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Offensive Minotaurus

Offensive Minotaurus

Titel: Offensive Minotaurus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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be­deu­ten­de Wis­sen­schaft­ler ver­schwun­den. Sind sie hier?«
    »So­gar zwan­zig. Ins­ge­samt hal­ten sich hier zur Zeit drei­und­fünf­zig Per­so­nen auf. Sie ein­ge­rech­net.«
    »Ist je­mand ver­stor­ben?«
    Sei­ne Hän­de be­gan­nen wie­der zu zit­tern. Er be­trach­te­te sie nach­denk­lich.
    »Ein schlech­tes Zei­chen«, mur­mel­te er vor sich hin. »Ja, wir hat­ten bis jetzt vier To­te. Ich weiß al­ler­dings nicht, wie vie­le Men­schen di­rekt in das Raum­schiff ge­bracht wur­den. Ich konn­te nur je­ne re­gis­trie­ren, die in die Druck­bla­sen ka­men. Die Ver­hö­re fin­den im Kreu­zer statt.«
    »Ver­hö­re?« Ich hielt den Atem an. Er lach­te grim­mig auf.
    »Wo­zu, den­ken Sie wohl, sind wir hier ge­fan­gen? Man möch­te er­fah­ren, was die füh­ren­den Män­ner der ir­di­schen Wis­sen­schaft je­mals ent­wi­ckelt und er­fun­den ha­ben. Lei­der ist ei­ne Aus­sa­ge­ver­wei­ge­rung un­mög­lich. Man wird sug­ge­s­tiv ge­zwun­gen, al­les zu be­rich­ten. Die Ge­fahr für die Er­de ist un­ge­heu­er­lich. Wenn die Hyp­nos ih­re Un­ter­la­gen nach Hau­se brin­gen, ha­ben wir die In­va­si­on aus dem Weltall. Sir – das Schiff darf nicht mehr star­ten!«
    Er blick­te mich zwin­gend an. Ich nick­te. Ich hat­te ver­stan­den, wuß­te aber auch, daß ich bei ei­nem Ver­hör in größ­te Ge­fahr ge­ra­ten muß­te.
    »Schwie­rig­kei­ten?« er­kun­dig­te sich Ka­nopz­ki be­un­ru­higt.
    Ich er­klär­te mei­ne Be­fürch­tun­gen. Er nick­te.
    »Sie müs­sen schnells­tens mit Aich spre­chen. Es wird sich ei­ne Lö­sung fin­den las­sen. Ver­ges­sen Sie nie, daß wir für die Hyp­nos im­mer noch Frem­de sind, auch wenn sie schon her­aus­ge­fun­den ha­ben, wie der mensch­li­che Kör­per be­schaf­fen ist und wie wir uns im Lau­fe der Jahr­tau­sen­de ent­wi­ckelt ha­ben.«
    Dr. Worms öff­ne­te die Tür.
    »Vor­sicht, die Strei­fe kommt in den Bau.«
    Ka­nopz­ki rief die bei­den Hel­fer. Es han­del­te sich um Tech­ni­ker der Mars­be­sat­zung, die als Er­satz für das feh­len­de Sa­ni­täts­per­so­nal ein­ge­sprun­gen wa­ren. Ich wur­de auf die Tra­ge ge­legt und ab­trans­por­tiert.
    Ich streck­te mei­ne pa­ra­psy­chi­schen Füh­ler aus und or­te­te so­fort zwei Hyp­nos, die sich auf ei­nem rou­ti­ne­mä­ßi­gen Kon­troll­gang be­fan­den.
    Sie be­weg­ten sich sorg­los. Ih­re Waf­fen steck­ten in den Kom­bi­na­ti­ons­gür­teln ih­rer Uni­for­men. Sie ver­trau­ten auf ih­re blocks­ug­ge­s­ti­ven Fä­hig­kei­ten.
    Als ich vor­über­ge­tra­gen wur­de, tra­ten sie zur Sei­te. Ich fühl­te ih­re pa­ra­men­ta­le Aus­strah­lung wie einen kör­per­li­chen Schmerz. Er mä­ßig­te sich, je wei­ter ich mich von ih­nen ent­fern­te.
    Das Kli­nik­ge­bäu­de war zwei­ge­schos­sig und ver­füg­te über einen Auf­zug. Ich wur­de in den Korb ge­scho­ben und nach oben ge­fah­ren. Die bei­den Tech­ni­ker schie­nen zu ah­nen, daß Ka­nopz­ki ein ge­wag­tes Spiel trieb.
    Ei­ner von ih­nen, ein rot­haa­ri­ger Mann mit Ha­ken­na­se, mein­te spöt­tisch:
    »Jetzt dür­fen Sie Ih­re schö­nen Au­gen wie­der öff­nen. Kön­nen wir et­was für Sie tun?«
    »Hät­test du ge­schwie­gen, hät­te ich dich für einen Wei­sen ge­hal­ten«, sag­te der zwei­te Mann, ei­ne dun­kel­haa­ri­ge Er­schei­nung mit fal­ti­gen Ge­sichts­zü­gen.
    Der Rot­haa­ri­ge wink­te ab.
    »Mei­ne Weis­heit ist un­durch­sich­tig, Je­my. Wie oft muß ich das noch be­to­nen?«
    Ich schau­te mir die Män­ner an.
    »Hei­no Barts ist mein Na­me«, stell­te sich der Rot­haa­ri­ge vor. »Mein Be­glei­ter nennt sich in An­leh­nung an fran­zö­si­sche Vor­fah­ren Je­re­my La­bel. Der Fa­mi­li­enna­me ist im Lau­fe der Jahr­hun­der­te so­zu­sa­gen et­was ver­un­glückt. Und wie dür­fen wir Sie an­re­den, Lei­dens­ge­nos­se?«
    Barts blin­zel­te mir zu. Ich fand ihn sym­pa­thisch. Er hat­te we­der sei­nen Hu­mor noch sei­nen Mut ver­lo­ren.
    »Ralf Gun­nar­son, Dr. Gun­nar­son, wenn Sie wol­len. Ul­tra­ener­gie-Phy­sik.«
    »Schon wie­der ein Aka­de­mi­ker«, murr­te Je­re­my. »Hier kriegt man über­haupt kei­ne ge­wöhn­lich Sterb­li­chen mehr zu se­hen.«
    Ich

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