Oh Happy Dates
Schauspielengagement feiern.«
»Ich danke dir, Eamonn, dass du mich Dominic vorgeschlagen hast.«
»Es war mir ein Vergnügen.« Er lächelt warmherzig.
Auf dem Nachhauseweg macht sich Unbehagen in mir breit. Ich habe noch immer meine nuttigen Vorsprechklamotten an: kurzer Rock mit hohen Stiefeln und ein schulterfreies Top. Eine wirklich schlanke Frau kommt mir auf der Straße im Eilschritt entgegen, sie sieht umwerfend aus in dem hellrosa Pullover und den hautengen Jeans.
»Wann werde ich mal hautenge Jeans tragen können, Gott?«, flüstere ich.
»Selbstgespräche sind das erste Anzeichen von Wahnsinn«, sagt die Frau in dem rosa Pullover. Es ist Rachel Bird. Es scheint zur Gewohnheit zu werden, dass ich, wann immer mein Äußeres mir peinlich ist, Rachel Bird oder dem Mann aus Apartment drei über den Weg laufe.
»Hi Rachel.« Sie sieht toll aus. Sie hat ihren leicht schlampenhaften Look abgelegt. »Hast du dir die Haare gefärbt?«
»Ja, wieder in meiner Naturfarbe, ich denke, das Wasserstoffblond habe ich hinter mir.«
»Sieht gut aus.«
»Danke.«
»Was ist aus deinem Blog geworden? Du hast eine Ewigkeit nichts mehr geschrieben.«
»Also, ich habe da jemanden kennengelernt, und der ist kein großer Fan von Blogs.«
Mir fällt die Kinnlade herunter.
»Du triffst dich doch nicht mit Eamonn Nigels!«, sage ich und bete dabei, dass es sich nur um einen kranken Gedanken meinerseits handelt.
»Doch«, sagt sie und kichert dazu wie verrückt. »Ich glaube, ich habe mich verliebt.«
Ich schaue sie an. Sie weist sämtliche Symptome einer verliebten Frau auf. Sie trägt rosa, und sie ist hysterisch. Und wenn ich es recht bedenke, hat auch er die Symptome des Verliebtseins gezeigt. Er roch gut, und er war nett. Oh Gott, warum?
»Aber Rachel, er wird sich nicht mit einer Bloggerin oder einer Schauspielerin einlassen. Das habe ich dir doch an diesem Abend in der Leder-Lounge gesagt.«
»Ich weiß. Er weiß nichts von dem Blog, Sarah, also erwähne ihn bitte ihm gegenüber auch nicht. Ich möchte nichts mehr damit zu tun haben. Ich spiele mit dem Gedanken, ihn zu löschen. Er wirft so ein ungutes Licht auf mich. Und ich werde auch die Schauspielerei an den Nagel hängen. Sie hat mich ohnehin nicht weitergebracht. Ich werde Yogalehrerin.«
Ich weiß nicht, was ich darauf erwidern soll.
»Ich bin ganz durcheinander«, sage ich zu ihr und schüttele den Kopf.
»Ich bin so verliebt«, erwidert sie kichernd.
52
In der Wohnung wird eine Geheimoperation geplant. Simon organisiert zu meinem dreißigsten Geburtstag eine Überraschungsparty. Die Schwachstelle seiner Geheimoperation sind jedoch die frühmorgendlichen Planungsgespräche mit Julia am Telefon. Er vergisst, dass er eine Stimme wie ein alter Traktor hat und ich zwar schlafe, wenn ich mit geschlossenen Augen im Bett liege, aber nicht tot bin. Inzwischen weiß ich, wo die Party stattfinden soll und wer kommen wird, aber sie scheinen sich uneins zu sein, inwieweit sie mich einweihen sollen.
»Wir müssen ihr sagen, dass sie ausgeht, damit sie sich was Anständiges anzieht, sonst hat sie womöglich diesen gammeligen rosa Pyjama mit den Rotweinflecken an.« Gut, dass ich kein empfindsamer Typ bin.
Ich kann selbst Julia am anderen Ende der Leitung hören. Sie lacht.
»Hör zu, wir müssen zu Paul, der Niete, Kontakt aufnehmen, Jules. Er kann doch so tun, als würde er sie zum Essen ausführen, in Wirklichkeit bringt er sie jedoch zum Fest. Genial. Dann wird sie sich aufbrezeln. Hast du seine Telefonnummer?«
»Natürlich nicht!«, ruft Julia.
»Dann gehe ich jetzt in ihr Zimmer und hole mir ihr Handy«, sagt Simon, öffnet meine Schlafzimmertür und stolpert über ein Paar meiner Schuhe. Ich höre ihn
»dreckige Ziege« murmeln, während er in der Hoffnung, mein Telefon zu finden, durch mein dunkles Zimmer tappt. Mein Handy befindet sich im Moment in meiner Manteltasche, den Mantel habe ich im Wohnzimmer über das Sofa drapiert.
»Es ist nicht hier, Jules«, flüstert Simon. »Ich muss auflegen und es anrufen.« Simon verlässt den Raum und schließt die Tür. Zwei Minuten später höre ich mein Telefon klingeln.
Ich springe aus dem Bett und sprinte ins Wohnzimmer. Das wird ein Spaß.
»Guten Morgen! Bin gespannt, wer mich um diese Uhrzeit anruft«, flöte ich Simon unschuldig entgegen.
»Oh, äh, ich!«, sagt er, als ich mein Telefon aus meiner Manteltasche ziehe.
»Wieso?«, frage ich mit großen Unschuldsaugen.
»Weckanruf!!!«, trällert er.
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