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Offene Rechnungen

Offene Rechnungen

Titel: Offene Rechnungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacobsen Harald
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Verärgerung in dem Hauptkommissar hoch.
»Das war ein lupenreiner Einbruch, Herrschaften!«
Bei seinem Einwurf schlugen Juliane und Simon die Augen nieder, obwohl Frank aufflammenden Widerspruch in den blauen Augen der Psychologin bemerkt hatte. Tatsächlich ärgerte Juliane sich über diesen Einwurf, nachdem Reuter vorher diesen Themenbereich als abgehandelt angesehen hatte. Wieso musste er dann nochmals in der Wunde herumstochern?
»Daran haben wir in dem Moment ganz ehrlich nicht gedacht, Herr Reuter. Wir wollten einfach nur herausfinden, was Herr Sonntag dort vorhatte«, war es erneut Simon, der reumütig einlenkte.
Frank wurde hellhörig, als der Arzt den Ehemann der Pächterin erwähnte.
»Herr Sonntag?«
Juliane ärgert sich über Simon. Nicht so sehr, weil er erneut Reue zeigte. Es wurmte sie vielmehr, dass er ihr quasi die Pointe versaut hatte. Bisher hatte keiner von ihnen erwähnt, dass nicht Heike Sonntag, sondern ihr Mann mit dem Transporter unterwegs gewesen war.
»Ja, wir haben auch nicht schlecht gestaunt. Herr Sonntag hat zusammen mit anderen Männern eine Reihe von Kisten in den Transporter verladen.«
Juliane schilderte die Situation in der Lagerhalle.
»Verstehe. Sie konnten vermutlich nicht sehen, was sich in den Kartons befand. Oder?«
Frank hegte wenig Hoffnung, dass man den Inhalt anhand der Kartons einschätzen konnte.
»Nicht gleich, aber später schon«, frohlockte Juliane, da ihr endlich ein Knüller zur Verfügung stand.
Frank beugte sich überrascht vor. Eine böse Vorahnung beschlich ihn, als die Psychologin mit vor Begeisterung glühenden Wangen weitererzählte. Er konnte die unglaubliche Naivität der beiden Hobbydetektive kaum fassen.
»Sie sind zum Wagen hin und haben sich den Inhalt der Kartons angesehen? Mein Gott, welch ein Wahnsinn!«
Selbst Juliane musste im Nachhinein eingestehen, dass ihr nächtliches Vorgehen reichlich riskant gewesen war. Zum Glück hatte es keine bösen Folgen gehabt.
»Ja, schon. Dafür haben wir jetzt aber einen echten Hinweis, was Ralph Wiese vermutlich im Zentrum gesucht hat.«
Frank warf seiner Kollegin einen gequälten Blick zu, da die Psychologin eine dramatische Pause in ihrer Erzählung eingelegt hatte. Hoffentlich war die Entdeckung wirklich so viel wert, wie die Psychologin offensichtlich annahm.
»Und? Was war nun in den Kartons?«
Mit zufriedenem Grinsen erzählte Juliane es, während sich ein nachdenklicher Frank Reuter zurücklehnte. Markenkleidung? Was für krumme Geschäfte mochte Reinhard Sonntag mit Designerkleidung vorhaben?
»Wir gehen davon aus, dass Herr Sonntag diese Kleidungsstücke unter der Hand verkauft. Vermutlich ist Ralph irgendwie darauf aufmerksam geworden und hat deswegen im Zentrum recherchiert.«
Simon fasste die Vermutung der Freunde zusammen und bemerkte zu seiner Freude, wie der Hauptkommissar zustimmend nickte. Offenbar konnte er sich mit der Theorie anfreunden, was dann doch zur Entlastung von Ariane führen konnte. Simon spürte Erleichterung in sich aufsteigen.
»Können Sie und Esther nicht einfach die Cafeteria und vielleicht auch das Haus der Sonntags durchsuchen? Die ganzen Kartons müssen doch zu finden sein und damit hätten Sie Herrn Sonntag quasi überführt«, schlug Juliane voller Euphorie vor.
Frank verzog erneut sein Gesicht, angesichts dieser sehr naiven Vorstellung von Polizeiarbeit. Esther übernahm es, den Freunden die rechtlichen Schwierigkeiten zu verdeutlichen.
»Um überhaupt einen richterlichen Durchsuchungsbeschluss zu bekommen, müssen stichhaltige Beweise dafür vorliegen. Hätten Hauptkommissar Reuter oder ich die Beobachtung gemacht, wäre vermutlich ein Richter zu überzeugen gewesen. Doch eure Aktion war illegal und daher können wir die daraus gewonnenen Erkenntnisse nicht verwenden. Offiziell dürfen weder Frank noch ich etwas davon wissen.«
Erstmals wurden Juliane und Simon die Konsequenzen ihrer Handlung bewusst und wieso die Beamten von einer Behinderung der Ermittlungen gesprochen hatten. Simon warf der Psychologin einen verzweifelten Blick zu, den diese jedoch überhaupt nicht bemerkte. Juliane war in Gedanken versunken, wollte nicht so einfach klein beigeben. Ihr schoss ein Gedanke durch den Kopf.
»Wenn wir mit unserer Theorie richtig liegen, müssen die gestohlenen Designersachen doch unters Volk gebracht werden. Wo findet man am ehesten Abnehmer für diese Kleidung?«
Sie schaute auffordernd zu den Kriminalbeamten. Es war aber Simon, der antwortete, weil ihm eine frühere

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