Oft
alleine haben, zum anderen mussten sie sich auch darüber klar werden, wie es nun weitergehen sollte. Selbst wenn zwischen ihnen jetzt alles in Ordnung war, stand da nach wie vor die Frage im Raum, wie sie Timmy beibringen sollten, dass Ryan sein Vater war.
Bens Mutter war sofort einverstanden, und in freudiger Erwartung fuhr Lauren nach Hause.
Als sie in den Flur kam, hörte sie das Wasser der Dusche rauschen, und spontan ging sie ins Bad und zog sich rasch aus.
»Brauchst du Hilfe beim Rückenwaschen?«, bot sie lächelnd an, als sie zu Ryan in die Wanne stieg.
»Lauren«, er grinste, »kann es sein, dass du unanständige Gedanken hast?«
Sie griff nach dem Duschgel. »Könnte sein – schließlich haben wir einiges nachzuholen.«
Zärtlich seifte sie ihn ein, strich über seinen Rücken, dann über seine Brust. Langsam ließ sie ihre Hände über seine Hüften nach unten gleiten, und als sie sein Bein berührte, zuckte er leicht zusammen.
»Ich … wenn es dir unangenehm ist, brauchst du das nicht tun.«
Ernst schaute sie ihn an. »Es ist mir nicht unangenehm, es stört mich nicht und ich habe kein Problem damit, wie oft soll ich dir das noch sagen?«
Er gab keine Antwort, und sie sah an seinem Gesicht, dass ihn der Gedanke, sie könnte ihn abstoßend finden, quälte.
»Gut, also werde ich es dir beweisen.«
Rasch kniete sie sich vor ihn hin, legte ihre Hände an sein Bein, streichelte es sanft von der Wade aufwärts, ließ dann ihre Lippen folgen. Zärtlich küsste sie die Narben an seinem Knie, wanderte mit dem Mund langsam über seinen Oberschenkel nach oben, entlockte ihm ein leises Stöhnen. Als sie fast an seinem Schritt angelangt war, hielt sie inne und schaute zu ihm auf.
»Wenn du mir versprichst, nie wieder so einen Unsinn von dir zu geben, mache ich weiter«, sagte sie lockend.
Seine Augen waren dunkel vor Erregung. »Nicht jetzt«, murmelte er heiser und zog sie sanft vom Boden hoch. »Das wäre mehr, als ich im Moment ertragen könnte. Vielleicht komme ich später auf dein Angebot zurück, aber zuerst will dich spüren«, raunte er ihr ins Ohr und fuhr mit seinem Mund an ihrem Hals entlang.
Sehnsüchtig schlang sie ein Bein um seine Hüften und vergrub ihre Finger in seinem Haar.
»Endlich können wir all die Dinge tun, die wir früher nie tun konnten.«
»Oh ja, und wir werden alles ausprobieren, verlass dich drauf«, versprach er rau.
Mit festem Griff legte er seine Hände unter ihren Po und wollte sie anheben. Doch durch sein verletztes Bein war sein Stand etwas wackelig, er verlor ein wenig das Gleichgewicht und ließ sie wieder los.
»Fast alles«, entfuhr es ihm bitter.
»Liebling«, sie schmiegte sich an ihn, »hör auf, dich so zu zerfleischen. Ich genieße es, mit dir zusammen zu sein, und ich erwarte keine akrobatischen Höchstleistungen von dir.«
»Was bin ich denn noch für ein Mann, wenn ich nicht mal einen einfachen Liebesakt in der Dusche zuwege bringe?«, erwiderte er grimmig. »Ich kann dich nicht beschützen, ich kann dich nicht lieben, wie ich es gerne möchte, und ich kann dir nichts bieten, weil ich mit diesem verdammten Bein keine Zukunftsperspektive mehr habe. Ich bin ein bemitleidenswerter Krüppel.«
Tränen stiegen ihr in die Augen und sie war froh, dass das Wasser der Dusche über ihr Gesicht rieselte, sodass er es nicht bemerken konnte.
»Ryan …«
»Aber zum Glück wird sich das wohl bald ändern.«
»Was? Wie meinst du das?«, fragte sie unsicher.
»Darüber wollte ich mich noch mit dir unterhalten. Ich werde am Freitag in die Schweiz fliegen und eine Spezialklinik aufsuchen. Ich habe bereits vor ein paar Wochen meine ganzen Unterlagen und Krankenhausberichte hingeschickt, und die Ärzte dort sind der Meinung, dass ich gute Chancen habe, vollständig gesund zu werden.« Er strahlte sie an. »Was sagst du dazu? Ein oder zwei Operationen, und mit ein bisschen Glück ist wieder alles wie vorher.«
34
Völlig verstört schaute Lauren in Ryans glückliches Gesicht.
»Liebling, was ist los?«, fragte er stirnrunzelnd, als er bemerkte, wie blass sie geworden war. »Freust du dich denn nicht mit mir?«
»Wie … wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass dein Bein gesund wird?«
»Natürlich ist zunächst eine eingehende Untersuchung nötig, aber anhand der bisherigen Berichte sieht es ganz gut aus, vorausgesetzt, es kommt nicht zu irgendwelchen Komplikationen. Solche Operationen bergen zwar gewisse Risiken, doch die Chirurgen dort sind
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