Oft
Ryan, der mit Timmy herumscherzte.
Als Lauren ihn entdeckte, stockte sie kurz, doch sofort richtete sie ihre Aufmerksamkeit auf das Anrichten der Speisen.
Allmählich füllte sich die Scheune, etliche Leute aus Stillwell und von den umliegenden Ranches trafen ein und eine fröhliche Stimmung breitete sich aus, es wurde gegessen, getrunken, gescherzt und gelacht.
Lauren saß mit ihren Brüdern sowie Joyce und Melody an einem der Tische direkt an der Tanzfläche und sah immer wieder unruhig zur Tür, rechnete jede Minute damit, dass Matt eintraf. Ihr war klar, dass es nicht gerade der beste Zeitpunkt für solch ein Gespräch war, aber sie wollte es hinter sich bringen, und hoffte, dass er bald auftauchen würde.
Ein Stück von ihr entfernt standen Rose und Millie zusammen. Sie warfen ständig Blicke in Laurens Richtung, tuschelten leise miteinander, und beobachteten Ryan, der mit ein paar anderen Cowboys an der kleinen, improvisierten Bar stand und trübsinnig in sein Bierglas starrte.
Nachdem das Essen vorüber war, setzte Rose sich schließlich in Bewegung und nahm dem Sänger der Countryband das Mikrofon aus der Hand. Sofort kehrte Ruhe ein und alle Augen hefteten sich erwartungsvoll auf sie.
»Liebe Gäste, ich freue mich, dass ihr alle so zahlreich erschienen seid, und ich hoffe, ihr habt Spaß an unserem alljährlichen Fest«, begann sie ihre Ansprache. »Wie ihr wisst, ist es Tradition, dass wir eine Erntedankkönigin und einen König krönen, und das wollen wir natürlich auch dieses Jahr wieder so halten.«
Die Anwesenden klatschten begeistert in die Hände. Zwar war die Wahl des Königspaars rein symbolisch und die beiden ‚Ämter‘ ohne jegliche Bedeutung, doch den Gewinnern winkten ein kleines Fässchen Whiskey und ein Korb mit allerlei Delikatessen, und entsprechend hob sich jetzt die Stimmung. Millie reichte Rose einen Topf, aus dem diese einen Zettel zog und ihn feierlich auseinanderfaltete.
»Die diesjährige Erntedankkönigin ist …«, sie machte eine kunstvolle Pause, »… Lauren McDermott.«
Applaus ertönte, und Joyce gab Lauren einen kleinen Schubs.
»Auf, geh nach vorne.«
Widerstrebend erhob Lauren sich und stellte sich neben Rose, die unterdessen in einem zweiten Topf herumwühlte und einen weiteren Zettel hervorzog.
»Und die Krone des Königs geht an …«, sie schaute sich scheinbar suchend in der Scheune um und sah dann Ryan an, »… Ryan Davis.«
Genauso lustlos wie Lauren trat er nach vorne, und verfolgte mit unbeweglicher Miene, wie Rose zunächst Lauren und dann ihm eine Krone aus gewundenen Kornähren auf den Kopf drückte.
Die Zuschauer applaudierten und er wollte sich bereits wieder zurückziehen, doch da hielt Rose ihn energisch am Ärmel fest.
»Nicht so schnell«, schmunzelte sie, »wir sind noch nicht fertig. Es ist üblich, dass das Königspaar den Tanz eröffnet.« Sie gab der Band ein Zeichen, eine langsame Melodie setzte ein, und bevor Ryan wusste, wie ihm geschah, hatte sie ihn auch schon auf Lauren zugeschoben. »Viel Spaß.«
Völlig überrumpelt standen sie voreinander, unsicher, wie sie nun mit dieser Situation umgehen sollten.
»Wenn wir nicht für einen Aufruhr sorgen wollen, werden wir wohl tun müssen, was sie gesagt hat«, murmelte Lauren.
Er presste die Lippen zusammen. »Na gut, wenn du dich traust, mit einem Krüppel zu tanzen, dann komm.«
»Hör auf damit«, sagte sie leise, »du weißt, dass das nicht wahr ist, also bitte sag das nicht mehr.«
Unsicher zog er sie in seine Arme, der Blick, mit dem er sie plötzlich ansah, bohrte sich tief in ihr Herz, und unwillkürlich hielt sie die Luft an.
Nach einer Weiledrückte er sie dichter an sich, und sie schmiegte sich an ihn, schlang die Arme um seinen Hals und versank dabei in seinen Augen, die so unglücklich und verzweifelt aussahen, dass es sie fast körperlich schmerzte.
Er presste sie an sich, als wolle er sie nie wieder loslassen, und ohne ihre Blicke voneinander abzuwenden, drehten sie sich langsam im Kreis. Sie waren so versunken, dass sie nicht bemerkten, wie sich die Tanzfläche allmählich füllte, wie Rose, Millie, Joyce und Melody sich lächelnd zublinzelten, und sie bemerkten auch nicht den Mann mit den rötlichen Haaren, der die Scheune betrat.
Suchend schaute er sich um, und als er Ryan und Lauren entdeckte, verengten seine Augen sich zu zwei schmalen, wütend funkelnden Schlitzen.
Das Lied klang aus und im gleichen Moment packte eine Hand Lauren am Arm.
»Ich glaube, du
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