genau Dad das Bauholz haben müsse. Dad erklärte, der Zementierer habe den Keller und die Fundamente halb fertig, und sein Zimmerer stelle grad eine Mannschaft zusammen – in einer solchen Sache verlasse er sich nicht auf Bauunternehmer. Es würd reichen, wenn Mr Ascott die Schwellbalken Donnerstagabend liefere.
Mr Ascott erwiderte, sie hätten große Probleme, weil die Straßen rings um den Prospect Hill so schlecht seien, und Dad sagte, das wisse er, da müsse eben schnell was getan werden. Er gehe jetzt gleich zum Bezirksstraßenbaudirektor. Na gut, sagte Mr Ascott, er werde seinen Teil erledigen, und Dad lud ihn ein, das Feld zu besichtigen; er würd ihm dort gern ein paar gute Tipps geben. Sie schüttelten einander die Hände, und Bunny ließ sich wieder das Haar zausen – bei Geschäftsabschlüssen musste er immer so tun, als mache ihm das nichts aus.
Damit war das erledigt. Als sie ins Auto stiegen und losfuhren, wiederholte Dad seine Maxime, Schmiere sei billiger als Stahl. Damit meinte er, dass man die anderen am Gewinn beteiligen müsse, denn auf diese Weise würden sie Teil der «Gesellschaft» und täten schnell, was man von ihnen verlange. Unterdessen waren sie im Amt des Straßenbaudirektors angekommen, mit dem sie ein weiteres spezielles vertrauliches Gespräch führten. Der Beamte Mr Benzinger, ein scharfsinniger kleiner Mann mit Zwicker, war nicht wie ein vermögender Mann angezogen, Bunny erkannte das an Dads verändertem Tonfall. Hier wurden keine Goldfolienzigarren getauscht und nicht übers Wetter geplaudert, sondern Dad kam sofort zur Sache. Er sei nach Beach City gekommen, um hier ein Vorhaben durchzuziehen, das Hunderte von Männern in Lohn und Brot brächte, und das bedeute Millionen Dollar für die öffentliche Hand. Die Frage sei, ob die Straßenbaubehörde zur Zusammenarbeit bereit sei, um dies zu ermöglichen.
Mr Benzinger antwortete, natürlich würden die Behörden gern alles diesbezüglich Nötige tun, dazu seien sie ja da, das Pech sei nur, dieser Ölfund am Prospect Hill erwische sie zu einem Zeitpunkt, wo sie überhaupt keine Mittel für eilige Arbeiten hätten. Dad sagte, das könne schon sein, aber es müsse doch einen Weg geben, mit einer solchen Situation fertigzuwerden, es müssten halt alle einander helfen.
Mr Benzinger zögerte und fragte, was genau Mr Ross denn wünsche. Dad erklärte, er werde demnächst auf dem und dem Grundstück bohren, und zog eine kleine Karte hervor, auf der eingezeichnet war, welche Straßen planiert und mit Schotter ausgebessert werden mussten, damit seine Schwellbalken am Donnerstagabend angeliefert werden konnten. Mr Benzinger sagte, das ließe sich vielleicht machen, und bat seine Sekretärin, die einzige andere Person im Raum, hinauszugehen und Mr Jones zu holen. Dad begriff. Kaum war die Sekretärin draußen,
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